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2385 - Im Mesoport-Netz

Titel: 2385 - Im Mesoport-Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit denen die Händler auf ihren Reisen zusammentrafen und mit denen sich die Telomon - unerkannt - ihren Lebensraum teilten.
    Für sie musste es viel schlimmer sein. Sie brauchten ihre Raumschiffe. Wo Ortung und Funk quasi ausfielen, waren sicher alle anderen Bereiche der Technik betroffen, die auf Hyperbasis funktionierte.
    Vielleicht bricht die Raumfahrt ganz zusammen?, dachte Alexim.
    Was das für die verschiedenen Planeten bedeutete; brauchte man einem Händler wie ihm nicht zu sagen. Ganze Zivilisationen waren plötzlich isoliert.
    Ohne Kontakt zur Außenwelt und ohne Handel würden sie stagnieren, vielleicht sogar zusammenbrechen.
    Kolonien würden die lebensnotwendige Bindung an ihre Mutterwelt verlieren. Und Raumschiffe würden vielleicht stranden oder nie an ihr Ziel kommen oder viel später als geplant, ohne Vorräte. Damit waren ganze Besatzungen zum Tode verurteilt.
    Alexim Afateh stöhnte. Er setzte sich hin, als er spürte, wie die Beine weich wurden.
    Ihm wurde schwarz vor Augen.
    Hyperschock ...
    Das war in der Tat eine kosmische Katastrophe, vielleicht nur für Orellana, vielleicht aber auch für das ganze Universum. Ganz kurz dachte er daran, dass sogar die Tad de Raud davon betroffen waren und in ihren Eroberungskriegen gestoppt wurden. Aber war das ein Trost?
    Damit war es noch nicht vorbei. Dieser sogenannte Hyperschock war erst der Anfang. Da kam noch viel mehr.
    Das Ende ganzer Zivilisationen, das Ende der Raumfahrt in ihrer bisherigen Form ...
    Hyperphysikalische Veränderungen von solchem Ausmaß blieben nicht ohne Folgen für die Stabilität des Raum-Zeit-Kontinuums. Es würde zu anderen Katastrophen kommen, die auch die Telomon selbst trafen.
    Alexim Afateh krümmte sich, stand auf - dann brach er zusammen und tauchte hinein in eine erlösende Ohnmacht.
     
    *
     
    Aber aus jeder Ohnmacht wachte er wieder auf. In der Folge reiste Alexim Afateh erneut mit Morris von Dorf zu Dorf und von Planet zu Planet.
    Das Mesoport-Netz war offenbar von der Veränderung nicht betroffen und beförderte ihn weiterhin mit seinem Tragtier sicher an sein jeweiliges Ziel. Er trieb Handel und hörte an den Feuern die neuesten Nachrichten aus Orellana.
    Viel hörte er nicht, bis auf die Gefahr durch die Tad de Raud. Wie erwartet schienen die Eroberer durch den Hyperschock ebenfalls gelähmt zu sein.
    Schlimmer war das, was auf den Planeten selbst geschah - und wie die Telomon darauf reagierten. Damit hatte Alexim überhaupt nicht gerechnet, und das stürzte ihn in den tiefsten Konflikt seines bisherigen Lebens.
    Auf den meisten Welten lebten die Telomon in ihrer Diskreten Domäne quasi unsichtbar neben den jeweiligen Völkern.
    Sie wurden nicht gesehen und nicht bemerkt, aber sie ihrerseits sahen und beobachteten alles. Was um sie geschah, hatte sie nie wirklich berührt.
    Die Telomon mussten zusehen, wie die Angehörigen der Völker darbten und litten - nicht alle, aber viele. Die Versorgung aus dem Weltall blieb aus. Es herrschte Mangel an Lebensmitteln, die bisher importiert worden waren, und Krankheiten brachen aus, für deren Bekämpfung man Mittel von anderen Welten bekommen hatte.
    Unter dem kleinen, „unsichtbaren" Volk herrschten Unsicherheit und Angst. Bald brach Streit aus.
    Einige Telomon waren der Ansicht, dass sie den Leidenden helfen sollten. Viel konnten sie nicht geben, aber vielleicht das Nötigste. Sie konnten den schlimmsten Hunger lindern und mussten sich dazu nicht einmal zeigen. Sie konnten bei Nacht Säcke mit Nahrungsmitteln und sogar Medikamenten in die Städte bringen und ungesehen verschwinden. Aber sie würden nicht einfach „dabeistehen" und tatenlos zusehen, wie andere langsam zugrunde gingen.
    Vielleicht war die Veränderung des Hyperraums nur von einer gewissen Dauer, und bald stellten sich die alten Verhältnisse wieder ein. Wenn man so lange Hilfestellung leistete, konnte man eventuell ganze Zivilisationen am Leben erhalten.
    Die anderen argumentierten dagegen. Wie sollte man, fragten sie, wirksame Hilfe leisten angesichts der eigenen kleinen Zahl? Und angesichts des absoluten Unvermögens, mit Technologie umzugehen? Es reichte nicht, den Hungernden ein paar Säcke mit Nahrung von den eigenen Feldern hinzustellen - das war weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein.
    Könnte man die brachliegende Technik der Völker wieder in Schwung bringen, könnte das helfen. Aber das konnte man nicht.
    Und was immer sie taten - die Telomon würden Spuren hinterlassen. Man würde

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