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2398 - Aufbruch nach Hangay

Titel: 2398 - Aufbruch nach Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dann sah er auf dem Holo, dass der ENTDECKER die Abstrahlposition eingenommen hatte.
    Er stöhnte auf, als ein orangeroter Strahl aus der Energieballung hervorzuckte und fast gleichzeitig eine ungeheure Kugelblitz-Entladung aufblendete und die JEFE CLAUDRIN erfasste.
    Dann löschte ein heftiger Schlag das Bewusstsein des Duals aus.
     
    *
     
    Laurai Broder hatte entsetzliche Angst.
    Manchmal ließ dieses unkontrollierbare Gefühl sie frösteln, bis sie sich in ihrer Erstarrung kaum noch bewegen konnte, manchmal erhitzte es sie, bis sie zu verbrennen glaubte. Sie wusste selbst, dass diese Furcht unnatürlich war und sie etwas dagegen unternehmen musste.
    Sie hatte es nur noch nicht geschafft.
    Und sie wusste nicht, was schlimmer war, diese Angst oder die Erkenntnis, dass ihr Leben eine Lüge war.
    Sie war Technikerin. Und zwar eine gute.
    Wenn ein VRITRA-Geschütz beim Dauerfeuer heiß lief und auszufallen drohte, wusste sie nicht nur wegen ihrer gründlichen Ausbildung, was sie zu tun hatte, um es so schnell wie möglich wieder hinzubekommen. Oder, ungekünstelt ausgedrückt, wie sie es kühlen musste.
    Wenn ein Küchen-Syntho ausfiel, wusste sie genau, welche Knöpfchen sie drücken oder Teile sie auswechseln musste, damit die Gäste der betroffenen Messe, die pervers - nun ja, über Geschmack ließ sich nicht streiten - oder mutig genug waren, sofort wieder ihre künstlichen Muurt-Würmer goutieren konnten.
    Sie liebte ihren Beruf. Sie war gut darin und fand in ihm durchaus Erfüllung.
    Aber es war ein Fehler gewesen, diesen Job an Bord eines Raumschiffs auszuüben.
    Klar, sie war freiwillig zur LFT-Flotte gegangen. Sie hatte sich freiwillig für den Einsatz in einem ENTDECKER gemeldet.
    Und sie war kaum einen Tag an Bord gewesen, als sie festgestellt hatte, dass sie das Leben in einem Raumschiff nicht ertrug.
    Sie wusste nicht, woran es lag.
    Ihre Kabine war durchaus geräumig, - und sie konnte eine Holowand erzeugen, die ihr einen Sonnenuntergang auf Loipos vorspiegelte. Zahlreichen Lexika zufolge war das die Welt in der Milchstraße, auf der man die schönsten Sonnenuntergänge überhaupt beobachten konnte.
    Vielleicht hätte sie stattdessen einen Sonnenuntergang auf der Erde programmieren sollen. Loipos war zwar an der Oberfläche ein Paradies, doch erwies sich die Vegetation dieser Welt als hoch aggressiv und schien mit einer gewissen Intelligenz gegen jedwede Besucher vorzugehen.
    Sie hatte es eben noch nie richtig hinbekommen.
    Die Korridore eines Raumschiffs waren endlose Schläuche, durch die man sich tagelang bewegen konnte, ohne sein Ziel zu erreichen. Die Maschinenräume waren mechanische Monstren, in denen jederzeit Aggregate explodieren konnten. Die Antigravschächte waren tödliche Fallen, in denen man, wenn man Glück hatte, von Sicherheitsnetzen oder Prallfeldern aufgefangen wurde, bevor man auf dem Boden zerschmetterte.
    Wenn man Glück hatte.
    Und die Küchen ... die Küchen waren winzige Kabuffs, in denen die Synthos so dicht an dicht standen und so viel Hitze abgaben, dass man nach zwei Minuten Aufenthalt die Uniform wechseln musste.
    Mitsamt der Unterwäsche.
    Zuerst hatte sie versucht, sich mit dummen Sprüchen an Bord der HALLEY zu behaupten, ihre Unsicherheit und Angst zu überspielen. Jetzt erst recht!, zum Beispiel, wenn es ihr besonders schlecht ging. Oder: Das wüsste ich aber!, wenn sie mit dem Gedanken spielte, ihren Abschied einzureichen und sich auf dem nächstbesten Planeten abzusetzen. Oder: Im Leben nicht!, wenn sie nachts in ihrer Kabine saß und nicht schlafen konnte und unerträgliche Angst hatte und sich genau dieses nehmen wollte, weil sie es einfach nicht mehr ertragen konnte.
    Aber dumme Sprüche halfen ihr nicht weiter und lösten keine Probleme. Sie blieben nur dumme Sprüche, die ihre Schwierigkeiten nicht einmal übertünchen konnten.
    Selbstverständlich hatte sie professionelle Hilfe gesucht. Aber die Bordpsychologen konnten ihr nicht helfen. Nein, sie litt nicht an Klaustrophobie. Nein, sie litt auch an keiner sonst bekannten psychischen Störung. Sicher konnte man es mit einer Therapie versuchen, aber...
    Daran lag es nicht. Ihr Problem war ein anderes. Schlicht und einfach ausgedrückt: Sie konnte das Leben in einem Raumschiff nicht ertragen.
    Raumschiffe waren eng. Dreckig und schmutzig. Und tödlich. Die kleinste technische Panne, der kleinste Navigationsfehler, und das Schiff würde explodieren oder in eine Sonne stürzen.
    Der Antrieb konnte versagen, die

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