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2388 - Objekt Ultra

Titel: 2388 - Objekt Ultra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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TRIICLE-9."
     
    6.
     
    26. Januar 1346 NGZ
    » Ihr Spiel, Gentlemen «  
     
    Alle Nachfragen nutzten nichts. Bronwyn Noreed ignorierte jeden Zuruf und zog sich mit stampfenden Schritten zurück. Staub wallte in dichten Wolken hinter ihm auf und sank nur langsam wieder zu Boden.
    Das war höchst ungewöhnlich für das Innere eines Raumschiffes - wozu der Sand wohl diente? Wahrscheinlich erinnerte er die Choi an ihre Heimat. Als Echsenartige konnten sie aus Wüstentieren hervorgegangen sein.
    Ein Choi-Wächter packte Kantiran am Oberarm, ein weiterer umklammerte Cosmuels Schultern. Beide setzten sich nicht zur Wehr, um unnötigen Ärger zu vermeiden. Ihre Zeit würde kommen, davon war Kantiran überzeugt. Also hieß es, Kräfte zu sparen.
    Er war froh, dass Cosmuel die Lage wohl ähnlich beurteilte und sich fügte, obwohl er in ihrem Gesicht sah, dass sie mit Freuden einen sinnlosen Kampf auf verlorenem Posten begonnen hätte.
    Die Wächter stießen Kantiran auf das aktivierte Abstrahlfeld zu. '„Versuch nach dem Sprung gar nicht erst, aus deinem Gefängnis zu entkommen. Das Empfangsfeld lässt sich aus der Zelle heraus nicht umpolen. Außerdem beobachten wir dich, und wenn du auch nur den Versuch unternimmst, die Technik zu manipulieren, werden wir dich daran zu hindern wissen."
    „Was soll das heißen?"
    „Geh!"
    Kantiran fühlte sich, als warte seine eigene Hinrichtung auf ihn, als er auf das Abstrahlfeld zuschritt. Er hörte, wie ein Choi Cosmuel anfuhr: „Du noch nicht!", dann fand er sich in einem rundum geschlossenen Raum wieder.
    Die Gefängniszelle mochte etwa drei auf drei Meter messen und war ebenso hoch.
    Kantiran stand inmitten dreier aus dem Boden ragender Stäbe, wie er sie inzwischen schon öfter gesehen hatte; mit ihrer Hilfe war das Empfangsfeld des Transmitters aufgebaut worden.
    Davon abgesehen war der Raum völlig leer, auch fand sich auf dem Boden nicht der sonst allgegenwärtige Sand. Diesen Luxus, denn um solchen handelte es sich in den Augen der Choi zweifellos, gönnten sie ihren Gefangenen wohl nicht.
    Kantiran trat zur Seite, um Platz für Cosmuel zu schaffen. Doch seine Hoffnung wurde enttäuscht.
    Die Choi erwiesen sich als klug. Es war strategisch geschickt, ihn und Cosmuel getrennt einzusperren, denn so konnten sie keine gemeinsamen Pläne schmieden.
    Außerdem blieb er über ihr Schicksal im Unklaren, was ihn früher oder später seelisch zermürben würde. Angst um Cosmuel stieg in ihm hoch. Er dachte an Bronwyn Noreeds Drohung, Cosmuel exekutieren zu lassen, wenn er keine Antworten erhielt...
    Aber Kantiran konnte dem Armadurführer keine Antworten geben, weil er selbst vor einem Rätsel stand.
    Er lehnte mit dem Rücken gegen eine Seitenwand. Von dem Metall ging keine Kälte aus, wie auch allgemein an Bord des Schiffes eher unangenehme Wärme herrschte. Die Choi liebten offensichtlich die Hitze.
    Noreed hatte zuletzt erwähnt, dass das Ziel seiner Armadur das Kosmonukleotid TRIICLE-9 sei. Was es damit auf sich hatte, wusste Kantiran genau.
    TRIICLE-9 war einst der so genannte Frostrubin gewesen, ein verschollenes Kosmonukleotid, das aufgrund einer Mutation seinen Platz im Moralischen Kode des Universums verlassen hatte. Der für TRIICLE-9 bestellte Wächter Ordoban und seine Wachflotte, die sich auch als Endlose Armada bezeichnete, suchten es Jahrmillionen lang; erst im Jahr 429 NGZ hatte TRIICLE-9 wieder seinen ursprünglichen Standort in der Doppelhelix des Moralischen Kodes eingenommen.
    Zugang vom Standarduniversum aus bot lediglich der „Abdruck" des Kosmonukleotids, rund 216 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt und ganz gewiss nicht in der Nähe von Hangay.
    Die Armadur musste besondere Qualifikationen besitzen, wenn sie eine Aufgabe zu erfüllen hatte, die direkt mit einem Kosmonukleotid zusammenhing.
    Die Choi waren zweifellos ein ausgewähltes Volk der Hohen Mächte. Nur zu welcher Seite gehörten sie?
    Wohl zu den Chaotarchen, denn sonst hätte die versammelte Truppe der Terminalen Kolonne ihre Gegenwart nicht kampflos geduldet. TRAITOR und die Armadur waren gewissermaßen Verbündete.
    Oder lag Kantiran mit all seinen Überlegungen falsch? Wenn es so war, warum nahm Bronwyn Noreed dann keinen Kontakt zu den Schiffen der Kolonne auf?
    Kantiran fehlte der Puzzlestein, der seine Überlegungen erst schlüssig werden ließ.
    Er hatte auch schon eine Idee, wie er ihn sich besorgen konnte.
     
    *
     
    Cosmuel saß mit angezogenen Knien am Boden ihrer

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