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2407 - Aufbruch nach Tare-Scharm

Titel: 2407 - Aufbruch nach Tare-Scharm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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im Nichts versinken, vergessen wie die anderen Sphären ..."
    Ungefähr zur gleichen Zeit leistete Arapanoag den Eindringlingen erbitterten Widerstand. Seine Privatgemächer brannten, die Luftumwälzung verteilte den fetten, schweren Qualm über den gesamten Königsflügel.
    Mehrere Teleporter bezahlten ihren Versuch mit dem Leben, Arapanoag und den Kämpfern seiner Leibwache in den Rücken zu fallen. Das Vordringen der Truppen stockte in diesem Abschnitt nicht nur, sondern es kam völlig zum Erliegen. Den sich anbahnenden Stellungskrieg beendete Commander Hohogom mit dem Befehl, schwere Sprengladungen einzusetzen.
    Die Angreifer zogen eine Spur der Verwüstung quer durch den Königsflügel, ganze Etagen versanken in Schutt und Asche. König Arapanoag fiel, als er mit seinen letzten Gardisten einen verzweifelten Ausbruchsversuch unternahm.
    Das war zwanzig Minuten nach Beginn der Aktion.
     
    *
     
    Die Laosoor waren erbitterte und unnachgiebige Kämpfer. Diesen Eindruck gewann Mondra Diamond schon innerhalb weniger Minuten. Mit einem solchen Heer hätten sich viele Welten aus den Angeln heben lassen.
    Die Kommunikation mit den einzelnen Truppenteilen entwickelte sich scheinbar unaufhaltsam zu einem Glücksspiel.
    Vor allem die Hightech-Diebe waren es gewohnt, allein oder in kleinen Gruppen und ohne Rückkopplung zu arbeiten.
    Noch immer verließen Flüchtlinge zu Tausenden das Mark-Kastell. Es gab großes Durcheinander, bedingt vor allem durch den dichten Rauch, der sich durch das riesige Bauwerk wälzte, als müsse er das Geschehen allzu neugierigen Blicken entziehen. Dazwischen loderten Brände, die sich immer wieder beinahe explosionsartig durch Hallen und Schächte fortpflanzten.
    Hunderte Tote schon. Dabei waren die im Kommandozentrum zusammenfließenden Meldungen nur Flickwerk, manches von Anfang an unverständlich, anderes von Störungen verzerrt, weil überall in dem Gebäude Schutzschirme und Teleporterfallen aktiv wurden.
    Auf den Funkfrequenzen ein kaum mehr entwirrbares Chaos. Vergeblich die Versuche, einen Überblick hineinzubringen. Die Laosoor, erkannte Mondra Diamond, waren mit der Logistik schlicht überfordert.
    Zehntausende Soldaten bahnten sich Wege in die Tiefe unter dem Kastell und rückten auf den Transmitterdom vor.
    Die Zeit wurde ihr größter Gegner.
     
    *
     
    Torokkas gehörte zu einer Gruppe von mehreren hundert Nahdistanz-Teleportern, die mit umfangreicher Ausrüstung Kantokako zum Ziel hatten, die in fünf Kilometern Tiefe lokalisierte Siedlung der Kolonnen-Motivatoren.
    In den ersten Minuten des Angriffs waren sie gut vorangekommen. Eine Vielzahl von Teleportationen hatte sie alle unbehelligt in die tieferen Bereiche des Kastells gebracht, in Räumlichkeiten, von denen sie bis vor Kurzem nicht einmal gewusst hatten, dass sie existierten.
    Express-Antigravschächte führten von dort aus weiter, mindestens zehn Kilometer hinab in die Kruste der Hohlwelt.
    Mit gemischten Gefühlen betrat Torokkas die Liftkabine, eingekeilt zwischen vierzig oder fünfzig Laosoor, die meisten mit Einsatzanzügen gerüstete Soldaten, deren erregte Ausdünstungen ihm in die Nase stiegen.
    Jäh fiel die Kabine abwärts. Torokkas würgte, blutige Schleier wogten vor seinen Augen, dann erst dämpften Absorber die Beschleunigung.
    Als sich die Kabinenwand auflöste, wurde der ausgebildete Dieb von der Menge mitgerissen.
    Eine weite Halle lag vor ihm. Torokkas sah umlaufende Galerien auf mehreren Etagen und düstere Stollen, die tiefer in den gewachsenen Fels führten. Wie die weit aufgerissenen Rachen von Sterndämonen erschienen sie ihm, Tore zu den unerforschbaren Abgründen jenseits aller Existenz.
    Aus den Augenwinkeln heraus registrierte er eine Bewegung, gut dreißig Körperlängen entfernt. Ein Blitz zuckte ihm entgegen, zugleich spürte er sengende Hitze, die ihm das Nackenfell verbrannte. Grässlicher Gestank breitete sich aus. Wenige Schritte neben ihm ein halb erstickt klingendes Gurgeln. Die Menge flutete auseinander. Torokkas erkannte, dass mehrere Laosoor, Hightech-Diebe wie er selbst, zusammengebrochen waren. Der Anblick ihrer schwer verbrannten Wunden ließ ihn erneut würgen.
    Einige Soldaten teleportierten und erwiderten das Feuer von mehreren Positionen aus. Für wenige Augenblicke woben ihre Schüsse ein glutendes Netz, und entlang der unteren Galerie wuchsen feurige Blüten eine aus der anderen auf.
    Torokkas glaubte zu sehen, wie ein schlangenartiges, aufrecht gehendes Geschöpf

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