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2433 - Der Zorn des Duals

Titel: 2433 - Der Zorn des Duals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Versuche, eine Laboraten-Kralle zu entfernen, haben zuverlässig zum Tod des Patienten geführt."
    „Ihr habt viele Erfahrungen mit diesem Verfahren?"
    „Ja", sagte Eiss. Es klang kalt und abweisend. Rhodan fragte nicht nach.
    „Injektion verabreicht", meldete einer der Chirurgen an der Konsole. „Kultur aktiviert sich ... jetzt."
    „Birggo, kannst du es unserem Gast kurz erläutern?", bat Eiss einen der ausführenden Cypron. Der wandte sich zu Rhodan um: „Wir haben eine programmierte Zellkultur in der Nähe der Kralle angesiedelt. Unmittelbar nachdem du uns den Dual übergeben hast, haben unsere Genetiker dem Dual eine Gewebeprobe aus der Wirtssubstanz entnommen.
    Das nach dieser Vorlage designte Zuchtzellenensemble wurde so eingerichtet, dass es von den Antikörpern und den mit der Immunabwehr betrauten zellulären Subpopulationen des flüssigen Organs nicht abgestoßen wird.
    Dazu haben wir die Zellmembranstruktur mit der Oberflächensignatur der Vorlagezellen so harmonisiert, dass keine externe immunsuppressive Therapie mehr nötig ist."
    Rhodan hörte ein leises, amüsiert klingendes Glucksen von Eiss. „Sie lieben ihre Arbeit", flüsterte der Exponent ihm zu. „Und die Magie ihrer Rede."
    Rhodan nickte und hörte weiter zu.
    Soweit er den cypronschen Mediker verstand, war die injizierte Kultur mit einer diffizilen nanobiologischen Maschinerie ausgerüstet. Sie suchte die nächste Nähe zur Kralle, nahm in Sekundenbruchteilen eine Feinabstimmung mit dem umliegenden Gewebe vor und wurde dann gezündet. Explosives, gesteuertes Zellwachstum setzte ein, die sich von einer Krebswucherung darin unterschied, dass das fragliche Zellenensemble als normal arbeitende Körperzellen maskiert blieb.
    Tatsächlich aber schloss die künstliche Zellkultur die Kralle allmählich ein und kapselte sie gegen das umliegende Gewebe ab, ohne dass diese ihre Isolation bemerkte.
    Am Ende hatte das hochkomplexe Zellensemble die Kralle des Laboraten aufgenommen, gab aber deren Kontrollsignale und Kommandoimpulse nicht mehr an den Gesamtorganismus weiter, sondern simulierte dessen Reaktionen nur. Kurz: Die Kralle war in einen Zweitkörper umgesiedelt, glaubte sich aber noch daheim und Herr im Haus.
    „Lässt sie sich dann entnehmen?", wollte Rhodan wissen.
    „Nein, das nicht", sagte Eiss. „Es ist, als hätte sie eine Art von vitalenergetischem Wurzelgeflecht ausgebildet, das den vegetativen Apparat des Wirtsorganismus in Abhängigkeit hält. Daran wird noch geforscht. Aber eine nach diesem Verfahren behandelte Kralle übt auf die befallene Person keinen psychomentalen Einfluss mehr aus."
    „Wie lange braucht die Zellkultur?"
    „Einige Tage. Schwer zu sagen. Wir haben keine Erfahrung mit auch nur einer der Arten, die im Fall Ekatus Atimoss dualisiert worden sind."
    „Außerdem wissen wir nicht, wie ein befreiter Dual agieren wird", sagte Rhodan. „Vielleicht empfindet er die Kralle als effizientes Gewissen, das ihm jeden hinderlichen Zweifel an Zweck und Ziel der Kolonne erspart. Und erlebt deswegen ihren Ausfall als Sabotage, für die er uns zur Verantwortung ziehen will."
    Er schaute den Exponenten an. Auf dem Gesicht des Cypron zeichnete sich die übliche Kreuzung von Ausdrücken ab: Spannung, Spaß, Neugier. „Es wird sich erweisen."
     
     
    Zentrale
     
    Während der Verband eine Orientierungsphase im Normalraum einlegte, vollzog sich die Veränderung in der Galaxienkarte der zentralen Holosäule. In dem Sektor, zu dem Bernabas und Bi-Xotoring gehörten, verwandelten sich die Farben.
    Rhodan spürte die gespannte Aufmerksamkeit der Cypron. „Was geschieht dort?", fragte er Randa Eiss.
    „Die Karte dient nicht in erster Linie der Navigation unserer Schiffe. Dafür haben wir die Sphäriker. Wir verzeichnen darauf die Ergebnisse unserer Forschung. In diesen Karten registrieren wir alle bekannten Chaotischen Zellen und Chaotischen Geflechte von Tare-Scharm. Wir analysieren ihren Einfluss auf die hyperphysikalische Struktur in ihrer näheren und weiteren interstellaren Umgebung. – Wir beschleunigen wieder!", rief Eiss dem Piloten zu.
    „Was wurde eben registriert?"
    „Es sind Aktualisierungen. Sie stellen den Zustand nach der Vereinigung von Bernabas und Bi-Xotoring dar. Unser Verband hat in diesem Sektor operiert, um diese neuen Daten zu sammeln."
    „Dein Verband ist mit einem Forschungsauftrag unterwegs?", wunderte sich Rhodan. Er hatte die SHARKUVA und ihre Begleiter als Kriegsschiffe eingeschätzt.
    Der Exponent

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