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Titel: 24 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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kannst du Gift drauf nehmen. Wir haben eine Verabredung mit dem Schicksal!«

18

    Es behagte Will nicht, von Agent Chalmers im Gebäude der Bank festgehalten zu werden. Dem zum Trotz war Will in Moores Büro in den ersten Stock zurückgekehrt. Er hatte nun das Lösegeld bei sich, das Moore persönlich in die Aktentasche gelegt hatte, aber er wusste nicht, was er jetzt machen sollte. Zuerst musste er wissen, ob es dem FBI gelungen war, Hickey am Flughafen zu verhaften. Falls Hickey entkommen konnte, würde Will von ihm übers Handy wahrscheinlich nichts mehr erfahren.
    Schließlich kam der Anruf vom verantwortlichen Special Agent Zwick. Agent Chalmers nahm das Telefon in die Hand und hörte einen Moment schweigend zu. Nach wenigen Sekunden erblasste er noch stärker als vorhin, als er erfahren hatte, dass die FBI-Spezialeinheit die Hütte leer vorgefunden hatte. Will sah im Geiste ein Horrorszenarium vor sich: FBIAgenten stellten Hickey am Flughafen. Hickey richtete eine Pistole auf Abbys Kopf. Ein FBI-Scharfschütze schoss, und Hickey drückte ab. Chalmers hörte Zwick noch immer zu, aber Will wollte nicht länger warten.
    »Was ist los?«, fragte er.
    Chalmers hob die Hand.
    »Was ist passiert?«
    »Ich stelle den Lautsprecher an, Sir«, sagte Chalmers.
    »Was ist passiert?«, fragte Will. »Ist meine Frau unversehrt? War meine Tochter da?«
    Zwicks Stimme drang aus dem Lautsprecher. »Wir glauben, dass mit Ihrer Frau alles in Ordnung ist, Doktor.«
    »Sie glauben? Was ist mit meiner Tochter?«
    »Das wissen wir nicht.«
    »Wie habe ich das zu verstehen? Was ist passiert!«
    »Hickey und Ihre Frau sind ins Langzeitparkhaus gefahren, aber nicht wieder herausgekommen. Wir haben Ihren Expedition gefunden. Eine Tür war aufgerissen. Im Moment wissen wir nicht, wo sie sind. Wir suchen den ganzen Flughafen ab, aber es ist gut möglich, dass sie das Parkhaus in einem anderen Wagen verlassen haben.
    Wir haben aus dem Parchman-Gefängnis ein Foto von Hickey bekommen und faxen es gerade an die Parkhausverwaltung, damit die Mitarbeiter es sich ansehen können. Von Ihrer Frau haben wir ein Foto aus dem Clarion Ledger, und das ist ebenfalls unterwegs. Wir werden uns auch den Film aus der Überwachungskamera des Parkhauses ansehen.«
    »Was ist mit Ihrem Hubschrauber?«
    »Der bringt uns im Moment nicht weiter. Zu dem entsprechenden Zeitpunkt haben viele Wagen das Parkhaus verlassen.«
    »Mein Gott, Sie wissen also gar nichts.«
    »Doktor, Hickey kann auf keinen Fall...«
    »Was kann er nicht? Sieht so aus, als könnte er alles tun, wonach ihm der Sinn steht!« Will stand auf und nahm die Aktentasche mit dem Lösegeld in die Hand.
    »Was haben Sie vor?«, fragte Chalmers.
    »Ich gehe zurück zum Wagen und warte auf Hickeys nächsten Anruf. Und ich möchte, dass Sie hier bleiben.«
    »Das geht nicht«, sagte Zwick aus dem Lautsprecher.
    »Wollen wir wetten?«
    »Sie können nur an der Lösung des Falles mitarbeiten, wenn Sie sich nach uns richten. Sonst müssen wir Sie verhaften.«
    »Warum? Ich habe nichts verbrochen.«
    »Ich werde anordnen, dass die Gulfport-Polizei Sie wegen rücksichtsloser Fahrweise verhaftet. In Ihrem Auto sitzt eine Nutte. Wie wäre es mit Prostitution?«
    »Und was soll ich Ihrer Meinung nach tun?«
    »Agent Chalmers stehen inzwischen besondere Geräte zur Verfügung. Ein Peilsender, den Sie in Ihre Tasche stecken können und der uns erlaubt, Ihnen in diskretem Abstand zu folgen. Wir warten, bis Hickey mit Ihnen den Übergabeort besprochen hat, und dann können wir im günstigsten Moment zugreifen. Außerdem sollten Sie irgendwo eine Wanze verstecken. Auf diese Weise sind wir über alles genau im Bilde, und außerdem haben wir alles, was Hickey sagt, auf Band.«
    »Sie können mich mal kreuzweise mit Ihrer Wanze«, schrie Will. »Das hilft euch doch nur vor Gericht, aber meiner Frau und meiner Tochter hilft das einen Dreck weiter. Und um sie allein geht es mir.«
    »Sie können nicht einfach machen, was Sie wollen, Doktor!«
    »Meinen Sie?« Will griff in seine Tasche und zog Cheryls Pistole heraus. »Fragen Sie Agent Chalmers, ob ich das kann.«
    »Chalmers?«, sagte Zwick.
    »Er richtet eine Waffe auf mich, Sir. Sieht aus wie eine Walther Automatik.«
    »Sie machen sich gerade eines Verbrechens schuldig, Doktor«, erklärte ihm Zwick. »Machen Sie doch nicht alles noch schlimmer, als es ist.«
    Will lachte laut. »Schlimmer? Sind Sie nicht mehr recht bei Trost?« Will ging rückwärts zur Tür. »Sie

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