2435 - Die Nega-Cypron
für deine Leute?"
„Ich will den Vergleich dargestellt haben."
„Wie bitte?"
Der Prior winkte, und ein weiterer Gast betrat den Raum. „Du und Deco Forlane werdet mir nun erklären, warum ich die eine oder die andere Seite unterstützen sollte."
Der Führer der Isolationisten trat ins trübe Licht. „Es freut mich, dich wiederzusehen", sagte er und erzeugte ein Lächeln, das so echt und so falsch war, wie ein Lächeln nur sein konnte.
10.
30. Dezember
Mondra Diamond
Deine Erleichterung hält nur wenige Sekunden an. Dann fällt die JULES VERNE in den Normalraum zurück, und in eurem langen Ortungsschatten befinden sich nach wie vor Traitanks.
Einheiten des Feindes, die routinemäßig die Verfolgung aufgenommen haben. Sie funkeln wie Diamanten im riesigen Holo-Globus.
Saaroon arbeitet mit typischer Posbi-Geschwindigkeit an seinen Sensorfeldern, Reglern, Holos; er sucht nach einem neuerlichen Fluchtvektor, während ihm NEMO in Zusammenarbeit mit der Ortungsabteilung eine Momentaufnahme der Umgebung liefert.
Der fünffach gestaffelte HÜ-Schirm registriert einen einsamen Treffer. Einen zufälligen. Er verfängt sich, versickert, wird irgendwohin abgeleitet.
Die Anwendung des Antitemporalen Gezeitenfelds ist für die Verteidigung keine Alternative. Nicht dort, wo selbst die Zeit zur Waffe werden konnte. Nicht in einer entstehenden Negasphäre.
Hark Bunetta, sonst ein Ausbund an Fröhlichkeit, schweigt. Er konzentriert sich auf seine Arbeit, und die muss heißen: töten. Er bereitet sich auf ein Konzept vor, das die verfolgenden Traitanks irritieren und ihre Zahl verringern soll.
Es beinhaltet den Paros-Schattenschirm auf der einen sowie Transformkanonen und Paratronwerfer auf der anderen Seite.
Erleichtert ihm das Blindsein, über das Leid hinwegzukommen, das er mit seiner Waffenorgel anrichtet?
Du schiebst den Gedanken hastig beiseite, du denkst nicht an Sterbende und Verletzte. Du rufst dir ins Gedächtnis, für was die Traitanks und ihre Besatzungen stehen. Du siehst nur noch Zahlen und Statistiken, und das macht die Sache leichter.
Hark Bunetta initiiert sein „Arbeitsprogramm", und wenige Sekunden später entstehen zwei Feuerwerksblumen explodierender Schiffe, von NEMO klotzig in den Holo-Globus projiziert.
Du siehst Befriedigung in den Mienen deiner Leute aufblitzen, dann konzentrieren sie sich wieder auf ihre Arbeit.
Dein Herz pocht laut, der Puls rast.
Das Auf und Ab der Belastungen nimmt überhand.
Einer der Medoroboter, die dich in regelmäßigen Abständen kontaktieren, seitdem du Messungen durch die Sensoren deines Arbeitsplatzes unterbunden hast, legt dir eine Warnung auf den Schreibtisch. Gleichzeitig informiert er die terranische Leiterin der Bordklinik, Gaelar Patience Mafua. Mit diesem Problem wirst du dich auseinandersetzen müssen, sobald an Bord der JULES VERNE Ruhe eingekehrt ist.
Saaroon unternimmt den neunten Fluchtversuch, dann den zehnten. Mit stoischer, maschineller Ruhe fährt er fort. Er kennt keine verschwitzten Hände, keine Panik, alle seine Bewegungen sind schnell, gleichmäßig, effizient. In diesen Stunden ist er dein bester Freund, und du verstehst die Puristen nicht, die sich gegen eine zu starke Einbindung robotischer und posbischer Komponenten in das Schiffsleben sträuben.
Sprungversuch Nummer 17 gelingt, und auch er endet nach wenigen Sekunden mit einer brachialen Notlandung im Normalraum.
NEMO schützt euch weiterhin. Er sorgt dafür, dass euch nichts Böses geschieht. Die auf Hyper- und Normalenergie funktionierenden Schutzengelchen aus seinem reichhaltigen Repertoire breiten ihre Flügel über euch aus. Es gibt kein Ruckeln, kein Schwingen des Schiffskörpers, kein Nachpendeln, keine Gravitationseinbrüche. Nur punktuell meldet das Schiffsgehirn Ausfallerscheinungen. Augenblicklich schwärmen Heere an Robotern aus, um die drei- bis fünffache Redundanz der beschädigten Aggregate so schnell wie möglich wiederherzustellen.
Jason Colton flucht leise unter der SERT-Haube. Sein Mund bewegt sich, als kaue er an einer seiner Zigarren.
Da sind die Traitanks. Wie Spürhunde finden sie euch immer wieder. NEMO meint, dass es sich diesmal um andere Einheiten handle. Die gegnerischen Einheiten springen kreuz und quer, legen ein weit gespanntes Netz über jenen Kordon, den ihr für eure Flucht benutzt, um euch jederzeit orten zu können.
Was ist ihr Geheimnis? Warum schaffen sie es ohne Probleme, den Hyperraum für ihre Zwecke zu nutzen? Sind es
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