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2399 - Finale fÃŒr einen Dual

Titel: 2399 - Finale fÃŒr einen Dual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der RICHARD BURTON vertraut machte.
    Es war kalt in dem Raum. Weiße Wände vermittelten eine aseptische, gefühllose Atmosphäre, die mich zusätzlich frösteln ließ. Bis auf einen großen Tisch war der Saal völlig leer.
    Unvermittelt musste ich gegen einen Erinnerungsschub ankämpfen. Vor meinem geistigen Auge erlebte ich die Szene wieder, wie ich, lange vor Perry, die Identität des Freihändlerkönigs Roi Danton erkannt hatte.
    Ich drohte Danton mit einem Impulsstrahler; zwang ihn, seine Kniehosen und das rüschenbesetzte Hemd aus- und eine Kombination anzuziehen, wie sie von den Angehörigen der Solaren Flotte getragen wurde.
    Dantyrens Leiche lag unter einem bläulich schimmernden Stasisfeld. Ich musste mich zwingen, sie kurz zu betrachten. Ich hatte schon Schlimmeres gesehen, aber nicht bei einem so engen Freund. Einige Teile des Leichnams schienen völlig unversehrt, andere waren bis zur Unkenntlichkeit zerlegt. Ich wandte den Blick ab. „Nun müssen Sie noch sämtliche Allüren ablegen", sagte ich zu dem Freihändlerkönig. „Bewegen Sie sich wie ein normaler Mann. Vorwärts, Danton.
    Gehen Sie bis zur Tür und dann wieder zurück."
    „Wir haben die Obduktion natürlich unter Überwachung der Positronik durchgeführt und jede noch so geringfügige Manipulation dabei sorgfältig dokumentiert", sagte Prid-Reuyl. Seine Stimme klang völlig unbeteiligt. Dafür hätte ich ihn nach Lakhros schicken können.
    Danton kam der Aufforderung nach. Als er wieder vor mir stand, trafen sich unsere Blicke. Plötzlich holte ich aus und versetzte dem verdutzten Freihändler eine schallende Ohrfeige. „Zur späteren Auswertung in Mimas, nehme ich an", sagte ich. „Oder in einer USO-Klinik." Prid-Reuyl nickte knapp. „Bis dahin werden wir Dantyrens Überreste konservieren."
    „Michael Reginald Rhodan", sagte ich gelassen. „Das war dafür, dass du in Zukunft weißt, dass man einem alten Lehrmeister mehr Vertrauen entgegenzubringen hat."
    Ich räusperte mich. „Und was ist so .wichtig an der Untersuchung der Leiche, dass meine persönliche Anwesenheit in der Medostation erforderlich ist?"
    Die Röte, die sich zuvor nur in der einen Gesichtshälfte von Rhodans Sohn gezeigt hatte, breitete sich jetzt über das gesamte Gesicht aus. Der junge Mann lächelte verlegen. „Woher ... woher wissen Sie ... von meinem Geheimnis", fragte er atemlos. „Wir sind sehr gründlich vorgegangen, Expeditionsleiter, und eine spezifische Untersuchung hat ein geradezu schockierendes Resultat erbracht."
    Die Erinnerung an meine Entlarvung des Freihändlerkönigs Roi Danton als Perry Rhodans Sohn ließ den Schmerz in mir heißer denn je zuvor lodern. „Kannst du mir vielleicht eine klare Antwort geben?", fuhr ich den Ara grantiger an, als ich eigentlich beabsichtigt hatte. „Michael Rhodans genetisches Muster liegt in einer Geheimbibliothek der RICHARD BURTON vor", überging Prid-Reuyl meinen unfreundlichen Tonfall. „Das ist mir bekannt." Ich hatte mich zuerst mit den Geheimnissen der BURTON vertraut gemacht. „Das vorliegende Muster ist jedoch mit dem, das wir an der terranischen Hälfte von Dantyren festgestellt haben, nicht vollständig identisch."
     
    *
     
    Ich brauchte einen Moment, bis mir die Bedeutung dieser Aussage klar wurde. Der Logiksektor war mir keine Hilfe dabei; er war genauso überrascht wie ich. „Nicht vollständig identisch", wiederholte ich, um Zeit zu gewinnen und meine Gedanken ordnen zu können. „Die Abweichung ist zwar gering, aber sie zeigt, dass die untersuchte DNS von zwei verschiedenen Wesen stammt."
    Natürlich, dachte ich. Von Michael und dem Mor'Daer. Dann erst begriff ich, was Prid-Reuyl tatsächlich gesagt hatte. „Das heißt ... dieses ..." Ich verstummte. Dieses Ungeheuer, hatte ich sagen wollen. „... dieser Leichnam ist nicht der Michael Rhodans?"
    „Genau. Noch wichtiger ist: Wir haben bei der Obduktion keinen Zellaktivator gefunden, und die Zellanalyse lässt darauf schließen, dass das Alter dieses Wesens höchstens fünf Jahre beträgt. Höchstens, Atlan. Eher beträchtlich weniger."
    „Dann ... ist es nicht der echte Roi Danton ..."
    „Nein. Nicht der echte Michael Rhodan wurde in dem Dual verbaut. Wir haben eine sehr exakte Kopie von Roi Danton vor uns, die mit unbekannten Mitteln hergestellt wurde."
    „Ein ... Klon?"
    „Mit uns unbekannten Mitteln", wiederholte der Mediker. „Ich habe mich in dieser Hinsicht sehr klar ausgedrückt.
    Eine sehr exakte Kopie."
    Aber eben nicht

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