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2408 - Krieg der Prozessoren

Titel: 2408 - Krieg der Prozessoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Widerstands.
    Wir müssen uns diese letzte Option offenhalten. Aber es gilt nach wie vor, egal wie sich die Lage geändert hat – wir brauchen ESCHER. Ohne ihn sind wir in Hangay chancenlos. Ich bin bereit, notfalls zu akzeptieren, dass einer der Prozessoren die Herrschaft über ESCHER übernommen hat, falls deine Theorie stimmt."
    „Wenn es dem Renegaten nur darum ginge, hätte er die RICHARD BURTON nicht unter seine Kontrolle zwingen müssen. Er will mehr! Mit ihm zu kooperieren ist völlig utopisch."
    Wie wir es drehten und wendeten, es bot sich keine saubere Lösung.
    Während wir unser Vorgehen diskutierten, rückte das Verderben bereits heran. Ich hatte es eben zur Sprache gebracht. Zweifellos suchten die Beeinflussten nach uns, und da es sich allem Anschein nach um fast die komplette Mannschaft des Schiffes handelte, würde es nicht mehr allzu lange dauern, bis sie uns fanden – auch wenn ich dank des vorher vergessenen Überrang-Kodes vermeiden konnte, dass uns die internen Sensoren meldeten.
    Die Chancen, gegen unseren unbekannten Feind zu bestehen, standen schlecht. Was wir brauchten, war eine unkonventionelle Idee.
     
    *
     
    Ich hatte Startac Schroeder den Auftrag gegeben, nach paranormalen Aktivitäten zu suchen, die sich außerhalb des ESCHER-Hangars abspielten. Seine Orter-Gabe machte es möglich, nachdem nun sämtliche HÜ-Schirme wieder desaktiviert waren.
    Wir standen seit einer Minute schweigend zusammen, als sich Startac Schroeders Haltung spannte. Er schloss die Augen. „Ich spüre etwas.
    Eine paranormale Aktivität."
    „Kannst du sie genau lokalisieren?", fragte ich.
    Er hielt die Augen geschlossen, wohl um sich besser konzentrieren zu können. „Es ist weit von hier entfernt, in einer völlig anderen Sektion des Schiffes. Mindestens einen Kilometer entfernt. Im oberen Kugelbereich."
    „Präziser kannst du es nicht bestimmen?"
    „Wir müssten zuerst in die Nähe springen. Dann kann ich vielleicht eine Art Feinbestimmung vornehmen."
    Damit würden wir uns auf das Gebiet des Feindes begeben, doch davon ließ ich mich bestimmt nicht abhalten.
    Im Gegenteil.
    Es gefiel mir nicht, untätig in der Lagerhalle abzuwarten und zum Nichtstun gezwungen zu sein. „Wir beide springen und sichern unser Zielgebiet", bestimmte ich. „Bist du in der Lage, danach die anderen zu holen? Trim und Indica?"
    „Ich gehe ebenfalls", meldete sich Savoire.
    „Du bist zu wertvoll", widersprach ich. „Wir müssen dich als letzten Ausweg aus diesem Dilemma in der Hinterhand behalten. Die anderen werden dich schützen, falls es zum Angriff auf diese Lagerhalle kommt, und sie werden sofort Startac per Armbandkommunikator benachrichtigen, damit er dich in Sicherheit bringt."
    Savoire war einsichtig genug, nicht zu diskutieren. Einen weiteren Zeitverlust hätte ich ohnehin nicht akzeptiert.
    „Springen wir." Startac legte entschlossen die Hand auf meine Schulter. Körperkontakt war dringend erforderlich, damit er mich mitnehmen konnte.
    „Haushalte mit deinen Kräften", forderte ich. „Der letzte Sprung, der dir möglich ist, muss stets dazu dienen, dich selbst in Sicherheit zu bringen."
    Startac lächelte schmallippig und teleportierte mit mir.
    Wir materialisierten in einem Korridor, wie es in der RICHARD BURTON tausend andere gab. Nur die Notbeleuchtung brannte und schuf ein schummriges Halbdunkel. Offenbar waren wir in einer zurzeit nicht genutzten Sektion gelandet.
    Das sprach dafür, dass wir tatsächlich den Aufenthaltsort unseres Gegners ausfindig gemacht hatten. Wo sonst, wenn nicht in einer verlassenen Sektion sollte er sich versteckt haben, ehe er die Macht übernommen hatte?
    Würde er auch in diesem Moment dort sein?
    Die Abgeschiedenheit brachte den Vorteil mit sich, dass wir auf keine Beeinflussten trafen, gegen die wir uns zur Wehr setzen mussten. Ich hätte nur ungern auf weitere Mitglieder der Besatzung geschossen.
    „Ist er in der Nähe?", fragte ich.
    „Ich orientiere mich noch. Ich suche. Lass mir etwas Zeit."
    Ungeduldig wartete ich ab und sicherte uns nach allen Seiten. Obwohl niemand zu sehen war, wollte ich unser Glück nicht über Gebühr strapazieren, indem ich darauf hoffte, dass es so blieb.
    „Er ist irgendwo in dieser Sektion."
    Die Stimme des Monochrom-Mutanten klang leise und so konzentriert, als wäre er Teil jener anderen mentalen Sphäre, in der er nach weiterer Psi-Aktivität suchte.
    Einen Augenblick später waren wir nicht mehr allein.
    Trotz aller Aufmerksamkeit

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