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24 Stunden

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Titel: 24 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Jennings. Hören Sie... Wir haben einen Ingenieur, der schon oft für uns gearbeitet hat. Er ist zwar im Ruhestand, macht aber ab und zu noch immer was für uns. Ich werde ihn anrufen. Er hat sicher genügend Geräte in seiner Garage, um schon einmal die Spur von seinem Wagen aus verfolgen zu können.«
    Will hielt die Luft an. »Glauben Sie, er würde das machen?«
    »Das ist ein netter Bursche. Wir müssen sicher eine Stunde oder mehr einkalkulieren, bis er mit seinen Geräten vor Ort ist. Trotzdem wäre er viel schneller da als meine Leute aus Tunica.«
    »Hat das FBI die Apparate, die Sie brauchen?«
    »Ich wäre froh, diese Frage mit Ja beantworten zu können, weil ich möchte, dass Sie das FBI einschalten. Ehrlich gesagt ist es jedoch so, dass das FBI uns anruft, wenn es Mobiltelefone in Mississippi aufspüren muss.«
    »Verdammt.« Will versuchte, logisch zu denken, doch allmählich machte ihm seine Müdigkeit zu schaffen. »Am besten ist, Sie rufen diesen Ingenieur an.«
    »Doktor«, sagte Ferris in mitfühlendem Ton. »Sie wissen, dass wir dieses Handy möglicherweise nicht rechtzeitig aufspüren können, selbst wenn wir einen Wagen dort haben, nicht wahr? Wenn die Gespräche nicht länger als fünfzehn Sekunden dauern, sind all unsere Bemühungen umsonst.«
    »Wir müssen es versuchen. Es ist unsere einzige Chance. Sie müssen mir in diesem Punkt vertrauen. Das Leben meiner Tochter hängt von der Geheimhaltung ab.«
    Will gab Ferris die Nummern seines Anrufservice, seiner direkten SkyTel-Verbindung und von Cheryls Handy. »Ich müsste hier zu erreichen sein. Allerdings weiß man nicht, was vor morgen früh noch alles passieren kann. Rufen Sie mich an, sobald Sie etwas herausbekommen haben.«
    »Mach ich«, versprach Ferris. »Ich hoffe, Gott ist heute Nacht auf unserer Seite.«
    Als Will auflegte, spürte er Cheryls Hand auf seinem Arm. Obwohl er ihr vorhin ziemlich übel mitgespielt hatte, fühlte sie mit ihm.
    »Glauben Sie, dass dieser Huey Abby wirklich töten würde?«, fragte er.
    Cheryl biss sich auf die Lippe. »Ich kann mir das kaum vorstellen. Aber wenn Joey ihn dazu drängt... vielleicht. Er kann keinen Druck aushalten, verstehen Sie? Dann dreht er durch wie Dustin Hoffman in Rain Man in der Badewanne.«
    Will hatte den Eindruck, eine zentnerschwere Last drücke ihn zu Boden. Wenn Ferris' Leute Hueys Handy aufspüren könnten, müssten sie anschließend sehr vorsichtig vorgehen. Wenn sie irgendeinen Fehler machten, könnte Abby nur darum sterben, weil ein geistig zurückgebliebener Mann einen Augenblick die Nerven verlor.
    »Wie sollen wir sie zurückbekommen?«, fragte er. »Was hat Joey Ihnen darüber gesagt? Was sollen Sie tun, nachdem Sie und ich das Lösegeld in der Bank abgeholt haben?«
    Cheryl zögerte einen Moment Sie schien mit sich zu ringen. »Ich soll Joey anrufen«, antwortete sie schließlich. »Dann treffen wir uns in dem Motel in Brookhaven.«
    »Sollen Sie mich mitbringen?«
    »Ja.«
    »Sind die anderen Ehemänner auch mitgekommen?«
    Sie zögerte wieder.
    »Cheryl...«
    »Nein. Es ist das erste Mal.«
    Will schüttelte den Kopf. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass es diesmal anders läuft. Hickey glaubt, ich habe seine Mutter umgebracht, und darum will er Karen und Abby vor meinen Augen töten.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Aber ich. Allerdings glaube ich kaum, dass er Abby an den Ort bringen lässt, an dem ich ihm das Lösegeld übergeben soll. Das wäre zu gefährlich. Er muss davon ausgehen, dass ich Ihnen den Namen des Motels mit Gewalt entreißen könnte. Daher bestände die Gefahr, dass es da nur so von FBI-Agenten wimmelt.«
    »Es ist die Wahrheit«, beharrte Cheryl. »Das Trucker's Rest in Brookhaven.«
    »Das hat er Ihnen vielleicht gesagt, aber so wird die Sache nicht ablaufen. Ich muss wissen, wo Abby ist. Sie müssen doch noch irgendetwas wissen, Cheryl. Denken Sie nach!«
    Sie schüttelte erschöpft den Kopf. »Meines Wissens nach sollen Sie Joey nur das Geld geben, und dann bekommen Sie Ihr Kind zurück. So ist es bisher immer gelaufen.«
    »Diesmal aber nicht.« Will nahm die Coladose und trank den Rest aus. »Für mich ist eine Sonderbehandlung vorgesehen.«
    »Ich dachte, Sie spielen nicht gerne. Gegen Joey zu spielen bedeutet gegen die Bank anzutreten.«
    Aber nicht, wenn ich so einen Trumpf wie dich im Ärmel habe, dachte er, doch stattdessen sagte er: »Wenn Sie so denken, kommen Sie nie weiter, Cheryl.« Er drehte sich um und warf die Coladose aus fünf

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