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2388 - Objekt Ultra

Titel: 2388 - Objekt Ultra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mich ergehen lassen müssen, als Wissenschaftler der verschiedensten Fachrichtungen versuchten, diese Erinnerungen zu reaktivieren. Man hat mich in der Waringer-Akademie den verschiedensten Versuchsanordnungen ausgesetzt und nebenbei durch tausend Labors der Universität von Terrania geschleift."
    „Erfolglos."
    „Absolut erfolglos. Kintradim Crux hat einen Bewusstseinssplitter in mir hinterlassen, das steht fest. Aber ich weiß nicht, welches Wissen darin verborgen liegt und ob es überhaupt möglich ist, dieses Wissen aus der Tiefe hervorzuholen." Man hatte alle nur denkbaren medizinischen, psychologischen und parapsychologischen Methoden angewandt, doch nichts hatte ihr geholfen, auf die Gedächtnisinhalte des Architekten zuzugreifen.
    Seit inzwischen mehr als vierzig Jahren versuchte sie, dieses Wissen zu reaktivieren; seit der erschütternden Erkenntnis, dass die Welten der Milchstraße als Ressourcen zum Bau eines neuen Chaotenders dienen sollten, besaßen diese verschütteten Erinnerungen allerdings neue Brisanz.
    Im Jahr 1304 NGZ war es zu einem Zweikampf zwischen Mondra und dem sterbenden Diener der Materie Torr Samaho gekommen, im Innern des havarierten Chaotenders ZENTAPHER in der Galaxis Dommrath. Damals hatte Kintradim Crux' mentaler Angriff der jungen Terranerin dazu verholfen, letztlich als Siegerin hervorzugehen und den Mörderprinzen der Crozeiren zu töten.
    Seitdem trug sie die Anteile des Architekten in sich, ohne zu wissen, was das konkret bedeutete.
    Sie erreichten ihr Ziel. Auch dort war auf den ersten Blick nicht zu erahnen, dass es sich um die Zentrale eines hochmodernen Raumschiffes handelte. Die technischen Elemente waren unter Verkleidungen verborgen. Bedienpulte konnten bei Bedarf projiziert werden. Alaska vermochte jederzeit per Sprachbefehl die Steuerung der Kapsel zu übernehmen; ein hocheffizientes System.
    Die beiden Terraner ließen sich auf kantigen Sesseln nieder, deren Konturen sich sofort den Rücken anpassten und diese stützten. Ganz in Mondras Nähe stand ein kleines Tischchen, auf dem Globus stets Gläser und einige exotische Getränke bereitstellte. Normalerweise bediente sie sich dort gerne, doch momentan stand ihr der Sinn nicht nach derlei Genüssen.
    Einige Sekunden schwiegen sie, dann ergriff Alaska das Wort. „Ich kann nur wiederholen, was ich dir bereits vor unserem Aufbruch von Terra sagte. Ich rechne mir gute Chancen aus, dass deine verborgenen Erinnerungen hier in der Umgebung Hangays reaktiviert werden können."
    „Weil du die vage Hoffnung hegst, dass wir auf diesen Kirmizz treffen," Kirmizz war der auserwählte Pilot des entstehenden Chaotenders VULTAPHER. „Wahrscheinlich ähnelt er von seinem Wesen oder seiner Aura her Kintradim Crux. Wenn du ihm begegnest, kann das zu einer Reaktion des Bewusstseinssplitters in dir führen."
    „Oder auch nicht." Mondra versuchte ihre Zweifel humorvoll zu präsentieren, doch das misslang in ihren Ohren völlig. „Woher nimmst du deine Zuversicht?
    Selbst wenn wir Kirmizz finden sollten, heißt das nicht, dass uns das irgendetwas nützt."
    Alaska hob langsam die Hand, eine Geste, die in Mondra den Eindruck erweckte, er sei völlig zuversichtlich. „Die Hoffnung darf erst zuletzt sterben."
    „Das sagst gerade du?"
    Saedelaere drehte den Kopf so, dass er sie durch die Augenschlitze der Maske genau ansehen konnte. Er zögerte. „Wieso nicht?"
    Was sollte sie darauf antworten? Nein, es passte nicht zu dem stets grüblerischen, menschenscheuen, zurückgezogenen Alaska Saedelaere. Andererseits war er wie jeder Mensch für einige Überraschungen gut. Wenn er nicht im Grunde seines Herzens optimistisch wäre, hätte „er wohl niemals alle Schicksalsschläge überstanden, die ihm sein unsterbliches Dasein bisher beschert hatte. Mondra kannte Alaska besser als die meisten, die nicht zum Kreis der Unsterblichen zählten, wenn sie auch vieles nur über Perry erfahren hatte.
    Sie lächelte flüchtig. „Ohne die Hoffnung könnte kein Unsterblicher all die Zeiten der Dunkelheit und der Fruchtlosigkeit überstehen, in die wir alle zwangsläufig immer wieder geraten. Wahrscheinlich übersieht man das, wenn man an dich denkt. Du bist so ... verschlossen."
    Das Cappin-Fragment blitzte in einem Regenbogenschauer hinter der Maske auf, dass es Mondra kalt überlief. Alaskas Stimme war rau und noch eine Spur spröder als sonst, als er sprach. - „Ganz am Anfang, nach meinem Transmitterunfall, da glaubte ich zu verzweifeln. Damals wollte

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