2426 - Aufbruch der Friedensfahrer
zum Bahnhof Qoor transferieren. Das Modul und Polm Ombar werden von dort aus nach Andromeda weiterfliegen, während sich Auludbirst und Cür Ye Gatta um Pinwheel kümmern werden."
Bull nickte zufrieden. Ambriador und Andromeda waren die beiden Galaxien in der Lokalen Gruppe, in der es mehr oder weniger große Populationen von Menschen oder Menschenabkömmlingen gab, und Pinwheel ... nun, er mochte die Kartanin und nicht nur, weil Dao-Lin-H’ay seine Freundin war – und lange überfällig, seit sie mit der SOL nach Hangay aufgebrochen war.
„In Andromeda und Pinwheel können die Friedensfahrer voraussichtlich mit der Unterstützung der Haluter und Galaktiker rechnen."
„Falls sie bereits dort eingetroffen sind, werden wir selbstverständlich den Kontakt mit ihnen suchen", stimmte Kantiran zu. „Aufgrund der Flugzeiten werden deren eigene Vorstöße nach Andromeda und Pinwheel jedoch deutlich mehr Zeit beanspruchen."
Der Verteidigungsminister zögerte kurz. „Wir haben einige Funknachrichten der Terminalen Kolonne aufgefangen und entschlüsselt", sagte er dann, „aus denen hervorgeht, dass die Späher TRAITORS, allen voran die Kolonnen-Geometer aus dem Volk der Oahm’Cara, in sämtlichen Ressourcen-Galaxien rings um Hangay nach etwas zu suchen scheinen ..."
Kantiran runzelte die Stirn. „Ich wollte gerade darauf zu sprechen kommen. Die Friedensfahrer sind auf ähnliche Mitteilungen aufmerksam geworden. Wir haben uns allerdings keinen Reim darauf machen können.
Die Einheiten der Kolonne scheinen nach einem Ort zu suchen, an dem gewisse hyperphysikalische Voraussetzungen gegeben sind."
„Habt ihr herausgefunden, welche Voraussetzungen das sind?"
„Nein."
„Oder wieso sie nach solch einen Ort Ausschau halten?"
„Auch das haben wir nicht in Erfahrung bringen können."
Bull nickte nachdenklich. „Vielleicht sollten die Friedensfahrer ebenfalls in dieser Hinsicht nach Informationen suchen."
„Das werden wir tun", versprach Kantiran.
*
Die Mondoberfläche sah schroff und lebensfeindlich aus wie zuvor, doch irgendwie kam Reginald Bull nun alles anders vor. Die OREON-Transporter waren beladen und startbereit, und mit ihrem Aufbruch schien der Widerstand gegen die Terminale Kolonne eine neue Qualität zu gewinnen.
Natürlich war Reginald klar, dass der direkte Kampf gegen TRAITOR an sich aussichtslos war. Dass die Terminale Kolonne über die Möglichkeit verfügte, sämtliche Galaxien der Lokalen Gruppe in Schlackehaufen zu verwandeln, in denen die Schwerkraft zusammenbrach und Milliarden Sonnen innerhalb weniger Tage auskühlten. In denen der Begriff Entropie eine ganz neue, schreckliche Bedeutung gewann. In denen kein Leben mehr möglich war und das Chaos regierte.
Cosmuel Kain war an Bord der THEREME geblieben. Die junge Cyno schien mit Bull genauso wenig anfangen zu können wie er mit ihr; deshalb hatte sie es wohl vorgezogen, an Bord der OREON-Kapsel die Startvorbereitungen zu treffen.
Hinter dem Fenster des Konferenzraums waren die Umweltbedingungen für Menschen absolut tödlich. Der Mond war in der Tat eine herbe Geliebte. Verglichen mit der völligen Lebensfeindlichkeit der Terminalen Kolonne mutete diese Landschaft jedoch geradezu paradiesisch an.
Nun leiteten sie einen weiteren Schritt dagegen ein.
„Bevor wir nun aufbrechen", sagte Kantiran, „haben wir eine kleine Aufmerksamkeit für dich, Reginald."
Bull sah Perrys Sohn eher fragend denn überrascht an.
Kantiran reichte ihm einen Datenträger. „Der Friedensfahrer Verturlidux-44 hat vor kurzem eine kleine Rundreise hinter sich gebracht, bei der er unter anderem die Planeten der Posbis besuchte. Die Hundertsonnenwelt und die wichtigsten der übrigen Posbi-Dunkelwelten im Leerraum sind von Einheiten der Terminalen Kolonne blockiert."
„Wie zu erwarten gewesen war", sagte Bull.
„Nennenswerte Aktivitäten waren dort jedoch nicht zu verzeichnen. Weder deutet sich die Zerlegung irgendeiner Posbi-Welt in Kabinette an, noch gibt es Hinweise auf Widerstand der positronischbiologischen Roboter. Gleiches gilt übrigens für Aarus-Zorm, den im Orbit der Hundertsonnenwelt stationierten Wurm der Aarus."
„Was willst du mir damit sagen?", fragte Bull.
Kantiran zuckte mit den Achseln. „Du kannst das mit deinen Spezialisten im Detail später untersuchen. Der Speicherkristall enthält alle relevanten gesammelten Daten."
Bull ahnte, dass es sinnlos war, weitere Fragen zu stellen. „Danke." Er steckte den Kristall ein. „Nur
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