Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
24 Stunden

24 Stunden

Titel: 24 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
Vom Netzwerk:
Sehr wahrscheinlich war das nicht.
    »Noch was?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Was ist mit Hickeys Familie. Was haben die da für Wagen? Denken Sie doch mal nach...«
    Cheryl schüttelte wütend den Kopf.
    In der Telefonzentrale des Beau Rivage saß ein junger Mann und las die ungekürzte Ausgabe von The Stand, Das letzte Gefecht. Als die Hauptleitung klingelte, leierte er seinen üblichen Spruch herunter: »Beau Rivage Casino Resort.« Doch als der Anrufer die Suite 28021 verlangte, gab er auf seinem Computer Alt-Z ein, um das Gespräch auf Wunsch des Hotelmanagers, Remy Geautreau, umzuleiten. Es wurde eine digitale Verbindung hergestellt und eine neue Nummer gewählt. Der junge Mann überprüfte, ob die Operation gelungen war, und wandte sich wieder seinem Roman von Stephen King zu.
    Will zuckte zusammen, als das Telefon klingelte, doch er zog es schnell aus seiner Tasche und schaute auf die Uhr.
    »Ich geh dran«, sagte er. »Wenn es Hickey ist, merke ich, wen er erwartet hat, und dann muss ich improvisieren. Halten Sie es an mein Ohr und drücken Sie auf mein Kommando auf den Empfang.«
    Cheryl hielt das Telefon an Wills Ohr, aber Will sagte nichts. Gerade war ihm etwas klar geworden. Bei Höchstgeschwindigkeit hörten sich die Triebwerke der Baron selbst mit der Schalldämpfung an wie Zwillingstornados. Wenn er Hickey erklärte, dass sie in der Nähe des Beau Rivage im Stau steckten, würde das nicht den Lärm erklären. Hickey könnte sogar das deutliche Geräusch der Triebwerke erkennen.
    Das Handy klingelte noch immer.
    Will hatte zwei Möglichkeiten. Er konnte die Motoren in den Leerlauf stellen und hoffen, dass sie dann leise genug waren, um nicht übers Handy gehört zu werden, oder er stellte sie ganz ab. Es war natürlich viel gefährlicher, die Triebwerke ganz auszuschalten, aber nur dadurch würde er sicherstellen, dass Hickey sie nicht hörte.
    »Gehen Sie jetzt dran oder was?«, fragte Cheryl.
    Will war heilfroh, dass er noch nicht in den Bereich der Störechos geflogen war. Er stellte die Triebwerke in den Leerlauf, brachte die Propeller auf Segelstellung und schaltete anschließend beide Triebwerke aus. Es herrschte schaurige Stille, als das Flugzeug in die Tiefe sank.
    »Scheiße!«, schrie Cheryl. »Was ist passiert?«
    »Drücken Sie auf EMPFANG.«
    Cheryl war leichenblass. »Stürzen wir ab?«
    »Nein. Es ist alles in Ordnung. Drücken Sie auf EMPFANG!«
    Will hörte ein Piepsen und dann ein Zischen, als die Verbindung hergestellt wurde. »Hickey?«
    »Was ist los, Doktor? Machen Sie da oben gerade ein Nickerchen?«
    Da oben? Wills Herz klopfte laut. In der nächsten Sekunde realisierte er, dass Hickey die Hotelsuite gemeint hatte. Will hatte angenommen, Hickey würde zuerst Cheryl anrufen, um zu überprüfen, ob sie das Geld hatte. Offensichtlich hatte Hickey jedoch mit ihm gerechnet. Geautreau hatte den Anruf also erfolgreich umgeleitet. Außerdem wurde seine Aus rede, im Stau zu stecken, auch überflüssig.
    »Wo ist Abby?«, fragte Will, der versuchte, sich gedanklich in die Suite im Beau Rivage zu versetzen und auszuschalten, dass er mit einer Geschwindigkeit von 1000 Fuß pro Minute in die Tiefe sank. »Ich möchte mit ihr sprechen.«
    »Alles zu seiner Zeit, Doktor. Ich melde mich wieder.«
    Die Leitung war tot. Will warf das Handy auf Cheryls Schoß und startete dann mitten in der Luft seine Triebwerke.
    »Starten Sie die Motoren!«, schrie Cheryl. »Wir stürzen ab!«
    Will war auf einmal fast ein wenig heiter, als er das Dröhnen der Continental-Triebwerke wieder vernahm. Er richtete die Steigung seiner Propeller aus und spürte, dass die Maschine durch die Luft sprang, als die Blätter in die Luft griffen.
    »Mein Gott«, flüsterte Cheryl, als die Nase der Baron schließlich wieder an Höhe gewann. »Ich hätte fast gekotzt.«
    Will stieg weiter auf, um die verlorene Flughöhe wieder zu erreichen. »Sie müssen doch wissen, was Huey noch für einen Wagen hat.«
    »Wenn Sie die verdammten Motoren nicht mehr abstellen, könnte ich vielleicht mal nachdenken.«
    »Sie können nachdenken wie noch nie in Ihrem Leben. Wir sind in einer Höhe von siebentausend Fuß. Das bedeutet, dass wir sieben Minuten ohne Motoren schweben können, bevor wir abstürzen. Wenn Hickey nicht plötzlich gesprächig wird, kann uns nichts passieren.«
    »Warum sind Sie denn auf einmal so gemein?«, jammerte Cheryl wie ein kleines Kind. »Ich versuche Ihnen zu helfen!«
    »Strengen Sie sich mehr an.«
    Das Handy

Weitere Kostenlose Bücher