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2410 - Der Kontaktwald

Titel: 2410 - Der Kontaktwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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für normal halten. Alles war ernst und wichtig. So nüchtern und trocken.
    Hatte ich ein Wehwehchen, dann wurde ich nicht einfach nur in den Arm genommen. Stattdessen wurde diskutiert und geredet, geredet und wieder geredet ..."
    Atlan sagte nichts.
    „Als mein Vater 1330 NGZ starb", fuhr sie fort, „war ich zwanzig und erbte seine gesamte Verantwortung.
    Ich durfte – musste – fünf Jahre lang den gesamten Mond An’Olbukan leiten, ausgerechnet während der furchtbaren Tage des Hyperimpedanz-Schocks."
    Atlan hob überrascht eine Augenbraue. Das war neu für ihn. „Aber ..."
    „Aber es überrascht dich, dass keine Katastrophe passiert ist, was? Falls du so etwas erwartet hast, irgendeine rührselige, tragische Geschichte, muss ich dich enttäuschen. Ich konnte das Werk meines Vaters fortsetzen und zum Erfolg führen. Einige Zeit nach dem Hyperimpedanz-Schock von 1331 NGZ brachte ich sogar eine Zusammenarbeit mit dem Wurm Aarus-Jima zustande und konnte so eine weite Distribution der Lösungen erreichen, die auf An’Olbukan erarbeitet worden waren."
    Atlan nickte langsam. „Das ist ... beeindruckend."
    Sie lachte bitter. „Ach?"
    Dr. Indica wirkte verdrossen und enttäuscht. Er hatte spontan das Bedürfnis, sie tröstend in die Arme zu nehmen. Aber er tat es nicht.
    „Das ist nicht die ganze Geschichte, habe ich recht?"
    „Keine Geschichte endet je, das müsstest du wissen, Imago Zwei. Nicht einmal der Tod schafft das. Ich war vielleicht zu jung, oder jedenfalls hielten mich manche dafür. Tatsache ist, dass einige Wissenschaftler der Führungsebene versuchten, meine Position zu unterlaufen. Sie versuchten, im Geheimen lohnende Waffengeschäfte anzubahnen ..."
    „... aber du bist ihnen auf die Spur gekommen und hast ihnen das Handwerk gelegt."
    Indica lächelte versonnen. „Ja, das habe ich in der Tat. Sie begingen den Fehler, mich nicht ernst zu nehmen.
    Sie werden meine Kreise nie wieder stören."
    Atlan spürte, wie ihm kalt wurde. „Du hast ...?"
    „Was glaubst du wohl?" Indica funkelte ihn an. „Ich ließ sie nach dem internen Kodex von An’Olbukan bestrafen. Und zwar mit der Deportation auf einen Planeten ohne intelligentes Leben – und ohne Rückfahrkarte. Ich hoffe, dass sie dort Zeit gefunden haben, sich zu besinnen."
    „Eine weise Entscheidung."
    Sie winkte ab. „Weise? Wohl kaum.
    Mein arkonidisches Erbe hätte mich dazu bringen müssen, härter durchzugreifen. Mir genügte es, dass sie aus dem Verkehr gezogen waren und keinen Schaden mehr an unseren Projekten anrichten konnten. Für mich wurde es allerdings nicht einfacher. Mit dem Respekt kamen die Feinde. Die Verräter hatten Freunde. Sie zeigten mir ihre Ablehnung nicht offen, sondern agierten hinter meinem Rücken.
    Die Arbeitsbedingungen wurden am Ende so unerträglich, dass ich meine Arbeit auf An’Olbukan einstellte, dem Erbe meines Vaters den Rücken kehrte und mich den Terranern anschloss."
    „Du bist nicht die Erste und wirst nicht die Letzte sein", tröstete der Arkonide, der genau wusste, was sie empfand. Auch er hatte Arkon den Rücken gekehrt, weil Intrigen und Machtgier ihn zu erwürgen drohten.
    Sie erhob sich und ging zu der Wand mit dem aus der Wand heraus projizierten Feuer. Sie streckte die Hände danach aus, wie um sie zu wärmen. „Manchmal verfluche ich mich, dass ich mir nicht wie eine Verräterin an meinem Vater vorkomme. Aber es geht nicht. Nichts hielt mich mehr auf dem Mond, keine Verwandten, keine Freunde. Mein Leben waren und sind die Wissenschaften. Aber ..." Sie lachte rau. „Auf dem Mond war alles tot, alles reine Theorie, verstehst du? Und davon hatte ich genug. Ich wollte atmen, an die frische Luft, etwas auch sehen und ... mit anderen zusammenarbeiten, nicht nur klug und endlos diskutieren, oft über die haarsträubendsten Dinge."
    Er schwieg, aber er spürte wieder einmal die unglaubliche Kraft, die diese mit ihren 36 Jahren noch so junge Frau ausstrahlte. Sie war stolz, intelligent, selbstsicher, aber da war noch viel mehr. Er hatte den Eindruck, dass in ihr ein Vulkan schlummerte und auf seinen Ausbruch wartete.
    „Seit Mitte 1337 NGZ habe ich An’Olbukan nicht mehr wiedergesehen", fuhr die Wissenschaftlerin fort.
    „Ich tat das, was mir schon lang vorgeschwebt hatte, und ging zur LFT, wo ich in den Wissenschaftsdienst eintrat und 1340 NGZ promovierte."
    „Und warum steht davon nichts in deiner Akte?, erkundigte sich der Arkonide.
    Sie kam zu ihm zurück und lächelte finster. „Der TLD

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