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2385 - Im Mesoport-Netz

Titel: 2385 - Im Mesoport-Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Konnten sie alle falsch gewesen sein?
    Allanas-Dreen überlegte, ob er nicht umkehren sollte, um noch einmal zu suchen. Meter für Meter, Baum für Baum.
    Vielleicht sollte er alles abbrennen.
    Aber da war nichts gewesen. Er musste kühl bleiben und Realist. In der Flotte gab es viele, die auf sein Scheitern warteten und auf jeden Fehler lauerten. Eine Blamage wäre das Letzte, was er sich hätte leisten wollen.
    Er würde nicht aufgeben und diese Unsichtbaren am Ende doch finden. Diese Fremden tauschten Wissen und Macht, sie unterhöhlten die Expansion seines Volkes.
    Er würde sie finden und vernichten. „Ich kriege euch", zischte der Oberst mit stechendem Blick auf seine Anzeigen, die Null-Anzeigen der Ortung. „Vielleicht nicht heute und nicht morgen, aber ich bekomme euch. Habt ihr Götter, ihr Wichte? Dann betet zu ihnen. Aber auch sie werden euch nicht mehr helfen."
    Irgendwann spürte er ihr erstes Nest auf.
    Dann hatte er sie alle.
    Allanas-Dreen atmete ruhig und tief. Die Suche begann von Neuem. Und an ihrem Ende stand sein Triumph
     
    2.
     
    Alexim Afateh: Mitte 1331 NGZ
     
    Alexim Afateh saß vor den Flammen des Feuers. Es war erst knapp drei Jahre her, dass er bei den Telomon von Imnova gesessen hatte, damals neben dem Dorfminster und mit der gleichen Angst wie jetzt. „Damals".war Ähnliches geschehen. Ein fremdes Schiff war aufgetaucht, eine Lüsterdrohne.
    Er sah das Ereignis vor sich, als wäre es gestern gewesen. Jetzt war er in einem anderen Dorf, hielt sich in einer anderen Diskreten Domäne auf. Aber beides Mal sangen die Telomon.
    Lemaha ...
    Sie hatten ihm viele Bilder von ihr gezeigt, die der Künstler Janokum aus ihrem Dorf gemalt hatte. Er hatte sie in den Händen gehalten und betrachtet, während die anderen aßen und tranken und Daronus neben ihm wilde Geschichten erzählte. Auf diesen Bildern war sie schöner, als er geglaubt hatte.
    Sie hatten ihn gefeiert. Die Dörfler lobten ihn, weil er die Nerven behalten habe, als sie alle in Panik waren. Und der Dorfminster liebte ihn, weil der Händler nach dem überstandenen Schrecken die Lage so dargestellt hatte, als hätte Daronus Eliyund die Lage beherrscht.
    Noch in derselben Nacht hatten sie ein richtiges Fest gefeiert und da weitergemacht, wo sie der Alarm vom Feuer gescheucht hatte. Sie hatten noch mehr getrunken und einige der kostbarsten exotischen Speisen und Gewürze verzehrt, die Alexim ihnen teuer verkauft hatte. Es war ihnen die Rettung wert gewesen, an die sie nicht mehr geglaubt hatten.
    Nur Lemaha war nicht da gewesen, und sie kam auch nicht zurück, als der Händler am anderen Morgen seinen Kamhalox bepackte, Abschied von den Dörflern nahm und sich auf den Weg machte zur nächsten Station seiner langen Reise durch den Sternhaufen.
    Lemaha ... Warum war sie nie da, wenn er kam? Fast glaubte er, ein teuflisches Geschick verhindere, dass sie sich begegneten. Oder als sei sie vor ihm auf der Flucht.
    Was für ein Unsinn!
    Sie besaß wahrscheinlich wirklich ihren eigenen Kopf. Aber damit war sie eine Herausforderung für Alexim, den Ruhelosen, der eine Partnerin suchte, die ihm ebenbürtig war. Die mit ihm reisen wollte - auf seinem Weg, von Welt zu Welt und von Dorf zu Dorf.
    Wo immer er auftauchte, hörte er von den Tad de Raud und ihrer Expansion. Es schien so, als gäbe es niemand, der sie aufhalten konnte. Die Tad de Raud nahmen sich die Planeten des Sternhaufens. Wer sich ihnen in den Weg stellte, wurde vernichtet. Es gab Geschichten über Kämpfe am Boden, Mann gegen Mann - oder Monster. Sie waren Ungeheuer, die sich vom Blut ihrer Feinde ernährten, hieß es.
    Alexim konnte jenen Abend auf Imnova nicht vergessen. Er dachte jedes Mal daran, wenn er mit anderen Telomon an ihrem Feuer saß und feierte. Nie vergaß er jene Angst.
    Er hatte Angst, als er seinen Gastgebern antwortete, ohne ihnen zuzuhören. Die Gespräche am Feuer gingen an ihm vorbei.
    Der Braten roch lecker, doch nicht für ihn.
    Er besaß einen besonderen Sinn, das glaubte er. Aber was sah er voraus?
    Wirklich die Tad de Raud?
    War es unvermeidlich, dass sie ganz Orellana eroberten? Gäbe es eines Tages keine freien Völker mehr im Sternhaufen - mit wem sollte er dann Handel treiben?
    Der Abend zog an ihm vorüber, und nichts geschah. Die Telomon des Dorfs legten sich nacheinander schlafen. In Alexim blieb die Angst, und der Händler ahnte, dass noch etwas geschehen würde.
    Als der Dorfminster, der neben ihm gesessen hatte und nüchtern geblieben war,

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