Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
24 Stunden

24 Stunden

Titel: 24 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
Vom Netzwerk:
auf Cheryls Schoß klingelte.
    »Wer geht jetzt dran?«
    »Sie. Mich hat er gerade angerufen. Er will sich davon überzeugen, dass Sie das Geld haben.«
    »Und wenn Sie Unrecht haben?«
    »Wenn er überrascht ist, sagen Sie ihm, dass Sie noch mal ins Hotel gekommen sind.«
    »Und warum sollte ich das getan haben?«
    »Weil ich Ihnen zu wenig Geld gegeben habe.«
    Sie nickte.
    »Und versuchen Sie auf jeden Fall herauszubekommen, wohin Huey fährt.«
    »Okay.«
    »Gott steh mir bei... «
    Will stellte die Triebwerke wieder in den Leerlauf, brachte die Propeller auf Segelstellung und schaltete die Triebwerke aus.
    Cheryl drückte auf den Empfang, als das Flugzeug der Erde entgegenschwebte. »Joey?... Ja, ich hab's.« Sie hob den Daumen und schaute Will an. »Dreihundertfünfzigtausend Dollar«, sagte sie. »Er wollte mich bestechen... Ja. Kein Problem. Ich glaube, die ganze Sache hat ihn ganz schön mitgenommen... Ich bin jetzt auf der 110 und fahre Richtung Autobahn. Ich soll doch zu dem Motel fahren?«
    Will hörte ein Kreischen am anderen Ende, aber er konnte nichts verstehen.
    »Ja, ich erinnere mich... Ja... Und was ist mit Huey und dem kleinen Mädchen?... Joey, du wirst dem Kind doch nichts tun, nicht wahr?« Sie riss das Telefon von ihrem Ohr weg. »Tut mir Leid... Ich weiß. Mach ich. Schon unterwegs.«
    Sie beendete das Gespräch.
    Will startete die Triebwerke erneut, und die Baron gewann wieder an Höhe.
    »Was hat er über Abby gesagt?«
    »Er wollte am Telefon nicht darüber sprechen.«
    »Was hat er sonst noch gesagt?«
    »Ich soll zu Pacos Laden fahren.«
    »Was bedeutet das?«
    »Das ist ein Club. Er liegt auf der Landstraße in der Nähe von Hattiesburg. Ich hab da eine Zeit lang getanzt. Die haben da Zimmer für die Mädchen.«
    Will versuchte, die Ruhe zu bewahren, was ihm nicht ganz leicht fiel. »Er hat den Namen des Clubs am Telefon genannt?«
    »Nein. Der Club heißt Paradise Alley. Paco arbeitet da. Er und Joey sind ziemlich dicke.«
    Will zog eine Straßenkarte hervor. Er kannte Mississippi wie seine Westentasche, aber er wollte sich den Ort so genau wie möglich einprägen. Die 1-55 war die wichtigste Nord-Südachse, die den Staat in zwei Teile teilte. Jackson lag wie Hazelhurst und Brookhaven in der Mitte und McComb genau südlich davon. Hattiesburg lag auf einer Diagonalen südöstlich von Jackson, den Highway 49 hinunter. Das war viel näher zu ihrer gegenwärtigen Position, aber er konnte die 1-55 und den Highway 49 nicht gleichzeitig abdecken. Und allein die Tatsache, dass Cheryl zu Paco fahren sollte, bedeutete noch lange nicht, dass Hickey schnurstracks dorthin fuhr oder dass Huey diese Anweisung erhalten hatte.
    »Scheiße«, rief Cheryl.
    »Was?«
    »Der Rambler!«
    »Was?«
    Sie lächelte. Scheinbar erinnerte sie sich an etwas. »Joeys Mutter hatte einen AMC Rambler. So eine alte, weiße Karre mit Druckknopf-Automatikgetriebe am Armaturenbrett. Das ist mir gerade eingefallen, weil ich zu dem Club fahren soll. Paradise Alley. Nachdem Joeys Mutter da war, wo sie kein Auto mehr brauchte, tauchte Joey eines Tages mit ihrem Wagen vor dem Club auf. Als wir wegfahren wollten, hatte der Wagen eine Panne. Wir mussten per Anhalter fahren. Der Wagen hat sicher ein paar Jahre auf Blöcken gestanden, aber ich habe ihn nie gesehen. Einmal bin ich mit Huey zu Auto Shack gefahren, um Teile zu kaufen. Vielleicht stand der Rambler vor der Hütte.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich hab schon ewig nicht mehr an den Wagen gedacht!«
    Will konnte seine Erregung kaum noch zügeln. Endlich hatte er etwas Konkretes in der Hand! Ein weißer Rambler. Und Abby könnte in dem Wagen sitzen. Aber wo war der Wagen? »Das FBI hat in der Hütte ein Handy und ein normales Telefon gefunden«, überlegte Will laut. »Der Festnetzanschluss diente Huey als Ersatz. Wenn Huey also nur ein Handy hatte, kann Hickey ihn auf der Straße nicht kontaktieren.«
    »Ich bin ziemlich sicher, dass Huey nur ein Handy hat«, sagte Cheryl. »Aber im Rambler könnte ein Telefon sein, oder?«
    »Könnte sein. Kennt Huey das Paradise Alley? War er schon einmal dort?«
    Cheryl lachte. »Machen Sie Scherze? Mit Huey kann man nicht in eine Striptease-Bar gehen. Ein Blick auf eine nackte Frau, und der dreht durch. Joey hat ihn einmal mitgenommen, um mir beim Tanzen zuzusehen. Er ist sofort auf die Bühne gerannt und wollte seinen Mantel über meinen Körper werfen. Vier Rausschmeißer haben es dann schließlich geschafft, ihn zu

Weitere Kostenlose Bücher