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2408 - Krieg der Prozessoren

Titel: 2408 - Krieg der Prozessoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte ich die Annäherung der beiden Gestalten nicht bemerkt, die ich nun aus dem Augenwinkel entdeckte. Ich wirbelte herum, brachte den Strahler in Anschlag – und wusste, dass ein Schuss nichts helfen würde.
    Nicht bei diesen Gegnern.
    Pal Astuin und Merlin Myhr waren gekommen. ESCHERS Avataren konnte ich auf diese Weise nichts anhaben. Ihre pseudomateriellen Körper waren nicht verletzbar.
    Wenn Savoires Theorie stimmte, waren sie ohnehin nicht unsere Feinde.
    Pal Astuins erste Worte schienen das zu bestätigen. „Dass ihr in der Nähe seid, zeigt, dass ihr den Renegaten ebenfalls ausfindig gemacht habt.
    Wir wissen genau, wo er sich aufhält, in einer ungenutzten Quarantäne-Station. Aber dieses Wissen hilft uns nicht weiter. Er ist auf eine einzelne Art und Weise nicht zu vernichten, nicht auf deiner Ebene, nicht auf unserer. Es gibt nur eine einzige Hoffnung, und die ist nur verschwindend klein – oder kurz. Es geht um den Bruchteil einer Sekunde. Und dazu brauchen wir dich. Bist du bereit, uns zu helfen?"
    „Und umgekehrt?", fragte ich barsch.
    Die beiden sahen mich beinahe mitleidig an.
    „Wir benötigen deine Hilfe, Atlan", sagte Astuin nur.
    Der Renegat Die RICHARD BURTON gehörte nun ihm.
    Seine verlängerten Arme durchsuchten das Schiff und würden die letzten Mentalstabilisierten bald ausfindig machen.
    Atlan und Savoire hatten keine Chance, sogar, nachdem sie dem ersten Anschlag in der Zentrale durch die Hilfe des Teleporters entkommen waren. Auf die Dauer würden sie sich nicht zur Wehr setzen können. Es gab nicht mehr viele Orte in der BURTON, an denen sie sich verstecken konnten, nur noch einige Lagerhallen oder bestimmte technische Sektionen.
    Den einzigen anderen Unruheherd bildete der Haluter Domo Sokrat, der sich als Kampfbestie erwiesen hatte.
    Sokrat hatte seinen Körper auf molekularer Basis verändert: Strahlerschüsse vermochten ihm in diesem Zustand nichts anzuhaben; sein Leib war nun härter als Terkonit. Er hatte ein Dutzend von Vitkineffs Leuten wie Fliegen zur Seite gefegt. Der Gigant tobte durch das Schiff und widersetzte sich erfolgreich jedem Angriff. Jedenfalls so lange, bis Vitkineffs energetische Falle ihn eingefangen haben würde. Auch ein Haluter war nicht unbesiegbar.
    Die meisten Mentalstabilisierten saßen inzwischen gefangen. Nur wenige waren so dumm gewesen, sich nicht zu ergeben. Sie hatten ihren Tod selbst zu verschulden. Den anderen würde Vitkineff anbieten, in einem Beiboot die RICHARD BURTON zu verlassen, ehe er den Kurs änderte, denn er war kein Unmensch.
    Er konnte es sich schließlich leisten.
    Sein Plan war aufgegangen.
    Was sollte ihn jetzt noch aufhalten?
    Sobald die letzten Probleme beseitigt waren, würde er die Macht über ESCHER übernehmen. In der Hyperdim-Matrix war alles vorbereitet. Das unsichtbare Netz seiner Kraftlinien durchzog jeden Winkel und würde binnen einer Nanosekunde jeden einzelnen Prozessor umschließen und unter seine Kontrolle zwingen.
    Bald würde er einen Dilatationsflug in Richtung Andromeda einleiten, wo er vermutlich erst eintreffen würde, wenn der Kampf um die Negasphäre Hangay längst entschieden war, so oder so.
    Die Mannschaft der BURTON würde ihm eines Tages dankbar sein, dass er sie vor dem sicheren Tod gerettet und ihnen im Generationenschiff VITKINEFF – denn dass der Raumer einen neuen Namen benötigte, war offensichtlich – eine neue, sichere Heimat gegeben hatte. Rutmer Vitkineff würde als Befreier und Retter gelten, womöglich gar als derjenige, der das Überleben der terranischen Menschheit gesichert hatte, indem er dafür sorgte, dass eine Keimzelle überlebte, um eine neue Population gründen zu können.
    Unvermutet materialisierten in der Quarantäne-Station drei Personen.
    Vitkineff erkannte sie sofort: Atlan und die beiden Monochrom-Mutanten.
    Alle drei hielten Thermostrahler und eröffneten ohne Vorwarnung brutal das Feuer.
    Glühende Strahlen jagten in Vitkineffs Körper, durchschnitten ihn und löschten sein Leben auf dem Höhepunkt des Triumphes aus.
    Vitkineff schrie, brüllte und krümmte sich schockiert zusammen.
    Sie hatten ihn erschossen!
    Völlig unter dem Bann des Entsetzens und gefangen in einem mörderischen Schock, brach Rutmer Vitkineff zusammen.
    Hyperdim Es ist der 15. Juni 1346 NGZ, 17:51:46 Uhr Bordzeit RICHARD BURTON.
    Der Prozessor Rutmer Vitkineff erwacht in seiner Hyperdim-Bucht.
    Diese Narren! Sie haben seinen Avatar-Leib erschossen und seinem Bewusstsein einen großen Schock

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