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2433 - Der Zorn des Duals

Titel: 2433 - Der Zorn des Duals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Beine auf die Liege und machte es sich bequem. „Ich rede nicht von beruflichen Veränderungen. Ich will dir auch nicht schmeicheln. Du weißt selbst, dass du mit deinem strategischtaktischen Wissen und deinen überwältigenden Paragaben mehr bist als ein Verbandskommandant."
    „Wie schmeichelhaft", sagte Atimoss.
    „Aber bemüh dich nicht, Aura-Träger.
    Ich habe schon einen Freund, der mich massiert." Er wies auf Spindyl. „Einen Wohltäter für meinen Geist habe ich nicht beantragt."
    „Ich rede nicht von beruflichen Veränderungen", wiederholte Rhodan. „Ich rede davon, dass du nun in Alternativen denken und dich wirklich zwischen ihnen entscheiden kannst. Ich rede von Freiheit."
    „Von der zu reden du frei bist?", fragte Ekatus leise.
    „Wie meinst du das? Wenn es eine Frage war: Ja, ich bin frei!"
    „Was sagt er?", fragte Atimoss.
    „Er sagt: Er sei frei!", antwortete Ekatus.
    Atimoss stieß einen glucksenden Laut aus: „Der Aura-Träger sagt, er sei frei?"
    „Das sagt er. Und er meint es auch so.
    Der Aura-Träger", sagte Ekatus. Der Dual fuhr mit beiden Köpfen vor: „Wer sagt dir, dass nicht deine Aura bestimmt, was du sagst? Und fühlst? Und willst?
    Dass sie dir bloß den Glauben eingibt, frei zu sein? Dass ihr Einfluss nach der Freiheit schmeckt, die sie dir genommen hat? Dass dieses Gefühl nichts ist als eine Imitation?"
    „Wie das Gefühl von Freiheit es bei dir war?"
    „Frag deine Cypron-Freunde, ob sie auch ein Verfahren parat haben, dich von deiner Aura zu befreien. Und wenn du frei bist von deiner Aura, ein freier Mann, dann komm zurück, und wir können reden. Darüber, wer auf welche Seite wechselt."
    Rhodan richtete sich auf und ging ohne weitere Worte zur Tür.
    „Danke für den Besuch", rief Spindyl ihm nach, „und herzliche Grüße an den Exponenten!"
    „Halt die Klappe!", wies Atimoss die Maschine an.
     
    *
     
    „Hattest du Erfolg?", fragte Randa Eiss, nachdem Rhodan in die Zentrale gekommen war.
    Es war ein irritierendes Gefühl gewesen, so nah neben einem Kommandanten der Pressor-Garde Chada Saryeh zu sitzen. Einem Lebewesen, das mit den Mitteln der Terminalen Kolonne und mit den eigenen Gewalten unzählige Geschöpfe ins Verderben gestürzt hatte.
    Aber in den Minuten, die er neben Ekatus Atimoss verbracht hatte, war es fast so, als hätten sich zwei Schauspieler, die auf der Bühne die gegensätzlichsten Charaktere gaben, in die Garderobe zurückgezogen und ein wenig gefachsimpelt: mit dem milden Spott des Neides auf die Gaben des anderen, aber nicht ohne Respekt.
    Müsste ich ihn nicht hassen? Oder verachten?, hatte Rhodan gedacht. Er hatte weder Hass noch Verachtung aufgebracht. Warum? Waren seine Quellen einfach erschöpft? Oder blieb ihm auf unausgesprochene Weise klar, dass er neben einem Gegner saß, der in der Gegenwart – in Rhodans Gegenwart – nicht einmal mehr eine ferne Erinnerung war, sondern vergessen ohne Rest?
    „Ob ich Erfolg hatte?" Rhodan überlegte. „Er denkt nach. Er zweifelt. Genau so, wie wir es beabsichtigt haben.
    Das ist ein guter Beginn."
    Der Cypron schaute in das Farbenspiel der Holosäule, die jederzeit dokumentierte, welches Terrain seine Heimatgalaxis an das Chaos verlor.
    Kubiklichtjahr um Kubiklichtjahr.
    „Ein guter Beginn", sagte er schließlich. „Es hat vor so langer Zeit begonnen. Es ist dem Ende schon so nah."
    Rhodan sah ihn von der Seite an. Das Gesicht des Cypron ähnelte einem Gletscher, über den ein kochender Fluss zu Tal gischte. Langsam fließendes Eis.
    Wirbelnder Dampf darüber.
     
     
    Vom Vektorplaneten: Abflug
     
    Ekatus betrachtete den Vektorplaneten und seine beinahe erschöpfte rote Sonne. Für einen Moment hatte er die Vision einer wiederhergestellten Strecke. Er sah sich selbst auf der Strecke, den Fluss Placktor im Rücken. Lebende Schiffe wie Gaundrum – größere, gesündere – verkehrten in beide Richtungen.
    In den Häfen, auf den Landeplätzen, in den Weilern ein großes buntes Gewimmel. Die Wanderstädte wieder in Gang gesetzt. Neue Häuser blühten.
    Wie von einer universalen Galerie aus würde er jeden Raum, jede Zeit betrachten können, ein Wanderer zwischen den Ewigkeiten, ein Betrachter, ein Philosoph.
    Dann meldete sich ein sanftes Ziehen in seinem Geist, ein Zweifel. Woran?
    Hatte die Vision nicht einen Fehler?
    Hatte er nicht etwas übersehen?
    Er versenkte sich in sie wie in einen Traum, den es weiterzuträumen galt.
    Tatsächlich. Er hatte etwas übersehen.
    Da standen sie. Vier

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