2402 - Der GESETZ-Geber
Übergriff im Keim zu ersticken."
„Eine illusionslose Einschätzung der Lage."
Pothawk wandte sich ab. „Alles andere wäre närrisch. Folge Vizquegatomi und Imosazi in einen Mounter-Jet. Ich werde in Kürze ebenfalls dort auftauchen, wenn wir in den Hyperraum wechseln. Dann werde ich dir erklären, wie wir trotz allem unser eigentliches Ziel erreichen."
„Was ist dieses Ziel? Was wird dort so peinlich genau bewacht? Wenn du es mir jetzt nicht sagst, wann dann?"
„Du wirst es mit eigenen Augen sehen, und es würde mich nicht wundern, wenn du dann ohne weitere Erklärungen verstehst, Aura-Träger."
*
Persönliches Protokoll
Mission CHEOS-TAI,
Commander der Diebe
Pothawk:
Perry Rhodans Einwände sind berechtigt. Seine Schlussfolgerungen entsprechen aller Wahrscheinlichkeit nach der Wahrheit.
Er hat mich damit nicht überrascht, denn selbstverständlich gehen meine Gedanken längst in dieselbe Richtung.
Das Ziel unserer Mission legt es nahe.
Ja, der Auftraggeber könnte sehr wohl ein Beauftragter der Chaosmächte sein.
Er gehört vielleicht der Pressor-Garde an und hat zweifellos einen hohen Rang inne.
Das ist eine Tatsache, die ich nicht ändern kann und die für sich genommen kein Problem darstellt. Die Seite des Chaos, die Seite der Ordnung ... was macht es für einen Unterschied? Wer versteht das Ringen der Mächtigen und die Konsequenzen, die sich daraus ergeben?
Es ist, wie ich dem Aura-Träger sagte: Der Kampf der Hohen Mächte interessiert mich nicht. Die Laosoor haben sich stets aus diesen Konflikten herausgehalten, und wenn wir nun einen Auftrag von der einen Seite entgegennehmen, soll es eben so sein. Die Könige entscheiden das Richtige für das Wohl der LAOMARK.
Daran gibt es keinen Zweifel.
Daran kann und darf es keinen Zweifel geben.
Aber durch das, was ich zu tun gezwungen bin, verlasse ich möglicherweise die Grundlage unserer Moral. Dieser Gedanke ist unerträglich. Was, wenn die Laosoor sich selbst und ihr moralisches Erbe verraten? Wenn wir etwas stehlen und damit nicht nur den Geschädigten, sondern womöglich viel mehr für immer zugrunde richten?
Die Negasphäre ...
Nicht nur ganz Phariske-Erigon ist ihretwegen in Aufruhr. Angeblich besteht die Gefahr, dass ganze Galaxien sterben werden.
Mein Blick wandert einige Zeilen zurück. Ich kann es kaum glauben, dass ich das gesagt habe. Aber es waren tatsächlich meine Worte, die in Text umgewandelt wurden. Durch das, was ich zu tun gezwungen bin, verlasse ich möglicherweise die Grundlage unserer Moral. So habe ich es ausgesprochen. In jedem offiziellen Bericht müsste ich es löschen.
Ich bin nicht gezwungen, dem Befehl der Könige zu gehorchen, sondern ich tue es gerne und aus freiem Willen. Alles andere wäre Verrat.
Rhodan ist gezwungen, sich uns anzuschließen – ich jedoch handle aus Überzeugung.
Aber solche Gedanken sind nicht meine Aufgabe. Ich habe nur dafür zu sorgen, dass der Wille der Könige der LAOMARK erfüllt wird.
Dass ich meinen Auftrag erledige und mich als würdiger Anführer erweise.
Dass die Mission CHEOS-TAI zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht wird.
Persönliches Protokoll Mission CHEOS-TAI, Ende dieses Eintrags. Autorisation Pothawk, neues Passwort: „Brunnen von Quemaya".
*
Es überraschte Perry Rhodan kaum, dass sich neben ihm nicht nur Pothawk, Vizquegatomi und Limbox in dem Mounter-Jet einfanden, sondern auch Imosazi.
Damit war das Raumschiff voll besetzt.
Limbox, die Nano-Hand, nahm den Pilotenplatz ein, aber noch befanden sie sich im Hangar der ATHMU, die inzwischen die Hyperraumetappe angetreten hatte. Sie warteten darauf, dass der Verband aus 72 pantherförmigen Schiffen im Quokan-System ins Normaluniversum zurückstürzte.
„Limbox", sagte der Commander nur.
Die Nano-Hand zückte aus einem Schultergurt ein schmales metallenes Plättchen. Limbox legte es auf dem Boden vor Rhodan ab und sagte: „Quokan."
Über dem Plättchen entstand ein Hologramm.
Vor dem Hintergrund des Alls war die winzige Wiedergabe einer weißen Sonne zu sehen, um die der von Pothawk erwähnte stellare Staub kreiste. An einigen Stellen drehten Protoplaneten ihre Bahn um die Sonne.
„Das Quokan-System", erklärte Limbox. „Unser Ziel. Dabei ist das System selbst nicht interessant, sondern das, was dort stationiert wurde. Dieses Hologramm und seine Daten basieren auf Fernmessungen. In 48 Millionen Kilometern Abstand zur Sonne" – beim letzten Wort hob er die Stimme und gab damit
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