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2402 - Der GESETZ-Geber

Titel: 2402 - Der GESETZ-Geber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einmal zum Schauplatz unerfreulicher Ereignisse geworden war. Inzwischen war bekannt, dass die Kosmokraten und ihre Beauftragten Objekte dieser Größe für die unterschiedlichsten Aufgaben einsetzten.
    Pothawk fixierte seinen Gefangenen. „Es ist genau, wie ich dachte. Ich sehe dir an, dass du weißt, was wir vor uns haben."
    „Ich ahne es", sagte Rhodan. „Ein Sporenschiff. Oder zumindest eine Einheit der Kosmokraten, die von großer Bedeutung ist."
    Pothawks Stimme war leise, als er die entscheidende Information gab. „Dies ist der GESETZ-Geber CHEOS-TAI."
     
     
    Pothawk: Früher
     
    Pothawk verfluchte sich selbst dafür, dass er ihr Bild nicht aus dem Kopf bekam. Immer und immer wieder dachte er an Imosazi. Wenn er die Augen schloss, war sie da, glänzte ihr Fell, strahlten ihre Augen.
    Er stand in der kleinen Parkanlage, die sich hinter ihrem Haus anschloss.
    Das Gras wogte unter zunehmend stärkerem Wind und kitzelte ihn an allen vier Beinen. Teilweise reichte es sogar bis zu seinem Bauch.
    Oft konnte er abends stundenlang nicht einschlafen, weil er Imosazis Worte hörte – „Später vielleicht" –, weil er ihre Berührung spürte und sich ihre kurzen Begegnungen ins Gedächtnis rief, sich an die Erinnerungen klammerte, als hinge sein Leben davon ab.
    Das alles tat er immer wieder, obwohl er vergessen wollte – eigentlich. Er wollte nicht mehr daran denken, weil er sich dann nicht auf das konzentrieren konnte, was es zu erlernen galt.
    Er verstand selbst nicht, warum er sogar am Tag, mitten während einer Unterrichtseinheit, die Augen schloss, um ihren Anblick heraufzubeschwören. Er sagte sich immer wieder, dass es zu früh sei für die Zeit der ersten Liebe. Er war zu jung.
    Aber dieses theoretische Wissen änderte nichts an den Tatsachen. Er war verliebt.
    Ausgerechnet Imosazi, die Wunderbare. Gewiss, sie hatte ihn angesprochen, obwohl er jünger war als sie, aber bedeutete das, sie würde so verrückt sein, mehr für ihn zu empfinden? Geschweige denn es öffentlich zuzugeben? In ihrem Alter war das undenkbar. Sie hätte sich lächerlich gemacht.
    Später würde das anders sein, wenn sie die Zeit im Bildungszentrum abgeschlossen hatten und die Akademie der Diebe besuchten. Später ... vielleicht.
    Seit diesen magischen Worten waren Wochen vergangen, in denen Imosazi ihm die kalte Schulter gezeigt hatte. Das steigerte seine Verzweiflung nur umso mehr, und seine Gedanken drehten sich im Kreis. Warum demonstrierte sie so extremes Desinteresse? Weil er sich ihre Zuneigung nur einbildete und sie ihn auslachen würde, wenn sie wüsste, was er dachte? Oder wollte sie ihn aus der Reserve locken?
    Pouxai riss ihn aus den unablässig kreisenden Gedanken. „Was ist los?"
    „Was soll sein?" Er hätte niemals irgendjemandem seine Gefühle offenbart und erst recht nicht seiner kleinen Schwester, die es ohnehin nicht verstanden hätte. Pouxai war noch immer auf der geistigen Stufe eines Kindes, seit Jahren ohne Steigerung; alle in der Familie hatten mittlerweile begriffen, dass es stets so bleiben würde.
    Molark’sches Syndrom nannten es die Mediziner. Eine Bezeichnung, die Pothawk vorher niemals gehört hatte. Ebenso wenig wie seine Brüder oder Eltern.
    „Kein Wunder", hatte der Arzt gesagt, „selbst ich kenne diese Krankheit erst seit einem Tag, seit ich sie im LAOMARK-LAO-Net recherchiert habe. Die Chance, dass sie heutzutage noch jemanden trifft, liegt bei etwa eins zu 300 Millionen."
    Eins zu 300 Millionen. Das bedeutete nichts anderes, als dass nur ein lebender Laosoor von dieser Krankheit befallen war. Eine extrem unwahrscheinliche Sache – aber das half Pouxai nichts. Ganz im Gegenteil. Wenn die Krankheit verbreitet wäre, gäbe es zweifellos irgendein Heilmittel. So jedoch standen Pouxais Aussichten auf Genesung bei null. Der Mediziner machte ihnen keinerlei Hoffnung und hatte alle Illusionen radikal zerstört.
    Inzwischen wusste Pothawk alles über die Krankheit. Zumindest alles, was bekannt war, und das war kaum etwas. Vor einigen tausend Jahren hatte das Molark’sche Syndrom die Laosoor in Form einer Epidemie heimgesucht; ebenso plötzlich und unergründlich, wie das Verhängnis gekommen war, hatte es sich wieder aufgelöst; es bestand seitdem nur ein winziger Rest von Gefahr – eins zu 300 Millionen –, so unbedeutend, dass er vernachlässigt wurde. Und trotzdem hatte diese verschwindende Chance Pouxais Leben zerstört. Das Virus, das den geistigen Reifeprozess stoppte, hatte sie

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