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2385 - Im Mesoport-Netz

Titel: 2385 - Im Mesoport-Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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plötzlich in sich hineinlauschte, aufstand und zum Gemeinschaftshaus ging, war Alexim klar, dass das Warten ein Ende hatte.
     
    *
     
    Er blieb ruhig und versuchte, sein rasendes Herz zu ignorieren. Alexim wartete geduldig und beherrscht, bis der Minster wieder im Eingang erschien und ihm winkte.
    Der Händler erhob sich und ging zur Hütte.
    Der Dorfminster, ein dürrer alter Mann namens Trebor Akamis, nahm seine Hand und zog ihn in einen Raum, der von Kerzen matt erleuchtet war. Einige Telomon saßen dort, sie waren alle schon alt. Alexim kannte nur Yanaha, Akamis' Frau. „Ich habe eine Nachricht vom Dorf-Wissenden bekommen." Mit ernster Miene klopfte Trebor leicht gegen seinen Mikro-Wissenden. Alexim verstand. „Er hat mich gerufen, weil es Neuigkeiten aus dem Sternhaufen gibt."
    „Keine guten", vermutete der Händler. „Was ist passiert? Die ... Tad de Raud?"
    Der Minster schüttelte den Kopf, der fast kahl war, eine Seltenheit auch bei den Alten seines Volks. „Diesmal nicht, Freund. Es ist etwas, das anscheinend überall passiert. Es betrifft ganz Orellana."
    Alexim sah ihn fragend an. Was erwartete Akamis von ihm? Warum hatte er ausgerechnet ihn gerufen? Und was, bei Taggilla und all seinen Brüdern und Schwestern, war so schlimm, dass alle im Raum dasaßen, als sei ihnen der Dunkle Vetter über den Weg gelaufen? „Sag es!", verlangte der Händler mit trockener Stimme. Alles in ihm war verkrampft. Es waren nicht die Eroberer - wer dann? „Der Dorf-Wissende hat mir mitgeteilt, dass die hyperphysikalischen Konstanten überall in Orellana und darüber hinaus im Begriff sind, sich zu verändern", sagte der Alte. „Die Wissenden auf allen Planeten beobachten noch und werten pausenlos aus, aber es hat ganz den Anschein, als stünde Orellana ... stünden wir am Beginn einer kosmischen Katastrophe, wie wir sie bisher nicht gekannt haben. Sie sprechen von einem ... Hyperschock ..."
    Alexim wiederholte den Begriff in Gedanken. Hyperschock ... darunter konnte er sich nichts vorstellen. „Könntest du etwas konkreter werden?" bat er „Ich meine, gibt es Beispiele für diese Veränderungen?"
    Trebor Akamis seufzte, wechselte einen Blick mit Yanaha und sah dann wieder seinen Gast an. „Ja, Alexim. Die Reichweite unserer Orter, der Augen Andurys, ist auf rund fünf Lichtjahre abgesunken. Das klingt vielleicht nicht sehr dramatisch, bedeutet aber, dass wir plötzlich bis zu dieser Distanz hin blind sind, was alle Vorgänge im Weltraum betrifft."
    „Und das andere?", fragte Alexim. „Lass mich raten: die Ohren Andurys?"
    „So ist es. Auch der Funkverkehr zwischen den Welten ist drastisch reduziert.
    Eigentlich existiert er kaum noch in der bekannten Form. Viele Planeten und Kolonien sind von den anderen wie abgeschnitten."
    Ortung und Funk nur noch eingeschränkt möglich ... die beiden wichtigsten Beispiele. Aber wenn sie von den Veränderungen betroffen waren, dann sicher ebenso die andere Technik. Jetzt verstand er, weshalb alle hier so niedergedrückt dasaßen, die Angst in den großen Augen. „Für uns Telomon stellen die Veränderungen im Moment kaum eine Gefahr dar", sagte Akamis. „Wir nutzen kaum Technik, und wenn doch, dann die unserer Andury-Ahnen, die auf unbekannter, höherer Basis funktioniert.
    Wir haben und brauchen keine Raumschiffe. Die Batterien in unseren Dörfern liefern die wenige Energie, die wir benötigen. auf Jahrtausende. Und statt auf Funkverkehr verlassen wir uns seit jeher auf die Kommunikation durch die Fliegenden Händler wie dich und eure Kamhalox. Es kann zwar sein, dass die Dorf-Wissenden nicht mehr wie bisher untereinander Informationen austauschen können, aber das greift nicht direkt in unser Leben ein."
    Afateh nickte langsam. Deshalb hatte er kommen sollen. Ihm und den anderen Reisenden schien auf einmal eine ganz neue Bedeutung zuzukommen. Sie wurden jetzt nicht mehr nur gebraucht, um den Wohlstand zu mehren, sondern mehr noch als bisher für den Austausch von Informationen von Kolonie zu Kolonie. „Aber das ist nicht alles", murmelte er, den Blick zu Boden gesenkt. Ihm war kalt. „Nein", bestätigte der Dorfminster. „Einen besseren Überblick über das ganze Ausmaß der Katastrophe werden wir wohl erst in Tagen oder Wochen haben oder gar Monaten. Wie gesagt, uns Telomon betrifft es noch nicht direkt. Andere Völker aber ..."
    Er schwieg und überließ es dem Händler, die auf der Hand liegenden Schlüsse zu ziehen.
    Alexim nickte. Die anderen Völker in Orellana,

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