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2385 - Im Mesoport-Netz

Titel: 2385 - Im Mesoport-Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dreihundert-Kilometer-Grenze unterschritten und ..."
    Er schwitzte, wieder drehte sich alles.
    Warum war Daronus Eliyund nicht hier und führte die Telomon? Und ... Lemaha!
    Wo war sie?
    Der junge Händler schrie vor Angst und Wut. Er musste weg, die Treppe hoch zu den Telomon. So viele retten wie möglich. „Die Einheit hat die Zweihundert-Kilo..."
    Er hörte es nicht mehr. Er wollte es nicht mehr hören. Alexim Afateh rannte einfach los, die Stufen hinauf und zu den Dorfbewohnern. Er konnte die Entdeckung und Vernichtung nicht mehr verhindern, dazu hatte er zu lange gezögert, aber vielleicht konnte er ein oder zwei Dutzend Bewohner retten.
    Wenn er jetzt ganz schnell war und sie ihm folgten, konnte er es noch schaffen. Besser zehn als keiner. Und er selbst ... musste leben, um zu berichten...
    Ich werde verrückt!, schrie es in ihm. Ich verliere den Verstand!
    Oben standen die Telomon vor ihm. Er warf den Kopf in den Nacken und sah hinauf zum Himmel, der inzwischen schwarz geworden war.
    Er erkannte den neuen Stern, heller als die anderen. Er wuchs heran und zog eine unnatürliche Bahn, kam näher, schob sich über das Firmament.
    Hände rüttelten an seinen Schultern. Er spürte sie kaum. Schreie explodierten in seinen Ohren. Alles vermischte sich mit dem rasenden Schlagen seines Herzens. „Lauft!", hörte er seine eigene Stimme.
    Oder waren es nur seine Gedanken? Er schwitzte, zitterte, litt. Sein Herz sprang in der Brust. „Geht, lauft, rennt! Zu den Tieren, zur Weiche - bringt euch in Sicherheit!"
    Das Raumschiff wurde noch riesiger. Es fraß den Himmel und die Sterne. Wie weit war es entfernt? Zehn Kilometer? Fünf?
    Es schien sich zu senken... „Rennt! Ich bleibe hier und suche nach Lemaha! Geht! Rettet euch endlich!"
    Sie hatten keine Chance mehr. Oder vielleicht doch? Die Nullfeld-Kombo funktionierte! Sie musste es einfach. Die Andury hatten sie hinterlassen, und die Andury waren unfehlbar.
    Aber über ihnen schwebten die Tad de Raud, die wahrscheinlich gerade ihre Kanonen justierten. Wenn sie die Telomon sahen, waren diese verloren. Gleich würde der Wissende die Selbstvernichtung veranlassen.
    Da war das Schiff, die Drohne, ein tausendfach verästeltes Ungeheuer am Firmament, gegen das alle Sterne verblassten. Es funkelte und leuchtete und strahlte. Es würde das Feuer eröffnen.
    Doch Alexim sah, was geschah, und konnte es nicht glauben. Er kniff die großen Augen zusammen. Das Schiff wurde kleiner. Es hatte das Dorf überquert und flog weiter. Es entfernte sich, zog sogar endgültig ab.
    Es hatte sie nicht gefunden! Es hatte gesucht, aber die Nullschirm-Kombo - sie hatte gehalten! Das Dorf und all seine Bewohner waren gerettet.
    Alexim Afateh sah und hörte nichts mehr.
    Er spürte einen heftigen Stich in der Brust.
    Einen Schmerz, der wie Höllenfeuer durch seinen Körper raste, vom Kopf bis zu den Zehen ...
    Zwischenspiel Allanas-Dreen warf den Kopf mit einem Ruck in den Nacken und schloss die Augen. Seine Hände lagen mit weit gespreizten Fingern auf dem Pult und dessen Sensorflächen. Damit hatte er die DROL NAGASSO gesteuert, quasi zeitverlustfrei nach den Einflüsterungen der Präkog-Prinzessin in seinen Ohren.
    Das Schwarzlicht der Zentrale umflutete seine kräftige Gestalt. Der Tad de Raud atmete tief und straffte die Muskulatur seiner Schwingen. Keiner der anderen Offiziere und Kämpfer wagte es, ihn jetzt anzusprechen. Sie wussten alle, wie nahe er seinem Triumph gewesen war.
    Diesmal war er ganz sicher gewesen. Alle Hinweise hatten auf diesen Planeten gedeutet. Selbst die Prinzessin war am Ende aus ihrer Lethargie erwacht und hatte von sich aus Kontakt aufgenommen.
    Lariande hatte es gespürt. Sie hatte ihn bis zum Schluss dirigiert. Bis er den Befehl zum Abdrehen gab, weil die Orter nichts anzeigten und er einsehen musste, dass er sich geirrt hatte.
    Es war die falsche Fährte gewesen, wieder einmal. Er hatte geglaubt, endlich am Ziel zu sein. Und wie immer wog die Enttäuschung schwer.
    Der Oberst öffnete die Augen. Seine grellrote Iris, Feuer in zwei schwarzen Teichen, war auf die Holos gerichtet. Er spreizte die Schwingen vom Rücken ab und faltete sie sorgfältig wieder zusammen, jede Bewegung Ausdruck von unbändiger Kraft.
    Hatte er sich wirklich geirrt? Konnte sich die Prinzessin täuschen?
    Sie hatte etwas gespürt ... Und dann nichts mehr. Genau wie er Sein Jagdfieber hatte ihm signalisiert, dass er am Ziel war - und war doch erloschen. Alle Hinweise waren so deutlich gewesen.

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