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24 Stunden

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Titel: 24 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Kreditabteilung im Geiste vor sich. Obwohl sie wusste, dass sein Darlehen nicht bewilligt wurde, hatte sie ihn eine Stunde warten lassen, weil sie ihre Macht über einen Mann wie ihn ausspielen wollte.
    Cheryl hatte ihn im Moment vollkommen in der Hand. Würde sie ihre Macht ausspielen, um sich an ihm für das Horrorszenarium zu rächen?
    »Ja«, sagte sie schließlich. »Alles klar.«
    Will fiel ein Stein vom Herzen. Er drückte dankbar Cheryls Arm, als Hickey sagte: »Was ist los? Du hörst dich so komisch an.«
    Dieser Mistkerl war ein Hellseher.
    Cheryl schaute Will an. »Ich werde langsam müde«, sagte sie.
    »Es dauert jetzt nicht mehr lange. Nimm eine von den Pillen, die ich dir gegeben haben. Du musst wach bleiben.«
    »Ich weiß. Bis nachher.«
    Will hörte das Klicken, als Hickey auflegte. Mit zitternden Händen nahm er Cheryl das Telefon aus der Hand und stellte es wieder in den Halter. »Danke«, sagte er. »Sie haben sich gerade Ihre erste Million verdient.«
    Sie verzog das Gesicht und rollte sich vom Bett hinunter. »Soll ich Ihnen die Füße küssen, oder was? Und wie geht's jetzt weiter?«
    »Jetzt können wir nur warten und beten, dass das Handy aufgespürt wird.«

14

    Huey Cotton saß im Wohnraum der Hütte auf dem Boden und schnitzte. Hinter ihm auf der Couch lag Abby unter einer verschlissenen Pferdedecke und schlief tief und fest. Sie hatte mit Huey gesprochen, bis die Müdigkeit sie plötzlich übermannt hatte. Mitten im Satz hatte sie die Augen geschlossen und sich mit ihrer »Schönen Barbie« in der linken Hand auf die Kissen gelegt.
    Seitdem schnitzte Huey.
    Er wusste nicht immer, was er schnitzte. Manchmal dachten seine Hände für ihn. Draußen im Holzhaufen hatte er ein schönes Stück Zedernholz gefunden. Im letzten Herbst hatte er das Feuerholz - größtenteils Eichen - geschlagen, und als er seine Kettensäge eingefettet hatte, war sein Blick auf eine junge Zeder gefallen, die von einem Tornado aus dem Boden gerissen worden war. Zedernholz eignete sich gut zum Schnitzen, und in der ganzen Welt gab es nicht so einen schönen Duft. Das Holzstück in seiner Hand nahm allmählich die Form eines Bären an. Was es auch immer werden sollte, es war noch genug Zedernholz übrig, um es zu vollenden. Seine Hände fühlten sich gut an. Seine Nervosität schien durch die Messerklinge in das Holz zu fließen und von dem Holz in die Luft zu entweichen. Beim Schnitzen löste sich seine Nervosität förmlich in nichts auf.
    Die Dämmerung nahte, und darüber war er sehr froh. Je schneller Joey sein Geld hatte, desto kleiner wurde die Chance, dass er ihm befehlen könnte, Abby etwas anzutun. Huey war erleichtert, dass sie schließlich etwas von »Captain Crunch« gegessen hatte. Sie war so hungrig gewesen, und er hatte das, was von der Mortadella und den Crackern noch übrig geblieben war, schon lange verschlungen. Ehe sie den ersten Bissen zu sich nahm, fragte sie ihn, um wie viel Uhr ihre Mutter sie abholen würde. Huey glaubte, dass das Treffen um zehn Uhr morgens bei McDonald's stattfinden würde, und darum sagte er zehn Uhr. Sie hatte erleichtert gelächelt und die Zerealien wie einen Geburtstagskuchen verschlungen. Zwischendurch sagte sie, dass ihre Spritze sie bis zehn Uhr auf den Beinen halten würde, was Huey allerdings nicht ganz verstanden hatte. Sie aß zwei volle Schüsseln, ehe sie satt war, und trank auch noch die restliche Milch. Zehn Minuten später übermannte sie die Müdigkeit. Sie schloss die Augen und schlief ein.
    Huey lächelte, als er daran dachte, und schnitzte eifrig die Zedernsplitter weg.
    Will hatte sein Notebook auf den runden Esstisch im Wohnzimmer der Suite gestellt, um Karen eine E-Mail zu schicken. Er wollte ihr von Ferris und der Suche nach dem Handy berichten, aber das war nicht möglich. Das Risiko war zu groß, dass Hickey sie überraschte, während sie die E-Mail las. Aus dem gleichen Grund konnte er auch Cheryls Kooperation nicht erwähnen. Wenn Hickey erfahren würde, dass ihn seine Frau hinterging, könnte er beschließen, abzuhauen, was höchstwahrscheinlich Abbys Tod bedeuten würde.
    Er musste Karen mitteilen, dass er ihre Nachricht verstanden hatte und aktiv geworden war, aber er musste eine Formulierung wählen, die nur sie verstand. Dazu brauchte er einen Code. Er suchte in der Erinnerung nach einem Ereignis der Vergangenheit, das auf die gegenwärtige Situation anwendbar war, doch ihm fiel nichts ein. Diese Situation war mit nichts zu

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