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2415 - Armee der Mikro-Bestien

Titel: 2415 - Armee der Mikro-Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu einem Grinsen verzog, fürchtete ich, von ohrenbetäubendem Gelächter gleich taub zu werden. Aber die Makro-Bestie lachte nicht. Auffordernd hielt sie mir die Hand entgegen, eine Geste, die ich so nicht erwartet hatte.
    Doch, ich hatte darauf gehofft! Ich griff zu und umklammerte Ganymeds Pranke mit meinen beiden Händen.
    „Wie kann ich dir helfen, Rwa Dauton?", fragte der Riese grollend. Er sprach meinen Namen seltsam aus. „Bist du krank?"
    Verbissen schüttelte ich den Kopf. „Die Anatomen haben mit mir experimentiert. Ebenso wie mit dir. Ich will nicht, dass sie das noch einmal tun."
    „Du fürchtest dich?"
    Unwillkürlich zögerte ich. „Ich fürchte mich vor der Leben verachtenden Ethik der Kolonne."
    Warum sollte ich das nicht eingestehen? Ich hatte mich von meinen Gefühlen überwältigen lassen. Kein Wunder nach einer kleinen Ewigkeit der Gefangenschaft und der Ungewissheit.
    „Wir müssen handeln, Ganymed!"
    Die Makro-Bestie schaute mich durchdringend an und drosch die Fäuste beider Handlungsarme gegen ihren Leib.
    „Ich gehorche deinem Wunsch, Rwa Dauton! Wenn du es verlangst, werde ich dafür sorgen, dass dieses Schiff im Atombrand verglüht."
     
    *
     
    Ich fühlte mich wie ein Leichenfledderer. Verdammt unbehaglich zudem und dazu eingequetscht in eine enge Haut.
    Immerhin gab das Gewebe so weit nach, dass es nicht sofort aufriss.
    Die Länge passte einigermaßen, aber ich war kräftiger gebaut als der Ganschkare. Zweifelnd schaute ich an mir hinab. Die Blutflecken auf dem Oberteil verkrusteten bereits und platzten ab.
    Das Funkarmband war beschädigt und reagierte nicht mehr auf Berührung. Ich warf es zwischen die Trümmer der Labornische zurück. Mit der riesigen Datenbrille des Ganschkaren konnte ich ebenso wenig anfangen.
    Ich blickte den toten Kolonnen-Techniker noch einmal an, nickte kaum merklich und wandte mich um. Ich hatte in meinem gläsernen Gefängnis wenig davon mitbekommen, doch Ganymed war im wahrsten Sinn des Wortes Amok gelaufen. Das Genetische Magazin bot weit und breit den Anblick eines Trümmerfelds. Ausgeglühte Roboter ...
    Nischen, in denen viele Konservierungstanks zerstört waren ... Das transparente Material hatte sich weitgehend milchig trübe verfärbt. Unmöglich zu erkennen, ob in diesen Tanks Lebewesen gefangen gewesen waren.
    Ein dürrer Hals mit einem bunt gefiederten Vogelkopf reckte sich mir entgegen. Der Schnabel öffnete sich zu einem scharfen Schrei, als mein Gegenüber die Schwingen ausbreitete und sich dabei aufplusterte. Spontan deutete ich das nicht nur als Geste der Überlegenheit, sondern als eindeutige Herausforderung.
    Das Vogelwesen schnellte sich mir entgegen, knickte jedoch in den mehrgelenkigen Beinen ein, bevor es mich erreichte. Etwas Unheimliches schien sich zugleich unter meiner Schädeldecke auszubreiten.
    Ohne meinen Freiheitsdrang würden viele Geschöpfe noch im zeitlosen Tiefschlaf in ihren Konservierungstanks liegen, ohne Furcht und ohne quälende Schmerzen. Ich trug die Verantwortung für alles, was geschah.
    Nein, das waren nicht meine eigenen Gedanken, das wollte mir der bohrende Blick des Gefiederten suggerieren.
    Aber verantwortlich waren die Anatomen. Ich war ebenfalls nur ein Opfer, das um sein Überleben kämpfte. Niemals würde ich meine Freiheit aufgeben. Für nichts und niemanden. Viele Menschen mochten mich einst für einen affektierten Stutzer gehalten haben, sogar Perry, doch das war ich nie gewesen. Meine Rolle des französischen Edelmannes hatte nicht nur Protest bedeutet, sondern zugleich mahnen sollen.
    Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit.
    Was für die Französische Revolution gegolten hatte, das galt ebenso für die Milchstraße, heute sogar mehr denn je.
    Der Terminalen Kolonne hatte ich dennoch verdammt wenig entgegenzusetzen. Eigentlich nur mein Durchhaltevermögen und meinen Willen, Mensch zu sein und zu bleiben.
    „Kann ich dir helfen?", wandte ich mich an das Vogelwesen. Ich benutzte das TraiCom, die Standardsprache an Bord der Kolonnen-Einheiten.
    Wild mit den Flügeln schlagend, kam der Gefiederte wieder auf die Beine.
    „Wir sind Verbündete gegen TRAITOR, wir ..."
    Ein Schwingenhieb stieß mich zur Seite. Der Angreifer stürmte allerdings nicht mehr auf mich los, sondern auf die Makro-Bestie; sein Kreischen wurde zum schrillen Aufschrei und endete abrupt, als der Vogelleib sich aufbäumte.
    Ganymed war gedankenschnell zur Seite gewichen und hatte den zustoßenden Schnabel unter seinem

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