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2410 - Der Kontaktwald

Titel: 2410 - Der Kontaktwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Atlan.
    Er wusste, dass dies keine Beruhigung sein konnte. Denn dass sich kein Satellit oder Raumfahrzeug der Terminalen Kolonne in diesem System befand, bedeutete nicht, dass dies so bleiben würde. Alles hing davon ab, wie der Agent in die Pläne der Kolonne eingebunden war und welche Pläne diese für den Fall einer Enttarnung hatte.
    Atlan spürte, dass Quamoto mehr war als nur eines von mehreren Zentren des Widerstands in Hangay. Es gab etwas, über das die Kartanin bisher nicht mit ihm geredet hatte. Aber der Begriff tauchte immer wieder auf, und er war für Cotthaki wichtig gewesen.
    Und damit für die Terminale Kolonne ...
    Und deshalb für ihn ...
    Für Atlan stand fest, dass TRAITOR nicht tatenlos zusehen würde, wie einer ihrer Agenten ausfiel. Die Lunte brannte bereits.
    Wann würde die Explosion des Pulverfasses erfolgen, auf dem er gerade saß?
     
    *
     
    Atlans Forderung nach Informationen über den „Kontaktwald" wurde nicht einfach abgewiesen, sie wurde vollständig ignoriert; und das auf eine Weise, die viel verräterischer als jede Ausflucht wirkte.
    Der Arkonide versuchte diplomatisch zu sein, stieß aber bei den Kartanin auf eine Mauer des Schweigens, selbst bei Rea-Chi-D’un.
    Trotzdem erfolgte eine Reaktion – viel später und ganz anders als erwartet.
    „Ich erwarte dich in Landebucht 3, wir werden jetzt zum Kontaktwald fliegen." Nur diese wenigen dürren Worte von Afa-Hem-F’ur, eine Aufzeichnung, mit der er nicht interagieren konnte.
    Als er sich fertig machte, bemerkte er, wie erleichtert und zugleich sorgenvoll Rea-Chi-D’un ihn ansah.
    „Was ist?", verlangte er zu wissen, eine Spur mürrischer als beabsichtigt.
    „Nimm dich in Acht", bat die Kartanin. „Der Kontaktwald ist ... besonders, genau wie Afa-Hem-F’ur. Die beiden in Kombination ... Nun ja, lass es mich so ausdrücken: Nicht nur Afa-Hem wartet auf Ar-Du-Staars Rückkehr."
    „Wie meinst du das?", wollte er wissen, obwohl ihm die Antwort schwante. Und er behielt recht.
    „Sie ist oft sehr seltsam", sagte die Kommandantin. „Es gibt einige unter uns, die sie ... nun ja ... für verrückt halten."
     
    8.
     
    Instruktionsstunde in Blaugrün
     
    Der Kontaktwald war kaum zu übersehen.
    Jedenfalls nahm Atlan an, dass es sich um den Kontaktwald handelte, da Afa-Hem-F’ur genau darauf zusteuerte.
    „Ich weiß nicht, ob der Wald uns ...
    dich empfangen wird", sagte die Vorsitzende des Sternenrats. „Gemeinsam ist es im Grunde ausgeschlossen. Ich schulde dir jedoch etwas für meine Rettung, deswegen werden wir es versuchen. Alleine hättest du überhaupt keine Chance, selbst wenn du Imago Zwei bist."
    „Warum ist das so?", fragte der Arkonide. Er musste an viele intelligente Lebensformen denken, die wie Pflanzen wirkten, und er fragte sich, inwiefern der Kontaktwald mit ihnen vergleichbar sein würde.
    Afa-Hem-F’ur fauchte leise. Es klang nicht gut. Überhaupt machte die Kartanin, seitdem sie zu ihm gekommen war, einen gereizten, oft abwesenden und mitunter widersprüchlichen Eindruck auf ihn.
    „Niemanden außer der jeweiligen Kontaktwaldsprecherin lässt er bis in sein Herz", knurrte sie. „Und es würde mich sehr wundern, wenn das dieses Mal anders sein sollte."
    Er nickte und schwieg.
    Der Wald wuchs vor ihnen auf. Aus dem blauen und grünen Dickicht wurden verwobene einzelne Gewächse, und aus diesen schälten sich erkennbar Nadel- und Laubbäume heraus und solche, die beides zu sein schienen. Aus dem Blaugrün leuchteten Blüten in allen Farben, Formen und Größen, rote und weiße, gelbe und blaue. Es hatte bereits zu dämmern begonnen, und der Arkonide glaubte, einen fahlen blauen Schimmer vom Wald ausgehen zu sehen, wie ein feines Fluoreszieren.
    Afa-Hem-F’ur redete nur wenig.
    Manchmal schien es, als lausche sie in sich hinein, um bestimmte Dinge abzurufen, über die sie sich selbst nicht ganz klar war.
    Alles, was Atlan wusste, war, dass es sich bei dem Kontaktwald um eine Wesenheit handeln musste, die die Widerstandskämpfer auf Quamoto regelmäßig mit Informationen versorgte.
    Diese Informationen stammten aus anderen Teilen von Hangay, und im Gegenzug saugte der Wald alle Informationen auf, die von der NK Hangay, Segment Quamoto, gesammelt worden waren. Afa-Hem-F’ur hatte den Galaktikern den jüngsten einer ganzen Reihe kleiner Memokristalle gezeigt, auf denen solche Informationen von ihr abgelegt wurden, wann immer sie den Wald besuchte – zuletzt gerade erst am vorigen Tag.
    Wenn auch nur

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