2422 - Das verlöschende Volk
verstrichen – schwebten riesige goldene Gebilde aus dem ehemaligen Geburtskanal.
ARCHETIM bezeichnete sie als GESETZ-Geber. Die Lanterns erfuhren ihre Namen, CHEOS-OZYM, CHEOSFAL, CHEOS-ELETON und CHEOSDEMETRA.
ARCHETIM verkündete, dass die Giganten ihm von einer unbekannten Macht zur Verfügung gestellt worden waren. Die Lanterns vermuteten die Kosmokraten dahinter, von denen sie aus der Zeit wussten, als sie noch Bestandteile von ELEDAIN gewesen waren.
Kosmokratentechnik gegen die noch unbekannte Technik der Chaosmächte, darauf lief es offensichtlich hinaus.
Agadi Yaron hätte zu gern mehr über die MASCHINEN erfahren, die TRAITOR in Tare-Scharm zum Einsatz brachte, doch ARCHETIM schwieg dazu. Und den Lanterns war es nicht möglich, den Hyperkokon zu verlassen, ohne den sie nicht existieren konnten.
Zusammen mit den GESETZ-Gebern trafen Wesen ein, die sich in der Bedienung der Giganten auskannten.
Die Thermodyn-Ingenieure brachten nicht nur eine Anzahl geheimnisvoller Stationen mit, sondern auch eine Reihe eindrucksvoller Wachforts, die ARCHETIM am Kanal Eledain-Cishon stationierte. Die Forts sollten fortan die Arbeit der Lanterns ergänzen.
Von den Thermodyn-Ingenieuren bekamen die Lanterns nichts zu Gesicht. ARCHETIM wies sie an, die fremdartigen Wesen nicht in ihrem Dasein zu stören. Adagi Yaron argwöhnte allerdings, dass die Superintelligenz lediglich einen gefährlichen Informationsaustausch verhindern wollte. Die Lanterns befolgten die Anweisung und hielten sich den Stationen fern. Es hinderte sie nicht daran, die GESETZ-Geber auf ihrem Weg durch das INTAZO zu begleiten, wo ARCHETIM sie am anderen Ende des Kokons in Stellung bringen ließ. Die vier goldenen Giganten bildeten die Eckpunkte einer Raute, deren eine Diagonale doppelt so lang war wie die andere.
Die Lanterns näherten sich dem Hyperraum-Aufriss so weit wie möglich.
Was ELEDAIN begonnen hatte, wollte ARCHETIM offensichtlich zum Abschluss bringen. Der Riss wogte und waberte, drohte ein paarmal zu explodieren. Die Lanterns suchten ihr Heil in der Flucht, nachdem mehr als ein Dutzend von ihnen von der Gravitationswoge überrollt und eliminiert worden waren.
ARCHETIM kommentierte es nicht, er hatte sie vorher schon gewarnt. Nur die allgemeine mentale Präsenz der Superintelligenz schien in diesen Stunden anzuschwellen und einen leicht drohenden Beiklang zu bekommen.
Die vier GESETZ-Geber markierten den Hyperraum-Aufriss, den ARCHETIM als PFORTE bezeichnete.
Zur Überraschung Adagi Yarons meldete sich die Superintelligenz persönlich bei den Lanterns.
Die PFORTE ist eine Direktverbindung ins Gebiet der Proto-Negasphäre Tare-Scharm. Sie stellt die Startplattform für den KORRIDOR DER ORDNUNG dar.
Das wabernde Nichts innerhalb der Raute stellte also den Beginn dieses ominösen Korridors dar. Yaron fragte sofort nach der Beschaffenheit des Korridors. ARCHETIM schwieg. Yaron versuchte es weiter. Gibt es für uns Lanterns eine Möglichkeit, ihn zu benutzen? Können wir in ihm ähnlich wie im INTAZO existieren?
Das INTAZO ist eine Grabstätte, aber die Negasphäre ist der Tod, lautete die vieldeutige Antwort der Superintelligenz. Der Korridor ist nicht für euch geeignet. Euer Platz ist im INTAZO, hier seid ihr mit eurer Aufgabe die wichtigste Stütze für den späteren Treck des GESETZES.
Mehr ließ sich ARCHETIM nicht an Informationen entlocken. Die Lanterns sahen ein, dass es ohne dieses hohe Maß an Sicherheit und Geheimhaltung nicht ging, und sie erkannten nach und nach, dass ARCHETIM nicht an einer Offensive über Jahre hinweg arbeitete, sondern über Jahrhunderte oder länger.
Viel später, als die ersten Kontingente gewissensgeprüfter Soldaten mit ihren Schiffen durch den KORRIDOR DER ORDNUNG nach Tare-Scharm in die Negasphäre wechselten, erhielten die Lanterns eine weitere Information. ARCHETIM plante, die Proto-Negasphäre vor ihrer endgültigen Manifestation in einem Prozess auszulöschen, der aus unbekannten Urzeiten des Kosmos überliefert war.
ARCHETIM bezeichnete diesen Vorgang als Retroversion.
Fast zum selben Zeitpunkt entstand im INTAZO ein neues, bisher unbekanntes Phänomen. Hyperstürme tobten an unterschiedlichen Stellen, die Truppen des Chaos hatten das Eindringen in die Negasphäre bemerkt und starteten eine Gegenoffensive. Sie entfesselten im Sternhaufen Aquon-Gorissa gewaltige Hyperkräfte, die durch die Wandung des Kokons drangen. Die Lanterns verloren zweihundert ihrer Art bei solchen Spontanereignissen
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