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2386 - Die Diskrete DomÀne

Titel: 2386 - Die Diskrete DomÀne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erhalten.", „Das bedeutet?"
    „Es ist das passiert, vor dem ich mich seit meinem Wiedererwachen fürchtete. Es gibt jemanden, der den Sonnentransmitter nützen will. Die lemurischen Anlagen haben ohne mein Dazutun Empfangsbereitschaft gemeldet."
    „Wer mag das sein'? Haben sich etwa die Tad de Raud zwischengeschaltet?"
    „Unmöglich!" Schon der Gedanke, dass unsere Feinde die Technik der Lemurer und Sphero geknackt haben könnten, erschreckte mich.
    Aber nein. Die Tad de Raud waren nicht dazu in der Lage, eine derart mächtige Technologie zu entwickeln oder zu durchschauen. „Es handelt sich um Reisende, die von außerhalb des Orellana-Sternhaufens kommen." Ich machte eine kurze Pause, bevor ich mit der Wahrheit herausrückte: „Ich muss den Zapfer und die Speicherbänke rückbauen, um den Betrieb der Anlage zu gewährleisten."
    Alexim taumelte rückwärts, hielt sich schließlich am Horn des grasenden Morris fest. „Du willst sagen, dass ..."
    „Ja. Alle Vorbereitungsarbeiten waren umsonst. Die Speicher müssen geleert werden."
    „Das kannst du nicht machen! Ich meine ..."
    „Ich muss! Ich wurde dafür geschaffen, die Anlagen für einen derartigen Moment instand zu halten."
    „Hör endlich auf mit deinen Anlagen!"
    Alexim stürzte sich auf mich, trat mir energisch gegen das Knie. Es schmerzte. „Wie kannst du es wagen, technischen Schrott gegen das Leben deiner Schutzbefohlenen abzuwägen?"
    „Ich muss Prioritäten setzen. Mein wesentlich älterer Auftrag heißt, den Rückzugsweg der Lemurer zu schützen."
    „Wir sind also weniger wert?"
    Alexim trat einen Schritt zurück. Die Intensität seiner Stimme erzeugte unangenehme Gefühle in mir. „Du kannst also meinem Sohn gegenübertreten, ihm in die Augen blicken und ihm sagen, dass es andere gibt, die dir wichtiger sind?"
    „So habe ich das nicht gemeint ..." Seine Worte verwirrten mich, durchdrangen die Klarheit meiner bisherigen Überlegungen.
    Ich konnte doch nicht ... durfte nicht... „Denk nach, Ama Zurn!" Alexim umrundete mich mit raschen Trippelschritten. „Es muss eine Möglichkeit geben, beiden Parteien gerecht zu werden."
    „Es tut mir leid", entgegnete ich. „Der Transmitter wird wohl bald aktiviert werden. Die Folgen wären unabsehbar, wenn ich die hiesigen Anlagen nicht so rasch wie möglich in den ursprünglichen Zustand rückversetzen würde. Außer ..."
    „Außer?" Alexim blieb stehen.
    Was tat ich da bloß? Wie hatte es der Kleine geschafft, mich in eine derartige moralische Zwangslage zu bringen, sodass ich kaum mehr aus und ein wusste? „Mir ... Uns bleibt nicht viel Zeit. Wir werden die Leistung auf ein Maximum setzen. Was wiederum bedeutet, dass uns die Tad de Raud von nun an jederzeit entdecken können."
    Fünf lausige Prozent fehlten zur Glückseligkeit. Die kommenden Tage würden zum Wettlauf gegen die Zeit werden. Wenn ich die Quantität des Zapfvorgangs so hoch wie möglich schraubte, würden die Zapfstrahlen ‚weithin zu sehen sein. Wie ein Fanal würden sie wirken und die Tad de Raud auf uns hetzen.
     
    *
     
    Die Empfangsbereitschaft des Sonnentransmitters wurde weitere Male von unbekannter Stelle abgefragt. Alexim sorgte indes dafür, dass die Telomon das Dorf Enduhaim räumten. Jederzeit mochten die Tad de Raud, angelockt von den mächtigen Energiezapfstrahlen, auftauchen und sich im Umfeld der Sonnentransmitter umsehen.
    Schließlich verabschiedeten sich auch Synge, Lemaha und Bophil. Der siebenjährige Junge reichte seinem Vater und mir tapfer die Hand, bevor er sich auf Karratx setzen ließ. Trotz und Furcht mischten sich in seinen ungewöhnlich hellen Augen. „Es wird alles gut gehen, nicht wahr?", fragte mich Alexim, nachdem seine Familie im Nebel der Mesoport-Weiche verschwunden war. „Ich kann dir diese Frage nicht beantworten."
    Der Telomon biss die Zähne aufeinander.
    Er wünschte Sich wohl, ich hätte ihm eine tröstlichere Antwort gegeben. Eine Halbwahrheit oder eine Lüge. Doch ich konnte nicht.
    Wir nutzten meinen Gleiter und rasten, mit Morris an Bord, zur Nordwest-Pyramide.
    Immer höher ragten die Mauern des uralten Bauwerks hoch. Seitdem ich die Stärke des Zapfstrahls hochgefahren hatte, spürte ich deutliches Unwohlsein. Ein grässliches Jucken im Kopf; dort, wo ich mich nicht kratzen konnte.
    Diesmal parkte ich den Gleiter nicht vor dem Seiteneingang, den ich meist genutzt hatte, wenn ich zwischen Enduhaim und lemurischen Anlagen gependelt war. Ich wollte den Tad de Raud keinerlei sichtbare

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