Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
243 - Das namenlose Grauen

243 - Das namenlose Grauen

Titel: 243 - Das namenlose Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
Vom Netzwerk:
es dir so wichtig ist«, murmelte sie zögernd. »Dann tue ich es, aber…«
    Sigur nahm sie in die Arme. »Es ist mir wichtig, Honey. Bitte. Tu einmal etwas, das gut für dich ist, und bring dich mit unserem Sohn in Sicherheit.«
    Honeybutt nickte zaghaft. Sigur verbarg sein Gesicht in ihren schwarzen Haaren. »Hoffen wir, dass alles gut geht und wir uns bald wieder sehen.«
    Es klopfte an der Wohnungstür. Yanna Hitking trat ein. Sie schleppte einen voluminösen Rucksack mit sich.
    »Hast du schon gepackt, Hon…« Sie verstummte und sah zwischen Sigur und Kareen hin und her. »Soll ich einen Moment draußen warten?«
    Der Britanier schüttelte den Kopf. »Nein, ich muss ohnehin los.« Er küsste Honeybutt leidenschaftlich und löste sich dann schnell von ihr, solange er es noch konnte. »Bitte, Honey, tu was ich dir gesagt habe!«
    »Okee. Pass auf dich auf.«
    Sigur sah noch einmal zu seinem Sohn und seiner Frau, dann eilte er die Treppen hinunter, um sich mit Mr. Black und den Soldaten beim Weißen Haus zu treffen.
    ***
    »Endlich!« Trashcan riss Percival Roots einen der mit CO2 befüllten Feuerlöscher aus der Hand. Sie standen an der aufgerichteten Barrikade vor dem White House, die das Vorankommen des Dings behindern sollte. Da die Stadt ansonsten fast menschenleer war, hoffte man das Ding hierher zu locken.
    Percival Roots hatte eine Reihe von WCA-Soldaten mitgebracht, die ebenfalls mit den Feuerlöschern ausgestattet waren. Würde die extreme Kälte das Wesen aufhalten können, so wie in dem Film, den Trashcan mit den anderen Kids gesehen hatte? Wie man das Ding danach allerdings dauerhaft kühlen wollte, das war noch ein Streitpunkt innerhalb der Clique. Der Vorschlag, es in die Arktis zu verfrachten, schien etwas hoch gegriffen.
    Auch Loola und Buck griffen nach den Feuerlöschern. Marisar half Trashcan, der wegen seiner Prothese Probleme mit der Handhabung hatte.
    Gut zweihundert Soldaten und zwei Dutzend Bürger hatten sich an den Barrikaden versammelt. Die meisten von ihnen waren damit beschäftigt, weitere Steine aufzuschichten.
    Mr. Black und Alexandra Cross standen mit ihren Binokularen auf dem Dach eines Buswracks und beobachteten das Herannahen des Feindes.
    Das Ding bewegte sich geradewegs auf die Barrikade zu. Hier wollten sie es aufhalten und Bürgermeister Stock im schlimmsten Fall zumindest mehr Zeit für die Evakuierung erkämpfen.
    »Es ist fast da!«, rief Black von dem Wrack herunter. »Macht euch bereit!« Er verließ seinen Beobachtungsposten und griff ebenfalls nach einem der Feuerlöscher. »Wollen wir sehen, ob das hier mehr bringt als Laserfeuer und Sprenggranaten…«
    ***
    Am Osttor herrschte Aufregung. Dabei gab es keinen Grund zur Panik. Alles war organisiert und der Feind noch weit entfernt. Unterschätze nie die Urinstinkte der Menschen, dachte Bürgermeister Stock wütend. Wenn auch nur einer durchdreht, machen alle anderen mit. Er hatte starke Kopfschmerzen und brüllte seinen Frust heraus. Immer wieder schrie er die Händler und Bürger, die in einer langen Karawane die Stadt verließen, an, Ruhe zu bewahren. Er hatte mit seinem schweren Gewehr bereits mehrfach in die Luft geschossen – was seinen Kopfschmerzen nicht zuträglich war, aber kurzzeitig die gewünschte Wirkung zeigte.
    Verzweifelt fragte er sich, wo seine Frau jetzt wohl war, und was ihn geritten hatte, gestern Abend so ausfallend gegen sie zu werden.
    Hoffentlich ist Elli in Sicherheit. Warum musste ich verdammter Hohlkopf nur diesen blöden Streit vom Zaun brechen?
    Er packte einen jungen Dieb am Nacken und zwang ihn auf die Knie. Der junge Mann hatte die Gelegenheit genutzt und sich am Wakudakarren eines Händlers bedient. Louis Stock riss ihm die Pfanne aus der Hand und warf sie auf den Karren zurück.
    »Verschwinde, du Taratze, oder ich hacke dir nach altem Brauch die Hand ab!«, brüllte er den Dieb an. Ihn festzunehmen hatte wenig Sinn; wo hätte er ihn einsperren sollen?
    Nach und nach ordneten sich die Menschenmengen. Stocks Männer bildeten eine lange Gasse, durch die sie die Bevölkerung und die Händler mit ihren Tieren und Wagen hindurchschickten. Stock hörte die Rufe seiner Leute. »Langsamer! Keine Panik! Bewahrt Ruhe!«
    Mit einem dreckbeschmutzten Stofftuch fuhr sich der Bürgermeister über die schweißnasse Stirn. Warum hatte Mr. Black nicht auf ihn gehört und das Ding sprengen lassen? Dann wären sie es jetzt bereits los!
    Stock zweifelte keine Sekunde daran, dass eine ausreichende

Weitere Kostenlose Bücher