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2426 - Aufbruch der Friedensfahrer

Titel: 2426 - Aufbruch der Friedensfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wolkendecke durchdrungen und ließ die Luft hell aufleuchten. Dort unten loderte ein helles Weiß, das Sumnat von unten anzusengen schien.
    Das Schicksal eines gewaltigen Planeten, dachte ich. Unten verbrannt, oben aufgelöst. Verdammt, vom Himmel zu verschwinden, als würde es ihn tagsüber einfach nicht geben.
    Vor dem Schlafengehen hatten wir uns ... nun ja, nicht gerade gestritten, aber energisch unterhalten, leise, damit Injata N’tuvage nichts davon mitbekam.
    Ich drehte mich zu Cosmuel. „Was ist nur los mit dir?", fragte ich. „Wieso willst du unbedingt zum Wohnmond zurückkehren?"
    Sie sah mich an, öffnete den Mund, als wolle sie etwas sagen, überlegte es sich dann jedoch anders.
    „Also schön. Später?"
    „Ja." Sie nickte. „Ich erkläre dir alles, nachdem wir nach Fumato zurückgekehrt sind. Wann wird das sein?"
    Ich zögerte, schaute mich nach Injata N’tuvage um. Der alte Friedensfahrer saß noch dort, wo wir das Zelt aufgeschlagen und gerade wieder abgebrochen hatten.
    Er schaute zu uns herüber.
    Ich fragte mich, ob er lediglich rücksichtsvoll war und uns nicht stören, das Ende unseres Gesprächs abwarten wollte, oder ob die Erschöpfung ihn zwang, sich so lange wie möglich auszuruhen, weil er einfach nicht mehr mit uns Schritt halten konnte.
    Über Nacht schien Injata N’tuvage schwächer geworden zu sein, als sauge der Mond das Leben aus seinem hinfälligen Leib. Und als hole der alte Friedensfahrer aus seinen Gliedern die letzten Reserven.
    War es wirklich sinnvoll, die Suche mit Injata fortzusetzen?
    „Wir werden heute zum Wohnmond zurückkehren", sagte ich leise.
    „Wieso nicht sofort?"
    Ich sah wieder zu N’tuvage hinüber und schüttelte schließlich den Kopf. „Diesen Tag noch. Ich habe es ihm versprochen."
    „Also gut."
    Cosmuel erhob sich.
    Injata machte keine Anstalten, sich zu erheben. Er schaute unbewegt auf die Landschaft hinaus.
    Abrupt drehte die Cyno sich zu mir um. „Du hast recht", sagte sie. „Ich spüre es auch. Hier ist etwas. Aber gerade das bedrückt mich. Es weiß, dass wir hier sind. Warum also zeigt es sich nicht?"
    Verwirrt sah ich sie an. „Was spürst du?"
    „Das Gefühl stellt sich immer wieder ein. Wir sind nicht allein. Da ist jemand, der uns beobachtet."
    „Aber ..."
    „Es ist zu vage. Ich kann es nicht lokalisieren. Und falls es wirklich die Gründermutter sein sollte, spielt sie mit uns. Eins ist klar: Sie weiß, dass wir nach ihr suchen, und wenn sie sich uns nicht zeigt, will sie nicht gefunden werden."
    „Also", führte ich den Gedanken zu Ende, „können wir direkt umkehren.
    Wenn es uns bis jetzt nicht gelungen ist, die Gründermutter zu finden, wird es uns auch nicht in den nächsten paar Stunden gelingen." Ich zögerte. „Seit wann spürst du, dass wir beobachtet werden?"
    Sie lächelte schwach. „Nicht von Anfang an. Und ich war mir auch nicht völlig sicher."
    Dann hatte sie also nicht deshalb Vorbehalte gegen unsere Suche gehabt. Nicht, weil wir einem Phantom hinterherjagten, das wir niemals finden würden. Es musste noch einen weiteren Grund geben ...
    „Gehen wir endlich weiter?", rief Injata.
     
    *
     
    Nach wenigen Metern war ich gewillt, Cosmuels Drängen nachzugeben. Das Gelände wurde immer felsiger, und Injata schleppte sich nur noch weiter. Alle paar Meter musste er stehen bleiben und um Luft ringen.
    Es war aussichtslos. Mit ihm würden wir keinen Kilometer mehr schaffen. Viel schlimmer – wie wollten wir ihn zu der Höhle mit dem Transmitter zurückbringen? Mir wurde klar, dass wir ihn wohl würden tragen müssen.
    „Also gut", sagte ich. „Dann kehren wir ..."
    „Um?" Injata keuchte. „Das ist nicht dein Ernst! Du kannst jetzt nicht aufgeben!"
    Ich fragte mich, was er mit jetzt meinte. Abgesehen von meiner Sichtung waren wir keinen Schritt weitergekommen. Wir hatten bei unserer Suche nicht den geringsten Fortschritt erzielt.
    „Nein, das sollten wir wirklich nicht", sagte Cosmuel.
    Langsam drehte ich mich zu ihr um.
    Sie stand an einem Bachlauf, der den schmalen Felsenpass kreuzte, in dem wir uns befanden. Das Rinnsal floss einen flachen, mit kargem Grün bedeckten Hang hinab.
    Ich ging zu ihr und betrachtete den Bach. Nun fiel mir auf, was ihre Aufmerksamkeit erregt hatte: Einen halben Meter hangaufwärts schimmerte der Boden feucht. Und zwar ein gutes Stück neben dem Bach.
    „Dort ist Wasser versickert", stellte ich fest.
    Cosmuel nickte. „Vor kurzer Zeit, wenigen Minuten, schätze ich. Aber wie ist es

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