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2426 - Aufbruch der Friedensfahrer

Titel: 2426 - Aufbruch der Friedensfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gepäck."
    Bull nickte. „Sehr gute Nachrichten."
    Seine Adjutanten würden Kantiran bis ins letzte Detail ausfragen. Jede Information war für das Gesamtbild wichtig, auch wenn Reginald in erster Linie das Sonnensystem und die heimatliche Milchstraße gegen die Traitanks zu verteidigen hatte.
    „Roi lebt", wechselte er abrupt das Thema, wie getrieben von einem kleinen Teufelchen, das ihm permanent etwas einzuflüstern versuchte.
    „Die Suche nach ihm bleibt dir überlassen", erwiderte Kantiran achselzuckend – und fast beiläufig. „Wir müssen uns anderen Dingen widmen."
    Bull runzelte die Stirn. „Weiterhin für den Frieden einzutreten, ohne gegen den Aggressor vorzugehen", sagte er schärfer, als er es beabsichtigt hatte."
    Kantiran lächelte schwach und ließ den nicht nur unterschwelligen Vorwurf an sich abprallen. „Du irrst dich, Verteidigungsminister", erwiderte er. „Meine Aufgabe – und die der Friedensfahrer – ist es von nun an vielmehr, im Bereich der gesamten Lokalen Gruppe die Möglichkeiten unserer OREON-Transporter und -Kapseln zu nutzen."
    Reginald runzelte die Stirn. „Also das Sammeln von Informationen in großem Maßstab."
    Die Friedensfahrer hatten sich dem Motto verschrieben: Nur beobachten, auf keinen Fall eingreifen. Auch wenn Bull verstand, warum sie so vorgingen – um nicht zwischen den gnadenlosen Mühlsteinen von Ordnung und Chaos zerrieben zu werden – und die Organisation die restriktive Handhabung dieses Leitspruchs ein wenig gelockert hatte, trieb ihn der Gedanke, welche Möglichkeiten den Verteidigern der Milchstraße damit verloren gingen, fast in den Wahnsinn.
    „Nein", widersprach der junge Halbarkonide. „Nicht ganz."
    „Soll das heißen ... die Friedensfahrer wollen aktiv werden? Konkret eingreifen?"
    „Wie man es nimmt."
    Bull zögerte einen Moment. „Warum auf einmal?"
    Kantiran zuckte erneut mit den Achseln.
    „Habt ihr etwa umgedacht?", fragte der Verteidigungsminister. Und endlich begriffen, dass das gesamte Konzept der Friedensfahrer eigentlich hirnrissig ist?, fügte er in Gedanken hinzu.
    „Wir Friedensfahrer", sagte Kantiran bedächtig, „wollen die Ressourcen-Galaxien rings um Hangay mit den Strukturbrenner-Torpedos beliefern."
    „Das ist gut. So könnt ihr jeweils vor Ort der Terminalen Kolonne Sand ins Getriebe streuen und in allen Ressourcen-Galaxien die Tätigkeit der Kolonnen-MASCHINEN lahmlegen, um Kabinett-Bildungen zu unterbinden, soweit das möglich ist."
    „Denn was nutzt es," setzte Kantiran Bullys Gedanken fort und sah ihn dabei geradeheraus an, „wenn in der Milchstraße für den Augenblick keine Kabinette mehr gebildet werden, dafür aber in den Galaxien ringsum der Feldzug TRAITORS nach Plan fortgeführt wird?"
     
    2.
     
    Luna
    2. Juli 1346 NGZ
     
    „Kannst du diese Entscheidung allein treffen, Kantiran?", fragte Bull. „Müsstest du nicht erst nach Rosella Rosado fliegen und dich mit deinen Kollegen beraten? Selbst wenn man dich zum Garanten gewählt hat ..."
    Der junge Halbarkonide zögerte einen Moment. Cosmuel, die auf dem Sessel neben ihm Platz genommen hatte, griff mit ihrer linken nach seiner rechten Hand, sagte jedoch nichts.
    Wie zwei Turteltauben, dachte Bull.
    Oder wie zwei verwirrte junge Leute, die sich gegenseitig Mut machen müssen.
    Kantiran blickte ihn fast trotzig an. „Ein Flug zur Galaxis Altasinth würde zu lange dauern, befürchte ich. Wir dürfen den Zeitfaktor nicht vergessen. Hier in der Milchstraße sind wir fast vor Ort, Altasinth befindet sich etwa vierzig Millionen Lichtjahre entfernt."
    Bull nickte. Die Basis der Friedensfahrer lag nach seinen Informationen in einer Galaxis im Virgo-Haufen. In den terranischen Sternenkatalogen war sie als VCC 1507 bekannt, eine Balkenspiralgalaxis mit etwa 100 Milliarden Sonnen. Obwohl sie genau in der universalen Schneise lag, würde ein Flug selbst mit der überlegenen Technik der Friedensfahrer wohl mehrere Wochen dauern. Rosella Rosado selbst befand sich im galaktischen Zentrumsbereich von Altasinth.
    „Ja, das wäre wohl ziemlich kontraproduktiv", stimmte er dem jungen Rhodan zu.
    Cosmuels Reaktion hatte ihm einiges verraten. Kantiran war tatsächlich über seinen Schatten gesprungen und hatte die Hilfsaktion für die Galaxien der Lokalen Gruppe eigenmächtig beschlossen.
    Plötzlich bedauerte er, dass er Kantiran gegenüber so barsch war. Er hatte sich von dummen persönlichen Gefühlen leiten lassen, statt seiner Verantwortung für die LFT und die

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