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2399 - Finale fÃŒr einen Dual

Titel: 2399 - Finale fÃŒr einen Dual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich ihn schlicht und einfach belügen? Ihm versichern, Michael habe sich bei seinen letzten Atemzügen besonnen, habe aufbegehrt, die Fesseln der Beeinflussung abgeworfen ... und sei als er selbst gestorben, als Perry Rhodans Sohn?
    Ich grübelte über etliche Stunden hinweg, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Mein fotografisches Gedächtnis würde dafür sorgen, dass ich die letzten Augenblicke von Michaels Leben niemals vergessen würde, doch es trug nichts dazu bei, mich auf jene Begegnung mit Perry vorzubereiten. Ich würde sie fürchten, monatelang, jahrelang, bis sie dann schließlich kommen würde.
    Und dann würde ich entscheiden, was ich Perry sagen würde. Aus dem Bauch heraus.
    Es war schon kurz nach sieben Uhr, als endlich das Ereignis eintrat, das ich von Anfang an herbeigesehnt hatte. Die Kabinenpositronik meldete sich. „Ein Gespräch für dich. Prid-Reuyl. Er behauptet, es sei sehr wichtig."
    Die letzte Bemerkung war überflüssig. Ich hatte die Positronik angewiesen, lediglich wichtige Gespräche durchzustellen. Prid-Reuyl war der Chefmediker der BURTON.
    Ich hatte nur einen kurzen Blick in seine Akte geworfen, einen zu kurzen, als dass mein fotografisches Gedächtnis sich alle Details hätte einprägen können. Mir war nur in Erinnerung geblieben, dass er vor einigen Jahren noch auf Aralon ansässig gewesen und dort Perry begegnet war, als dieser entführt und zuerst in den Galaktischen Zoo und dann auf die Hauptwelt der Aras verschleppt worden war Der Umstand, dass Prid-Reuyl nun an Bord der BURTON weilte, verriet mir jedoch, dass ,er über jeden Zweifel erhaben war; die Spezialisten der LFT hatten ihre Methoden, jemanden auf Herz und Nieren zu überprüfen und festzustellen, ob Verlass auf ihn war.
    Ich grunzte etwas, das die Positronik wohl als Bestätigung auffasste, und vor mir bildete sich ein Hologramm in der Kabine.
    Es zeigte den Kopf und Oberkörper des Leiters der Medoabteilung. Seine spärlichen Haare waren farblos, sodass ich im ersten Augenblick glaubte, er habe eine Glatze, und seine Haut war so dünn und durchscheinend, dass man deutlich dickere und auch dünnere Adern darunter ausmachen konnte. Der Blick seiner Augen, die nicht minder rot als die meinen schimmerten, war jedoch trotz der frühen Stunde wach und klar. „Ich muss dich bitten, mich in der Medoabteilung aufzusuchen", kam Prid-Reuyl sofort zur Sache. „Wir haben wichtige Informationen für dich."
    Einen Moment lang wollte ich aufbegehren. Einerseits verstand ich die Ethik der Ärzte, die wichtige - und meist schlechte - Nachrichten ihren Patienten gern persönlich überbrachten, weil sie ihnen dann beistehen konnten.
    Andererseits schien diese Angewohnheit in einer gewissen Tradition zu dümpeln, die mir ziemlich überkommen vorkam und noch nie gefallen hatte. Hier kam ein gewisses Statusdenken zum Vorschein: Mediker waren keine Normalsterblichen.
    Vielleicht bist du auch nur ungehalten darüber, dass der Ara dich als Expeditionsleiter zu sich zitiert, spottete der Extrasinn, während er einen Klienten aufsuchen würde.
    Unsinn, erwiderte ich. Mir war klar, dass Prid-Reuyl in der Medostation gewisse Möglichkeiten zur Verfügung standen, die meine Kabine nicht bot.
    Ich gestand mir ehrlich ein, dass ich nicht besonders versessen darauf war, noch einmal Dantyrens Leiche zu sehen.
    Michaels Leiche. Oder zumindest das, was von Perrys Sohn noch übrig geblieben war.
    Ich nickte in Richtung des Holos. „Bin schon unterwegs", knurrte ich und unterbrach die Verbindung.
     
    *
     
    Prid-Reuyl erwartete mich im Eingangsbereich der Medostation. Er hätte ein Ara aus einem ethnologischen Handbuch sein können, auch wenn er mit 2,15 Metern für einen Galaktischen Mediziner ungewöhnlich groß gewachsen war. Aufgrund seiner Länge wirkte er noch hagerer und feingliedriger, als er es eigentlich sein mochte. Ansonsten schien er ein unterschwelliges Vergnügen daran zu empfinden, Klischees zu bedienen: Er trug einen weißen Kittel mit einer Unmenge aufgesetzter Taschen.
    Er nickte mir zur Begrüßung zu, ohne die Hände aus den Taschen zu nehmen, und ging voraus zu einem Raum im hinteren Bereich der Station. Wachen standen an sämtlichen Abzweigungen. Man hatte meine Anweisung, strengste Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, ernst genommen.
    In dem Obduktionsraum empfingen mich drei weitere Mediker, alles Terraner oder Terraner-Abkömmlinge. Sie waren mir namentlich nicht bekannt; es wurde höchste Zeit, dass ich mich mit der Besatzung

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