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243 - Das namenlose Grauen

243 - Das namenlose Grauen

Titel: 243 - Das namenlose Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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lief. Das Wesen folgte ihm erneut wie eine Welle, die über die Steine schwappte. Die Soldaten und Bürger wichen derweil immer weiter zurück, bis hinter die Barrikade.
    Garrett schüttelte das lange graue Haar. »Seltsam. Trashcan scheint etwas Besonderes an sich zu haben…«
    Kid wiederholte seine vorhin im Scherz gemachte Äußerung. »Vielleicht isses ja wirklich auf’n Geschmack gekommen«, fügte er hinzu.
    »Vielleicht mag es deinen Schweißgeruch«, meinte Loola ätzend.
    »Was auch immer das Ding dazu bewegt, es ist eine Chance.« Mr. Black sah Trashcan prüfend an. »Meinen Sie, Sie könnten das Ding in ein größeres Gebäude locken, Mr. Trashcan?« Er wandte sich an Cross und Garrett. »Ich meine ein Gebäude, das wir versiegeln können und das mehr Widerstand bietet als eine Sandgrube.«
    »Das Ford’s Theatre«, sagte Alexandra Cross sofort. Alle sahen sie an.
    Das Ford-Theater war der Sitz der Rev’rends gewesen, ihre so genannte Tempelresidenz. Die Glaubensbrüder hatten das dreistöckige Gebäude zur Festung gemacht, alle Fenster vermauert und die Eingänge durch Stahlplatten verstärkt. Nach dem Pentagon war es wohl das am besten befestigte Gebäude der Stadt. Und es lag nur fünf Blocks östlich des Weißen Hauses, keine anderthalb Kilometer entfernt.
    »Das wird den Rev’rends nicht gefallen.« Trashcan grinste. »Also isses eine gute Idee! Wird mir eine Ehre sein, Präsidenten-Lady!«
    »Aber wird sich das Ding denn so einfach einsperren lassen?«, warf Loola ein. »Es muss doch gewaltige Kräfte haben!«
    »Wenn es zutrifft, was Mr. Shiro herausgefunden hat, als er in dem Wesen gefangen war, ist gerade das nicht der Fall«, erklärte Mr. Black. »Wie mir Mr. Takeo sagte, besitzt der Schleim kein Muskelgewebe. Er kann zwar durch seine Masse einen gewissen Druck aufbauen, ist aber nicht fähig, diesen zu verstärken. Durch den Sand der Grube ist er gewissermaßen hindurchgesickert, aber ein stabiles Gebäude könnte ihm durchaus standhalten – so lange, bis wir ein Mittel gefunden haben, das ihn vernichtet.« Er wandte sich an Trashcan. »Sie müssen das Wesen auf Umwegen zum Theaterbau locken, damit uns genug Zeit bleibt. Wir bereiten derweil die Falle vor. Wir müssen einen Zugang schaffen, der einladend genug ist für das Ding. Und wir brauchen eine ausreichend große Stahlplatte, um das Loch wieder zu verschließen, nachdem das Wesen drinnen ist.« Er stockte kurz. »Die Baggerschaufeln sollten dafür genügen! Jemand soll die Geräte dorthin schaffen.«
    Er musste sich unterbrechen, weil das Wesen nachgerückt war. Immer noch schien es ganz begierig darauf, sich Trashcan Kid zu schnappen. Sie liefen ein Dutzend Meter, während Garrett in sein Funkgerät sprach und die Bagger zum Ford-Theater beorderte. Black schaute sich nach Takeo und Shiro um und entdeckte sie auf der Barrikade, von wo sie große Felsbrocken auf die grüne Masse schleuderten. Er winkte und bedeutete ihnen, zu ihm zu kommen. Dann wandte er sich wieder an den Anführer der Gang.
    »Die Androiden werden Sie begleiten und für Ihre Sicherheit sorgen. Gehen Sie kein Risiko ein und halten Sie sich immer außer Reichweite der Auswüchse. Locken Sie das Ding ins Innere des Gebäudes. Trauen Sie sich das zu?«
    »Null Problemo«, winkte Trashcan Kid ab, doch das Zittern in seiner Stimme verriet, dass er nicht ganz so selbstsicher war, wie er sich gab.
    »Wir begleiten dich!«, meinten Loola, Dirty Buck, Marisar und Little Rock sofort.
    »Aber ins Theater geh ich allein!«, tönte Trashcan. »Das wird ein Spaß, wenn Orguudoos Rotz die Tempelresidenz der Rev’rends einschleimt…« Er grinste jungenhaft.
    »Wir lassen Ihnen den Dachausstieg als Fluchtweg frei«, fuhr Black fort. »Dort nehme ich Sie in Empfang und bringe Sie zum Nachbargebäude. – Noch Fragen?«
    »Allerdings«, tönte Miki Takeos Stimme hinter ihm. »Was ist hier los?«
    »Sie und Shiro nehmen Mr. Trashcan unter Ihre Fittiche«, informierte Black die beiden. »Wir wissen nicht warum, aber das Ding folgt ihm. Sorgen Sie dafür, dass er wohlbehalten beim Ford-Theater anlangt. Den Rest kann er Ihnen unterwegs erklären.«
    Takeo nickte knapp. Für gewöhnlich war er kein Befehlsempfänger und stand auch nicht unter Blacks Kommando. Aber er akzeptierte, dass die Situation keine langen Diskussionen zuließ.
    »Also los.« Mr. Black eilte im Laufschritt zu der Barriere zurück. »Ziehen Sie Ihre Truppen zurück, General! Das Wesen soll sich allein auf

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