2432 - Proto-NegasphÀre
informiert, dass die JULES VERNE sich an der Rettung unserer Schiffe beteiligt. Deshalb ist mir klar, dass ich hier nicht bedroht werde. Andernfalls wäre es mir ein Leichtes, euch festnehmen zu lassen."
„Natürlich", bestätigte Mondra so leichthin, dass die Generalin die Stirn runzelte.
„Ihr seid also eingedrungen, um mit mir zu reden. Das ist ein außergewöhnliches Vorgehen."
„In Anbetracht der Situation ..."
„Wegen dieser Situation kann ich mich vorerst nur mit wirklich wichtigen Dingen befassen. Ich habe entsprechende Anweisungen gegeben."
„Unser Anliegen ist brisant!", sagte Mondra eindringlich. Sie erwiderte den forschenden Blick der Generalin, ohne mit der Wimper zu zucken.
Schließlich deutete Kamuko auf eine kleine Sitzgruppe.
Sie nahmen Platz.
„Perry Rhodan ist spurlos verschwunden, unmittelbar vor dem Aufbruch deiner Flotte durch die PFORTE", eröffnete Mondra übergangslos.
„Seit er die TAROSHI betreten hat, gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihm."
Kamuko hob die Schultern. Den deutlich hörbaren Vorwurf ignorierte sie.
„Rhodan war so kurz vor dem Aufbruch in die Proto-Negasphäre nicht an Bord", erwiderte die Generalin.
„Ich bedauere, aber ich kann euch nicht weiterhelfen."
„Du selbst hast ihn rufen lassen!", versetzte Mondra.
„Wenn du das glaubst, unterliegst du einem Irrtum, Terranerin." Die Generalin sagte das so überzeugt, dass Mondra Hilfe suchend Gucky anschaute. Aber der Ilt hob nur die Schultern, er konnte Kamukos Gedanken nicht sondieren.
„Ich war selbst dabei, als Perry von der TAROSHI aus angerufen und gebeten wurde, wegen einer dringlichen Angelegenheit rasch zu kommen", fuhr Mondra unbeirrt fort.
Kamuko neigte sich im Sessel ein wenig nach vorne. Ihre bis eben distanziert wirkende Miene ließ zum ersten Mal so etwas wie Interesse erkennen. „Ich kenne keinen Grund, weshalb das so gewesen sein sollte", widersprach sie. „Ich habe Rhodan nicht gerufen und weiß nichts von seinem angeblichen Verschwinden."
„Ein Schohaake hat deine Aufforderung übermittelt, Kamuko. Er sagte, er sei dein Zweiter Sekretär."
„Salidur Zirps?", fragte die Generalin.
„Ja", bestätigte Mondra.
„Ausgeschlossen! Vor dem Aufbruch der Flotte war der Sekretär ständig in meiner Nähe." Kamuko stutzte. „Du glaubst mir nicht? Warum sollte ich Rhodan an Bord festhalten? Ich hätte keine Veranlassung dazu."
„Er ist nicht mehr an Bord, sondern in Tare-Scharm ... im Bereich der Proto-Negasphäre. Perry Rhodan hat mit dem Terminalen Herold und dem Dual dein Schiff verlassen."
Die Generalin erstarrte geradezu.
Wie versteinert saß sie da, dann verkrallten sich ihre Hände in den Armlehnen des Sessels und es hatte den Anschein, als wolle sie aufspringen.
Schließlich lachte sie nur – und verstummte nach wenigen Sekunden wieder. Durchdringend blickte sie Mondra Diamond und den Mausbiber an.
„Ihr meint das ernst? Ihr glaubt das wirklich, was ihr da behauptet!" Die Aeganerin schüttelte den Kopf. „Ekatus Atimoss und der Herold – ausgerechnet an Bord meines Flaggschiffs.
Das ist lächerlich ... Ich kann nicht verstehen, was euch zu dieser Behauptung treibt."
Sie hatte sich nun doch aus dem Sessel erhoben, machte einige Schritte zur Seite, verharrte, fuhr auf dem Absatz herum. Es sah aus, als schnappe sie nach Luft, als sie Mondra fixierte. „Rhodan ist also wirklich verschwunden? Nein, ihr könnt nicht ernsthaft behaupten, dass er das Truppenlager verlassen habe. Die Gefahr bestand und besteht auch weiterhin, dass die beiden Gegner zu fliehen versuchen, aber wir haben alles getan, um diese Bedrohung so gering wie möglich zu halten." Mit zwei Fingern tippte sie auf den Silberfaden auf ihrer Wange. „Ich erwarte Zirps in meiner Kabine!
Umgehend!"
Mondra Diamond nickte zögernd.
Sie erhob sich ebenfalls. Nur Gucky blieb sitzen. „Ich habe den Eindruck, sie meint es ehrlich", sagte der Mausbiber halblaut.
Kamuko hielt wie vom Donner gerührt inne. Sie machte eine fahrig abwehrende Bewegung. „Wahrscheinlich ist Rhodan im INTAZO unterwegs.
Vielleicht hat er die Spur der Gesuchten aufgenommen und kann sich deshalb nicht melden. Aber die Vermutung, ich könnte mit seinem Verschwinden zu tun haben ..."
Ein Meldeton hing plötzlich in der Luft. „Eintreten!", rief Kamuko schroff.
Der Schohaake, der kam, war ziemlich dürr und keinesfalls größer als Gucky. Allerdings stand sein dunkelgrünes dickes Haar so widerspenstig vom Schädel ab, dass ihn das gut
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