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2425 - Zwei gegen INTAZO

Titel: 2425 - Zwei gegen INTAZO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ohnedies gewiss.
    Schmerz, Qual, Leid – sie verbanden sich zu einem einzigen Block an zähflüssiger Substanz, der über sie hinwegschwappte und sie ertränkte.
    Zehn Mal.
    Zehntausend Mal.
    Immer wieder.
     
    *
     
    Es gab Phasen, in denen sie sich besser fühlten. Da sie um den Zustand der Grenzdebilität wussten, in dem sie sich befanden. Dann schworen sie sich, zu widerstehen und diese Krisen einfach wegzudenken.
    Sie benötigten für ihr Seelenheil keinen Graph Avalthani! Diese geistige Krücke, der sie sich stets anvertraut hatten, war unnützer Tand. Ekatus Atimoss schaffte es alleine ...
    Ohne es zu registrieren, rutschten sie zurück in den Abgrund. Ein einfacher Gedanke mochte reichen. Eine Erinnerung.
    Eine Assoziation. Eine Emotion.
    Über dem Hoch und Nieder thronte Perry Rhodan. Seine widerliche Aura, der Geschmack eines Kosmokratenknechts, die Attitüde, stets das Richtige zu tun.
    Durch seine bloße Existenz stellte er eine Verlockung dar: die Seite zu wechseln, sich den falschen Moralvorstellungen hinzugeben.
    „Blasphemie!", schrie Ekatus, aus einem der Alpträume erwachend, die sich nahezu übergangslos aneinanderreihten.
    Er riss sich Teile der schuppenden Haut vom Hals. Tranige, schmierige Flüssigkeit tropfte zu Boden. Das Talg bildete sich stets dann, wenn eine Gesamthäutung bevorstand.
    „Ich bin noch nicht so weit", flüsterte Atimoss erschrocken.
    Er blickte an „seiner" linken Körperseite hinab. Da und dort platzten kleinere Flächen der Haut auf; der Großteil jedoch fühlte sich geschmeidig und frisch an.
    Alle paar Monate mussten sie sich in eine beheizte Sandkuhle zurückziehen und die Schuppenhaut vom Körper reiben. Die Entscheidung über das Wann war bislang stets in einem willentlichen Akt, in einer stillen Übereinkunft getroffen worden. Sie beherrschten die gewaltsam miteinander verschmolzenen Körperpartien so weit, dass sie über derartige Vorgänge bestimmen konnten. Diesmal jedoch gerieten ihre Biorhythmen durcheinander.
    „Wir sehen aus, als hätten wir Schuppenkrätze!", meinte Ekatus entsetzt.
    Was spielte es noch für eine Rolle? Sie hatten niemals Wert auf Äußeres gelegt. – Wie denn auch? – Sie waren kein einheitliches Wesen. Nichts an ihnen wirkte natürlich. Alles war Stückwerk. Wie das Werk eines ungeschickten Bastlers.
    Auch wenn die Kolonnen-Anatomen, allen voran der alte Phophom, ihr ganzes Wissen und ihre Erfahrung in seine ... Erzeugung gesteckt hatten, blieben sie dennoch unvollendet.
    „So geht es nicht weiter", ächzte Atimoss, während er in ehrfürchtiger Erinnerung an den Vaterersatz Phophom schwelgte. „Wir müssen uns etwas einfallen lassen."
    „Vielleicht ein Kartenspiel? Du gegen mich?" Ekatus lachte wirr.
    „Wir sind Eins!", fuhr Atimoss seinen Dual-Partner an. Er züngelte nach rechts, fuhr dem Anderen aggressiv über die schmale Kieferpartie. „Wie zwei Seiten einer Münze ergeben wir ein sinnvolles Ganzes."
    Sie schwiegen. Warteten auf den nächsten Anfall. Voll Furcht und voll böser Vorahnungen, dass es noch schlimmer kommen könnte.
    „Und wenn ..."
    „Ja?" Atimoss schreckte aus seinem Dämmerzustand hoch.
    Ekatus webte mit seinem Kopf bedächtig hin und her. Als müsste er sich zwingen, eine alte Erinnerung aus seinem Gedankenwirrwarr herauszupressen. „Parapolarisatoren!", quetschte er schließlich angestrengt hervor. „Wer weiß, ob wir sie noch benötigen. Aber wir könnten uns bemühen, neue zu erzeugen."
    „Ja", sagte Atimoss müde. „Tun wir das."
    Sie blickten sich an und mühten sich darum, in die Vorstellungswelt des jeweils Anderen vorzudringen. Sich vorzustellen, wie es beim Partner aussah.
    Irgendwie, irgendwann rutschten sie in den Singulären Intellekt. Es war ein ruppiger, angestrengter Vorgang. Keinesfalls zu vergleichen mit jener routineähnlichen Prozedur, an die sie sich im Laufe ihres langen Lebens gewöhnt hatten.
    Ekatus machte sich daran, die Para-Substanz kraft seines Geistes zu spinnen.
    Er formte sie wie immer zu einem tropfenförmigen Kügelchen. Es misslang; die Form wirkte verbeult, und es wohnte ihr eine seltsame Luftigkeit inne, als besäße sie keine tieferreichende Struktur. Der Parapolarisator diffundierte. Er verschwand genau so unspektakulär, wie er erschienen war.
    „Nochmal!", forderte ihn Atimoss auf.
    Er kontrollierte wie immer Körper und Geist, er behielt den Überblick und hielt seinem Partner den Rücken frei.
    Ekatus’ Kopf verfärbte sich braun vor Anstrengung, und er

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