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2388 - Objekt Ultra

Titel: 2388 - Objekt Ultra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich sterben und aufgeben."
    Er verstummte, schien mit sich selbst zu hadern. Mondra betrachtete ihn nachdenklich und schwieg. Alaska brauchte Zeit, das spürte sie. Schließlich war es so weit. „Aber ich habe meinen Unfall und seine Folgen überlebt. Ich habe gelernt, mich damit psychisch zu arrangieren. Und deswegen werde ich nicht resignieren. Ich werde als Friedensfahrer tun, was ich tun muss. Ich werde aktiv gegen die Entstehung der Negasphäre in Hangay kämpfen, auf welchem Weg auch immer.
    Ich habe dich hierher gebracht, weil in dir vielleicht ein Schlüssel des Wissens verborgen liegt, den wir nur ans Licht bringen müssen, und ich werde mich nicht von einigen tatenlosen Wochen oder Monaten meiner Zuversicht berauben lassen."
    Mit einer Bewegung, die Mondra schon oft beobachtet hatte und die er wohl automatisch ausführte, überprüfte er den Sitz seiner Maske. Zweifellos war ihm diese Schutzmaßnahme längst in Fleisch und Blut übergegangen.
    Mondra fühlte sich unbehaglich. Noch nie hatte sie ihn so lange am Stück reden hören. Dass er jetzt so viele Worte aufwendete, deutete darauf hin, wie sehr ihm die Angelegenheit am Herzen lag.
    Außerdem hatten seine Worte sie im Innersten berührt; nun fiel es ihr schwer, eine angemessene Antwort zu formulieren.
    Sie musste noch vieles lernen und in manchen Dingen einen Weitblick entwickeln, wie er einem Normalsterblichen nicht zu eigen war.
    Sie erinnerte sich an Gespräche mit Perry Rhodan, an manche vertraute Zeit mit ihm, in der er ganz er selbst gewesen war, jenseits aller ihm von der Öffentlichkeit zugedachten Rollen, jenseits jeder Aufgabe, die er zu erfüllen hatte.
    Selbst da war er ihr oft unnahbar erschienen, als gäbe es etwas, das ihn von ihr grundlegend unterschied. Inzwischen wusste sie, worin dieser Unterschied lag - er gründete im Faktor Zeit.
    Perry verfügte aufgrund seiner Lebenserfahrung über eben jenen Weitblick, von dem auch Alaska eben gesprochen hatte. „Ich werde mir deine Worte zu Herzen nehmen und vor allem Geduld lernen", versprach sie in genau dem Moment, als ein Ortungsalarm die Stille in der Zentrale zerriss. „Holo", gab Alaska einen knappen Befehl, den MIRKET sofort befolgte.
    Zwischen den beiden Terranern baute sich ein holografisches Abbild der kosmischen Umgebung auf. Ihre eigene Position war mit einem kleinen blauen Punkt markiert; ebenso die der anderen OREON-Kapseln in relativer Nähe.
    Allerdings gab es weitere Ortungsreflexe, die grellrot markiert wurden. Diese signalisierten Einheiten der Terminalen Kolonne TRAITOR. Es mochte sich um etwa zwanzig feindliche Schiffe handeln.
    Nur einen Lidschlag später um fünfzig.
    Dann um hundert.
    Das Hologramm zoomte eine größere Fläche und änderte gleichzeitig den Maßstab, sodass der Weltraum in einer Umgebung von zehn Lichtjahren wiedergegeben wurde.
    Mondra verschlug es den Atem. Überall waren rote Ortungsreflexe, obwohl sich noch vor einer Minute kein einziges Schiff der Terminalen Kolonne in diesem Raumsektor befunden hatte. „Sie sind überall", hauchte sie. Tausende ... Zehntausende Traitanks.
    Eine automatische Zählung lief am unteren Ende des Holos ab. Eben sprang die Zahl in den sechsstelligen Bereich. Und es wurden immer mehr, von Sekunde zu Sekunde.
     
    2.
     
    22. Januar 1346 NGZ
    » Schach ... «  
     
    Die beiden Friedensfahrer waren zur Untätigkeit verdammt. Sie konnten nur beobachten, wie die Anzahl der TRAITOR-Einheiten von Sekunde zu Sekunde stieg.
    Alaska hatte MIRKET längst befohlen, die OREON-Haube zu aktivieren, den Schutzund Ortungsschirm der Kapsel. Solange sie sich energetisch neutral verhielten, also nicht durch besondere Aktivitäten auf sich aufmerksam machten, standen sie nicht in Gefahr, entdeckt zu werden. Die OREON-Haube schützte auch vor normaloptischer Sichtung.
    Die beiden Terraner schwiegen - was zu sagen war, hatten sie in den ersten Minuten ausgesprochen. Mondra wanderte unruhig durch die Zentrale, drehte unablässig Kreise um das mitten in den Raum projizierte Hologramm. Alaska hingegen stand so unbeweglich, dass er an eine Statue erinnerte. „Hier", sagte der Unsterbliche schließlich.
    Gleichzeitig kam Bewegung in ihn, er streckte den Arm aus und wies nacheinander auf die Darstellung etlicher planetenloser Weißer Zwergsterne. Die Stille, nur unterbrochen durch das leise, reibende Geräusch seiner Kleidung, machte Mondra nervös. Erst nach Sekunden fuhr Alaska fort: „Diese Sonnen markieren das Aufmarschgebiet der

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