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24 Stunden

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Titel: 24 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Medicine veröffentlicht wird.«
    Stein lächelte, als er von lautem Beifall unterbrochen wurde.
    »Heute Abend kommen wir in den Genuss der Zusammenfassung einer in unserer Universitätsklinik Mississippi durchgeführten Grundlagenforschung. Es ist erstaunlich, dass unser Redner, der in Mississippi zu Hause ist, diesen medizinischen Bereich aus einer bedauerlichen Notwendigkeit heraus als zweites Fachgebiet studiert hat. Wir sind jedoch sehr froh, dass er das getan hat, weil...«
    Mitten im Satz wurde Stein von einem schrillen Ton unterbrochen. 500 Ärzte einschließlich Will griffen gleichzeitig an ihre Gürtel. Lautes Lachen erklang, als sich die Teilnehmer daran erinnerten, dass sie frei hatten und ihre Pieper zu Hause lagen. Will hatte seinen Pieper bei sich, doch dieser hatte den eindringlichen Ton nicht ausgestoßen. Dennoch stellte er sein SkyTel von KLINGELN auf VIBRATION.
    »Wer zum Teufel ruft denn hier an?«, rief Stein vom Podium.
    »Diesen verdammten Dingern kann man nirgends entkommen.« Als das Lachen verstummte, fuhr er fort: »Ich könnte mühelos noch eine Stunde über unseren Redner sprechen, aber das werde ich nicht tun. Der Nachtisch wird gerade serviert, und ich möchte das Wort an Will übergeben. Sehr verehrte Damen und Herren, Dr. Will Jennings.«
    Beifall dröhnte durch den abgedunkelten Saal. Will stand mit dem Manuskript in der Hand auf und ging zu seinem Notebook, dessen Bildschirm leicht schimmerte. Die Spannung der Menge war spürbar.
    »Es heißt, man solle eine Rede immer mit einem Scherz beginnen«, sagte er. »Meine Frau meint allerdings, dass ich als Komiker überhaupt kein Talent habe, und daher will ich es nicht riskieren. Als ich jedoch vorhin hierher geflogen bin, habe ich mich an eine Geschichte erinnert, die mir ein alter Sanitäter über den Hurrikan Camille erzählt hat.«
    Sie hatten alle an den Wirbelsturm gedacht, als sie heute zur Küste gefahren waren. Verformte Bäume am Straßenrand zeigten immer noch, wie der schlimmste Hurrikan aller Zeiten hier gewütet hatte.
    »Dieser Bursche fuhr neunundsechzig mit einem Krankenwagen hierher. Er war einer der Ersten, die in diesem Ort eintrafen, nachdem die Flutwelle zurückgegangen war. Überall lagen tote Tiere, und es regnete weiterhin wie aus Eimern. Bei ihrem zweiten Einsatz sahen er und seine Kollegen eine junge Frau in einem Abendkleid am Straßenrand liegen. Sie nahmen an, dass sie zu diesen Verrückten gehörte, die glaubten, den Hurrikan auf einer Party gut überstehen zu können. Auf jeden Fall stellte er fest, dass die junge Frau tot war, doch er wollte nichts unversucht lassen. Daher begann er mit HerzLungen-Wiederbelebung, Mund-zu-Mund-Beatmung und der ganzen Palette. Nichts funktionierte, und schließlich gab er auf.
    Am nächsten Tag wurde bekannt gegeben, wer beim Hurrikan ums Leben gekommen war, da die Verwandten die Vermissten im Leichenschauhaus identifiziert hatten. Die Sanitäter fragten nach dem Namen des Mädchens, das sie versucht hatten zu retten, aber niemand konnte es identifizieren. Eine Woche verstrich, ohne dass er es vergessen konnte. Schließlich erfuhr er aus dem Leichenschauhaus, wer es gewesen war. Die Mutter des Mädchens hatte es schließlich identifiziert. Es war schon zwei Jahre tot. Der Hurrikan hatte es aus dem Grab gespült.«
    Angewidertes Kreischen wurde von dem Gelächter der Männer übertönt. Niemand schätzte Witze über Tote mehr als eine Gruppe Ärzte, die sich schon ein paar Drinks genehmigt hatten.
    »Mein Vortrag ist kurz und bündig. Die Notärzte und Anästhesisten unter Ihnen werden ihn sicher als Provokation empfinden, und ich hoffe, das Interesse der anderen Zuhörer zu wecken. Heute Abend geht es um etwas ganz Neues, eine Art Zauberei aus der Welt modernster Technologie.« Will hatte seine klinische Arbeit in den letzten Jahren auf einer Canon XL1 aufgezeichnet. Das war eine Digital-Kamera mit Fernsehqualität. Karen hatte damals versucht, ihm den Kauf des Gerätes auszureden. Will hatte stundenlang vor seinem Computer gesessen und die Filmbeiträge genau auf seinen Vortrag abgestimmt. Das Ergebnis seiner intensiven Arbeit konnte sich sehen lassen. Wenn man mit Computer und Video arbeitete, konnten sich allerdings immer wieder leicht Fehler einschleichen. »Wenn es nicht funktioniert, stirbt jedenfalls niemand«, fügte er hinzu.
    Diesmal ertönte gequältes Lachen.
    »Bitte Licht.«
    Das Licht ging an. Will drückte ein wenig nervös mit dem Trackball auf ein

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