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2435 - Die Nega-Cypron

Titel: 2435 - Die Nega-Cypron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Eiss den Anführer der Isolationisten. Er fühlte nicht den Triumph, sondern unsägliche Müdigkeit. „Du vernichtest, was sich dir in den Weg stellt. Entweder mit der Macht der Intrige oder, wenn das nicht reicht, durch Mord."
    Die Außenrandfacetten der Augen Deco Forlanes glitten in ein angstvolles Schwarz. Er wollte etwas sagen, brachte es nicht fertig. Alles an ihm sah nach Panik aus. Da war der krampfhafte Versuch, sich zu rechtfertigen, ein weiteres Mal den Mund vom Haken ziehen.
    Der Prior, der die Szene aufmerksam verfolgte, ließ ihn nicht gewähren. Er bannte den Verräter an Ort und Stelle und verbot ihm sogar die Rede.
    Randa Eiss traf eine Entscheidung. „Du sollst die Konsequenzen für deine Taten tragen", sagte er. „Kraft meiner Autorität verurteile ich dich hiermit – zum Tod."
    Er hieb dem Isolationisten mit der Faust in den Bauch. Links, zwischen die Knorpelbögen, seitlich vom Magen.
    Hart und gezielt. In das nur mäßig geschützte Nervenzentrum der Cypron.
    Deco Forlane starb im Stehen, nach wie vor von den Psi-Kräften des Priors an seinen Platz gebannt.
     
    *
     
    „Deine Autorität als Exponent hat auf Baybark keinerlei Gültigkeit", sagte Davin Abangy. Er trat näher. Er keuchte schwer und er wirkte so schwach, so erschöpft, als könnte er den heutigen Tag nicht überleben.
    „Es ging um moralische Autorität", entgegnete Randa Eiss leise. „Diesbezüglich hatte ich jedes Recht auf meiner Seite."
    Der Prior schwieg lange Zeit.
    Hinter ihnen schleppte sich der Trauerzug von zehn gefangen genommenen Nega-Cypron ins Freie. Sie wurden von den sechs Alten eskortiert. Die Szene wirkte skurril. Zittrige Senioren hielten junge Landsleute kraft ihrer Geisteskräfte in Schach.
    „Du bist rücksichtslos und brutal", sagte Davin Abangy schließlich. „Die harte Schule des Widerstands gegen die Terminale Kolonne hat dich verdorben."
    „Ich bin der richtige Mann für diese harten Zeiten", entgegnete Randa Eiss selbstbewusst. „Deco Forlane wollte sein Volk verraten. Er hat mehrfachen Mord auf seinem Gewissen; entweder als Täter oder als Anstifter. Hätte er seine politischen Ambitionen umgesetzt, wären Cypron und Nega-Cypron bald an TRAITOR verraten gewesen. Also habe ich die Konsequenzen gezogen, um mir meine zukünftige Arbeit zu erleichtern."
    „Du hast dich, wie auch er, außerhalb geltenden Rechts gestellt."
    „Um der Sache zu dienen. Ist es nicht das, was gute Politiker ausmacht?"
    „Zynismus ist unangebracht." Davin Abangy zog sich einen Schritt zurück, als fürchtete er sich mit einem Mal vor Randa Eiss. „Was macht dich eigentlich so sicher, dass ich dich nicht dem Sicherheitsdienst ausliefere?", fragte er lauernd. „Ich könnte es mir immer noch überlegen und bei den Wahlen einen neuen Anführer der Isolationisten unterstützen."
    „Hättest du mich denunzieren wollen, hättest du es längst gemacht. Aber du argumentierst. Vielleicht, um weitere Vorteile für die Nega-Cypron herauszuholen. Vielleicht, um Zeit zum Nachdenken zu schinden. Aber ich weiß, dass du dich entschieden hast."
    Pause.
    „Du hast recht", sagte Davin Abangy letztlich. „Du bist der richtige Mann für diese Zeit, und das bedauere ich." Und, nach einer weiteren Pause: „Wir werden nicht mehr darüber reden, was heute wirklich vorgefallen ist. Niemandem gegenüber."
    „Nein, das werden wir nicht."
     
    15.
    27. Dezember
    Perry Rhodan
     
    Marui Simplon verabschiedete sich.
    Sie wirkte verstört, aber auch erleichtert. „Du solltest zurück zur Festung gehen", sagte sie. „Ich denke, dass dich Davin Abangy nun empfangen wird."
    Sie drehte sich um und ging davon, wieder in jenem trübseligen Trott verfangen, der die Nega-Cypron auszeichnete.
    Perry Rhodan schüttelte den Kopf.
    Die Informationen, die er erhalten hatte, veränderten oder verfeinerten sein Weltbild. Er würde lange darüber zu grübeln haben, welche Auswirkungen die Erkenntnisse über die Herkunft der Cynos hatten.
    Aber nicht jetzt. Nicht heute. Nicht hier.
    Entscheidende Dinge geschahen in der Festung. Es hatte Tote gegeben, und er musste nun all seine Aufmerksamkeit auf die Geschehnisse hinter diesen grauen, abschreckend wirkenden Mauern konzentrieren.
    Er machte sich auf den Rückweg.
    Ekatus Atimoss begegnete er auf halbem Weg. Vielleicht würde er seine besonderen ... Gaben bald benötigen.
    Der Dual wirkte desinteressiert; doch in einer Hand hielt er gut sichtbar einen Parapolarisator, den er nur zögerlich in eine Tasche

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