2422 - Das verlöschende Volk
Hyperkokons aufgehalten hatte und ihn erst jetzt zum ersten Mal betrat. Es spielte keine Rolle.
Sag uns, auf welche Weise wir dir dienen können, bat Yaron.
ARCHETIM sagte es ihnen, und sie willigten sofort ein. Die Aufgabe entsprach ganz ihrem Geschmack, und sie erkannten ihre Wichtigkeit im Zusammenhang mit dem, was ARCHETIM plante. Das INTAZO als Heerlager bedurfte besonderer Kontrolle, denn nichts davon sollte nach außen dringen.
Also warteten die Lanterns, bis die Botschaft eintraf. Die ersten Schiffe kommen!
Adagi Yaron spürte sofort die Nervosität der Lanterns. Sie drängten sich dicht an einer einzigen Stelle zusammen, bildeten eine Kugelformation wie zur Abwehr.
Aus dem Eledain-Cishon quoll der erste Rumpf einer Walze hervor. Die zahllosen verschiedenfarbigen Lichter an der Außenfläche faszinierten Yaron.
Das Schiff geriet ins Trudeln, kaum dass es den Durchgang verlassen hatte. Flammenspeere jagten aus seinem Heck, Energien eines Triebwerks, mit dem es seinen Kurs korrigierte. Es beschleunigte ein wenig, hielt dann Kurs ins INTAZO.
Weitere Schiffe folgten. Eine erste kleine Flotte von hundert Einheiten der Schohaaken war es, so hatte ARCHETIM es angekündigt. Sie flogen hintereinander, bildete eine lange Kette, die sich immer weiter in den Hyperkokon voranschob. Die Schiffe orteten und tasteten, sie orientierten sich und ließen sich teilweise durch die starken Turbulenzen im Eingangsbereich verwirren. Als das letzte Schiff den Korridor durchquert hatte, schickte es ein Signal an die anderen. Die Kette löste sich auf, die Flotte nahm eine vorher abgesprochene Formation ein. Zehn Walzen bildeten einen Ring, dahinter folgte der nächste Ring, sodass zehn Ringe eine symbolische Riesenwalze ergaben, die sich in regelmäßigen Schüben in das INTAZO hineinbewegte.
Adagi Yaron setzte sich an die Spitze der 8000 Lanterns. Die Kommandanten der Schiffe sind von ARCHETIM informiert worden, machte er ihnen begreiflich. Sie geben ihr Wissen an die Besatzungen der Schiffe weiter.
Seine Worte linderten die Nervosität der Lanterns kaum, stachelten sie im Gegenteil eher noch an. Adagi Yaron lauschte in sich hinein und stellte fest, dass auch seine energetischpsionische Existenz nicht völlig ausgeglichen war.
Immer wieder zuckten winzige Eruptionen durch seinen semimateriellen Körper. Neuronische Eruptionen, begleitet vom Aufflackern seines Psi-Potenzials. Beides lief asynchron ab und erweckte den Eindruck, als zucke er unkontrolliert. Mühsam riss er sich zusammen.
Denkt an die drei Fragen, schärfte er den anderen Lanterns ein. Wie seid ihr ins INTAZO gekommen? Weshalb seid ihr zum Zugang berechtigt? Welche Motive habt ihr Neulinge, die euch ins INTAZO führen?
Simple Fragen waren es, für jeden Intellekt verständlich. Doch nicht die Fragen zählten, sondern die Antworten, und da hatten die Lanterns nicht nur den Wortlaut, sondern auch die Art und Weise zu bewerten, wie sie gegeben wurden. Antwortete ein Volontär eher widerwillig oder desinteressiert, wenn es um seine Einstellung gegenüber der Negasphäre und den Chaosmächten ging? Vermied er bewusst, an solche Begriffe zu denken, um sich nicht zu verraten? Brachte er die Begriffe in seinem Bewusstsein in Zusammenhang mit dem Kampf ARCHETIMS, den er unterstützen wollte?
War er sich der kosmischen Bedeutung dieses Kampfes und des Beitrags jedes Einzelnen zu diesem Kampf bewusst?
Oder interessierte es ihn nicht, solange man ihn in Ruhe ließ, er seinen Dienst tat und seinen Sold ausbezahlt erhielt?
Viele Kleinigkeiten spielten hinein, und ARCHETIM hatte die Lanterns darauf vorbereitet, dass sie die unterschiedlichsten Empfindungen und Regungen von Lebewesen kennenlernen würden, von Schohaaken, Habbanuu, Ex-Hattayehh und vielen anderen. Die Vielzahl der fremden Lebewesen mit ihren unterschiedlichen Mentalitäten und ihrem völlig verschiedenen Aussehen bildete für die Lanterns eine zusätzliche Hemmschwelle. Sie entwickelten aus dem Stegreif Berührungsängste, kein Wunder, denn in den Jahrmillionen ihrer Existenz in ELEDAIN hatten sie das Gespür dafür verloren. Ihre Trennung von der sterbenden Superintelligenz war wie die Wiedergeburt Neugeborener gewesen, ein Loslösen aus einem großen Ganzen, die Reduzierung auf das Wissen, das jeder Einzelne von ihnen einst mit in das Hyperreservoir der Superintelligenz gebracht hatte. Und ein hilfloses Strampeln in der neuen Umgebung.
Obwohl sie Jahrmillionen überstanden hatten, ihr Wissenspool blieb
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