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2386 - Die Diskrete DomÀne

Titel: 2386 - Die Diskrete DomÀne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hinweise auf unsere Aktivitäten geben, sollten sie es wagen, Neu-Lemur einen Besuch abzustatten.
    Also parkte ich im Verborgenen, im Inneren der unterirdischen Anlagen, und ließ alle Spuren, die ich während der letzten Jahre im Sand hinterlassen hatte, von Mehrzweckrobotern beseitigen.
    Morris durfte sich im Schatten der Pyramide im Heu wälzen. Ein sanftes, nur aus nächster Nähe anmessbares Energiefeld sorgte dafür, dass er sich nicht allzu weit entfernte.
    Wie immer schmerzte der Übergang von grellem Tageslicht zum Halbdunkel lemurischer Beleuchtungskörper. Meine Augen gewöhnten sich rasch an die geänderten Verhältnisse, während Alexim mir - wie immer - heftig blinzelnd folgte.
    Wir erreichten die Kontrollkammer, die ich irgendwann für meine Tätigkeiten als Zentrale auserkoren hatte. Das technische Verständnis der Sphero erlaubte es, die Anlage von vielen über den gesamten unterirdischen Komplex verteilten Stellen aus zu steuern. „Dreiundneunzig Komma acht Prozent", sagte ich. „Bei normalem Betrieb hätte es noch einen Monat gedauert."
    Alexim hielt seine Taggilla-Puppe fest umklammert. Ich hatte sie lange Zeit nicht mehr gesehen. Sie wirkte schmuddelig, war über und über mit Staub bedeckt.
    Offenbar benötigte der Telomon jetzt, in den Stunden der Entscheidung, irgendetwas, an dem er sich anhalten, sich aufrichten konnte. „Es wird alles gut gehen", sagte er. „Durch die Verstärkung der Zapfstrahlung dauert es doch keinen Monat mehr, oder? Wie lange haben wir noch?" Er zeigte seine Nervosität, indem er gedankenlos vor sich hin plapperte. Wahrscheinlich erwartete er gar keine Antwort, sondern wollte bloß den Klang seiner Stimme in der für ihn nach wie vor ungewohnten Umgebung hören. „Es sind noch ..."
    Ein Alarmton unterbrach mich, dann noch einer.
    Das Schlimmste traf ein.
    Eine Schlachtflotte der Tad de Raud materialisierte innerhalb der Orterreichweite der lemurischen Systeme. 78 Kampfschiffe. Mächtige Raumer, bloß auf Eroberung und Vernichtung aus.
    Ein Energiefeld manifestierte sich zwischen den Sonnen des Gulver-Duos.
    Das typische Aufrissbild einer Transmitterzone entstand. Es besaß einen Durchmesser von mehr als acht Lichtsekunden.
    Eine kleine Flotte, bestehend aus mehreren Kugeleinheiten, ähnlich jenen der Lemurer, vier Würfelraumern und einer Transportplattform, zerriss das Transportfeld. Ungeheure Energien wurden frei. Hyperenergetische Effekte leckten in die vierdimensionale Raumzeit herüber.
    Ich hatte geglaubt, gegen den Hyperschwall, den die Flotte vor sich hertrieb, ausreichend gewappnet zu sein.
    Irrtum!, verkündete meine innere Stimme, während ich, meinem Gefühl nach in Zeitlupentempo, zu Boden rutschte. „Alexim ...", brachte ich mühsam hervor, klammerte mich am Wanst des Kleinen fest. Wollte, dass er mir einen Teil seiner Stärke gab, dass er mein neuerliches Versagen verhinderte.
    Dann überschwappte mich der Schmerz.
    Alles endete.
     
    21.
     
    „Steh auf!", schrie Alexim Afateh. „Das kannst du mir nicht antun!"
    Er schlug dem Aktivierungswächter ins Gesicht, schüttelte den schweren Körper so gut es ging durch - und bewirkte gar nichts.
    Ama Zurns Gesichtszüge waren vor Schmerzen und Angst verzerrt. Er atmete flach, fast nicht wahrnehmbar. Nichts sonst verriet, dass der Freund noch lebte. „Ruhig bleiben!", mahnte sich Alexim. Er war längst nicht mehr der unbedarfte junge Telomon, der das Mesoport-Netz erforscht hatte. Erst auf der Suche nach Abenteuer, später nach Wissen.
    Bildschirme zeigten die Ankunft zweier Flotten, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Die Lüsterdrohnen der gefürchteten und verhassten Tad de Raud verschoben sich unruhig gegeneinander.
    Der Kommandant suchte offenbar nach einem taktischen Angriffsbild, mit dem er den Kommandanten des anderen Flottenverbunds beeindrucken konnte.
    Wer die Tad de Raud zum Feind hatte, musste ein Freund der Telomon sein.
    Oder? Konnte er diesen Umkehrschluss ziehen? Nein. Er wusste nichts über die Besatzung der Kugeleinheiten. Vielleicht waren es die Nachkommen der Lemurer, von denen Ama Zurn immer wieder erzählt hatte.
    Möglicherweise aber handelte es sich um ein weiteres selbstsüchtiges Volk, das ebenso auf Eroberungen. oder blindwütige Zerstörung aus war.
    Beide Verbände steuerten, wenn er die Bilder richtig interpretierte, auf Neu-Lemur zu. In Richtung Pyramiden, Zapfstrahl und Enduhaim.
    Was tun?
    Denk nach, Junge, denk nach!
    Er musste von hier sofort verschwinden,

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