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2412 - Das Wasser von Aar

Titel: 2412 - Das Wasser von Aar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einiger Zeit in freiwillige Isolation begeben hatten, hierher zu bringen. Außerdem hatte er erreicht, dass jeder die Möglichkeit bekam, hierher zu kommen, auch wenn es seine technischen Mittel nicht erlaubten.
    Bull entdeckte Unither, Überschwere, Epsaler, Topsider, Ferronen ... Er konnte sie gar nicht alle aufzählen. Bei einigen Vertretern musste Cegnu ihm Auskunft geben; er fragte sich fasziniert, wie sie jeden einzelnen Gast kennen konnte. Diese Frau musste über ein fotografisches Gedächtnis verfügen.
    Bevor er anfing, Hände zu schütteln, wollte er sich einen genauen Überblick verschaffen und hielt sich nach wie vor unauffällig am Rand. Als sein Blick auf ein unkenntliches Wesen fiel, das von einem flirrenden, vielfarbigen Schutzschirm umgeben war, verharrte er verdutzt. Es war nicht erkennbar, was in dem Schirm steckte – humanoid, reptoid, alles war möglich.
    „Wer ist das?", fragte er Cegnu, denn er hatte so ein Wesen noch nie gesehen.
    „Das ist ein Streganer", antwortete die Führerin.
    Bull grübelte; entfernt glaubte er, schon einmal von diesem Volk gehört zu haben. „Wie sieht er denn aus?"
    Cegnu schnalzte mit den Kiemen. „Das weiß niemand. Die Streganer sind sehr scheu, man sieht sie nur selten in der Öffentlichkeit, und sie offenbaren sich nie, zumindest nicht freiwillig.
    Deswegen tragen sie immer einen Verzerrungsschirm. Ihre Stimmungen teilen sie durch Farben mit, und sie benutzen Stimmenmodulatoren."
    Der Minister öffnete den Mund, um mehr über diese Rasse zu erfahren, und musste verdutzt feststellen, dass der Streganer verschwunden war. Als ob er sich in Luft aufgelöst hätte. Später, entschied Bull.
    Dafür fiel sein Augenmerk auf eine Gruppe Terraner, die überhaupt nicht nach Diplomaten oder Regierungsvertretern aussahen. Sie standen ein wenig schüchtern abseits, beobachteten jedoch alles genau. „Und wer sind die?"
    „Unsere persönlichen Gäste. Reine Beobachter, von der PP."
    „PP?"
    Cegnu wölbte leicht die Balkennase.
    „Das ist eine terranische Organisation ehrenamtlicher Mitarbeiter, die das gesamte Wissen unseres Universums sammeln und in frei zugänglichen Artikeln und Datenbanken veröffentlichen. Ein sehr wertvolles Kompendium, das uns bei der Einrichtung der Unterkünfte und Bereitstellung der Nahrungsmittel und allem Weiteren sehr dienlich war. Ohne ihre Recherchedienste hätten wir diese Geschichte niemals so auf die Reihe bekommen.
    Wir haben sie zum Dank eingeladen, an diesem Empfang teilzunehmen, wobei sie natürlich von der tatsächlichen Konferenz ausgeschlossen sind.
    Sie haben sich verpflichtet, bis zur Freigabe nichts hierüber zu veröffentlichen, aber sie dürfen für ihr Archiv Daten sammeln."
    Bull runzelte die Stirn. „Und ihr glaubt ernsthaft, dass die sich daran halten werden?"
    „Sie glauben an die Sache, Reginald Bull, und deshalb: Ja, sie werden schweigen", versetzte Cegnu gelassen.
    „Sie haben ihr Wissen bisher auch nicht preisgegeben. Sie warten darauf, dass du dich mit ihnen absprichst. Das kann auch von Nutzen sein, denkst du nicht?"
    Der Minister stieß ein brummendes Geräusch aus und sah sich nach den beiden Frauen in seiner Begleitung um. Bré und Fran hatten sich längst zu einem Tisch gesellt und unterhielten sich gut gelaunt mit der in prachtvolle Gewänder gehüllten Großfürstin von Vidaarm.
    Einige Gäste hatten den Unsterblichen inzwischen entdeckt und begrüßten ihn. Eine gute Weile war Reginald Bull damit beschäftigt, über die Plattform zu gehen und Grüße auszutauschen, stets unauffällig begleitet von der Aarus-Frau.
    Als ihm plötzlich ein etwa siebzig Zentimeter großer, fetter Hase mit unzähligen Hautfalten über den Weg hoppelte, hielt der Minister kurz an und seufzte innerlich. Natürlich, die Aras hatten wieder Zheobitt geschickt, das war einfach unvermeidlich. Er war weder Diplomat noch Regierungsvertreter, aber anscheinend wurde sein eigenes Volk ihn nicht oft genug los.
    Und der Galaktische Mediziner ließ wie stets keine Gelegenheit aus, im Rampenlicht zu stehen.
    Der zwei Meter große, hagere Asket mit den wie Rubine glitzernden Augen hatte ihn gleichzeitig bemerkt und kam näher. „Reginald Bull, willkommen an diesem einmaligen Ort", sagte er mit zuvorkommendem Lächeln, in dem keinerlei Wärme steckte. „Ich bin untröstlich, dass mein Volk wiederum mich zur Teilnahme an der Konferenz geschickt hat."
    „Zweifelsohne wegen deines überragenden Geschäftssinns und scharfen Verstands",

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