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24 Stunden

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Titel: 24 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Technologie ist heute einfach zu weit. Du solltest dir mal die Statistiken ansehen. Erfolgreiche Lösegelderpressungen gehen gegen null. Warum? Die Drohbriefe. Die Lösegeldübergabe. Bei mir gibt es gar keine Lösegeldübergabe. Dein Mann macht das für mich. Du überweist das Geld, und dein Mann hebt es ab. Ich habe gar nichts damit zu tun. Das ist doch hervorragend, oder?«
    Karen sagte nichts, doch die Vorteile seines Plans leuchteten ihr ein. Wie alle großen Ideen hatte sein Plan den Vorzug, ganz einfach zu sein.
    »Ich bin ein wahres Genie«, fuhr Hickey fort. »Kannst du dir vorstellen, dein Göttergatte wäre darauf gekommen? Der kann doch nichts, außer Kranken eine Narkose verpassen. Der verpasst denen die Narkose und kassiert die Kohle. Und zu Hause wartet eine so nette Frau wie du. Der lebt doch wie die Made im Speck.«
    Sie zwang sich, Hickeys Blicken standzuhalten, als er ihren Körper begutachtete. Er sollte nicht glauben, dass er sie durch irgendetwas anderes als Abbys Kidnapping einschüchterte.
    »Oder die Leute vermasseln die Sache, weil sie das Kind mitnehmen und den Eltern eine Lösegeldforderung schicken. Die Eltern sind allein zu Hause und scheißen sich vor Angst fast in die Hosen. Dann erhalten sie einen Brief oder Anruf - in beiden Fällen kann die Spur zurückverfolgt werden - mit einer so hohen Lösegeldforderung, dass sie das Geld innerhalb einer Woche nicht beschaffen können. Was bleibt ihnen anderes übrig, als das FBI anzurufen? Bei meiner Methode ruft niemand irgendjemanden an. Nur ich und meine Partner telefonieren pünktlich jede halbe Stunde. Und solange das passiert, geschieht niemandem etwas. Niemand wandert ins Gefängnis und niemand stirbt.«
    »Sie hören sich gerne selbst reden, stimmt's?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Es gefällt mir, wenn ich alles richtig mache. Dieser Plan ist einfach perfekt. Er hat fünfmal hintereinander reibungslos geklappt. Ob ich stolz darauf bin? Ja. Und mit wem könnte ich besser darüber sprechen als mit dir?«
    Hickey sprach über Kidnapping, wie Wills Kollegen mit Aktien-Insidertyps prahlten. »Tun Ihnen die Kinder, die in die Sache verwickelt werden, nicht leid? Sie müssen doch furchtbare Angst haben.«
    »Ein Kind hält das vierundzwanzig Stunden aus«, sagte Hickey freundlich. »Ich habe jahrelang viel Schlimmeres durchgemacht.«
    »Früher oder später werden Sie einen Fehler machen. Das muss zwangsläufig passieren.«
    »Die Eltern vielleicht. Ich nicht. Und der Bursche, der auf die Kinder aufpasst? Er liebt sie. Wiegt fast dreihundertfünfzig Pfund, der Typ. Sieht aus wie Frankenstein, ist aber ein riesiger Teddybär.«
    Karen schloss die Augen, um das Bild dieses Monsters zu vertreiben, das Abby gefangen hielt. Doch das Bild wurde nur noch deutlicher.
    »Mach dir keine Sorgen. Huey missbraucht keine Kinder. Darauf kommt er gar nicht. Nur...«
    Sie riss die Augen auf. »Was?«
    »Es gefällt ihm nicht, wenn die Kinder vor ihm davonlaufen. Als er klein war, haben die Kinder in der Schule ihn sehr schlecht behandelt. Als er größer wurde, haben sie ihn beschimpft und sind weggelaufen. Dann ist er auf eine Sonderschule gekommen. Kinder sind sehr grausam. Wenn Huey sieht, dass Kinder weglaufen, verliert er den Kopf.«
    Karen stieg das Blut in die Wangen. »Finden Sie es nicht normal, dass ein Kind versucht wegzulaufen, wenn es von einem Fremden gefangen gehalten wird?«
    »Dreht dein Kind schnell durch?«
    »Normalerweise nicht, aber... Können wir die Nacht nicht bei ihnen verbringen?«
    »Ich bekomme langsam Hunger«, sagte Hickey. »Warum machst du uns nicht was zu essen? Ich wette, du bist ein Naturtalent mit deinem EasyBake-Backofen.«
    Karen schaute auf die Waffe in ihrer Hand. Sie war unter diesen Umständen vollkommen nutzlos. »Wann können wir Abby das Insulin bringen?«
    »Essen«, sagte Hickey und strich sich über seinen flachen Bauch. »ESSEN.«

4

    Will aß ein Stück gegrillten Lachs und schaute auf die fast 1000 Zuhörer, denen das gleiche Gericht serviert worden war. Dr. Saul Stein, der rechts neben ihm auf dem Podium saß, leitete seinen Vortrag mit ein paar ausholenden Worten ein. Plötzlich machte er wie ein Autofahrer eine scharfe Linkskurve und kam zum Thema.
    »Sehr verehrte Damen und Herren, wir freuen uns sehr, heute in unserer Mitte einen erstklassigen Arzt begrüßen zu dürfen. Einen Mann, dessen bahnbrechende Arbeit im klinischen Grenzbereich der Anästhesie im nächsten Monat im New England Journal of

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