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2388 - Objekt Ultra

Titel: 2388 - Objekt Ultra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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TRAITOR-Truppen. Ein Gebiet von etwa zehn Lichtjahren Durchmesser, das wir als den Sektor D-MODA bezeichnen. Nicht nur wir befinden uns mittendrin, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach noch weitere OREON-Kapseln." Er änderte die Stimmlage. „MIRKET?"
    Der Bordrechner reagierte ohne Verzögerung. „Selbstverständlich vermeiden auch alle anderen Friedensfahrer im fraglichen Gebiet jegliche Energieemission und haben die OREON-Hauben aktiviert. Ich darf wiederum keine aktive Ortung anwenden.
    Daher kann ich nur die Fakten wiedergeben, wie sie sich vor dem ersten Auftauchen eines Feindschiffes dargestellt haben."
    „Natürlich", sagte Alaska mit leicht genervtem Unterton; Mondra hielt die Erklärung des Bordrechners ebenfalls für überflüssig. „Unter dieser Voraussetzung befinden sich noch zwei weitere Kapseln im fraglichen Gebiet. Die SLABIN des Friedensfahrers Hergü Demila und Siby'ans GOLD DER WÜSTE."
    „Siby'an", wiederholte Alaska nachdenklich. „Kennst du ihn?", fragte Mondra. „Ich hatte schon mit ihm zu tun." Sein Tonfall stellte klar, dass er nicht weiter über dieses Thema reden wollte. „Jetzt müssen wir überlegen, was wir unternehmen können."
    Mondra versuchte zu lächeln, aber es misslang. „Wie ich die Lage beurteile: nichts. Wir sind zur Tatenlosigkeit verdammt."
    „Nichts außer abwarten und beobachten", schränkte Alaska ein. „Vielleicht können wir bald Rückschlüsse ziehen, warum TRAITOR gerade hier eine Aufmarschzone einrichtet. Oder welche Ziele die Terminale Kolonne mit einer derartigen Truppenkonzentration verfolgt."
    „Wir befinden uns im Halo von Hangay, der Galaxis, in der die Negasphäre entsteht. Das dürfte wohl alles erklären."
    Sie warf einen Blick auf den unablässig weiterlaufenden Zähler, der eben eine halbe Million anzeigte. „Damit"; sagte Saedelaere, „machen wir es uns vielleicht zu einfach."
     
    *
     
    Mondra Diamond zog sich in ihre Kabine zurück. Sobald sich irgendetwas Neues ergab, würde MIRKET sie benachrichtigen.
    Sie legte sich auf das Bett und dachte nach.
    Im Schutz der OREON-Haube waren sie vor einer Entdeckung nahezu sicher - dennoch fühlte sie sich bei dem Gedanken, von einer solchen Masse an Feinden umgeben zu sein, alles andere als wohl.
    Dieser Truppenaufmarsch warf ihre bisherigen Pläne über den Haufen und zwang sie umzudenken.
    Was beabsichtigte die Terminale Kolonne?
    Wollte sie in Hangay eindringen und die Entwicklung der Negasphäre beschleunigen - und auf welche Weise?
    Hatte es am Ende mit der SOL zu tun, von der sie so lange nichts gehört hatten und die in Hangay verschollen war?
    Oder waren irgendwelche Machthaber der Kolonne doch dazu übergegangen, das Wirken der Friedensfahrer aktiv zu unterbinden?
    Mondra stellte sich von Sekunde zu Sekunde mehr Fragen und drohte sich darin zu verlieren. Sie führten zu nichts, weil Mondra keine Antworten geben konnte, solange keine weiteren Informationen vorlagen.
    Sie schloss die Augen und versuchte einzuschlafen. Die Dinge konnten sich jederzeit rasant entwickeln. Falls es zu einem Einsatz kam, benötigte sie ihre volle Konzentration und musste körperlich und geistig voll da sein. Also griff die alte Grundregel: Schlaf, solange du Zeit dafür hast.
    Doch das sagte sich leichter, als es sich befolgen ließ. Angesichts der akuten Gefahr fand sie nicht zur Ruhe.
    Sie dachte darüber nach, sich vom Medoroboter Callebu ein Schlafmittel verabreichen zu lassen, entschied sich jedoch dagegen. Es war nicht ihre Art, mit künstlichen Mitteln nachzuhelfen, solange es sich irgendwie vermeiden ließ. Zumal sie keinerlei Lust auf eine Diskussion mit dem Kegelstumpfroboter verspürte, der dank seiner Biokomponente zu eigenwilligen Kommentaren neigte.
    Ihre Gedanken schweiften ab und verloren sich in der Unendlichkeit der Dämmerzone zwischen Wachen und Schlafen.
    Irgendwann schreckte sie hoch und schaute sich verwirrt um. „MIRKET, Uhrzeit." Ihre Stimme klang in den eigenen Ohren belegt und fremd und rauchig wie nach einer durchzechten Nacht.
    Der Bordrechner informierte sie. Sie hatte fast sechs Stunden geschlafen. Sie eilte in die kleine Hygienezelle, die zu ihrer Kabine gehörte. Aus dem Spiegel blickte ihr ein entspanntes Gesicht entgegen, wenn man von den verquollenen Augen absah.
    Mondra befeuchtete Augen und Gesicht mit eiskaltem Wasser; ein Frösteln kroch den Nacken hinab und rann über den Rücken.
    Drei Minuten später betrat sie die Zentrale, wo Alaska das Holo beobachtete, als habe er

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