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2435 - Die Nega-Cypron

Titel: 2435 - Die Nega-Cypron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatten. An die Halbcynos Dalaimoc Rorvic und Trim Marath. An die Motana, die Schildwachen, an die unvergessliche Lyressea ...
    „Es ist Zeit, dass du uns nun verlässt, Perry Rhodan", unterbrach Marui Simplon seine Gedanken.
    „Wie bitte?" Er schreckte hoch, sah, dass sich alle Nega-Cypron von ihren Plätzen erhoben hatten. Sie wirkten angespannt, nervös. „Was ist geschehen?"
    Die Versammelten zuckten zusammen. Synchron, als hätte ihnen ein Unbekannter zu gleicher Zeit ein Messer in den Leib getrieben.
    „Wir alle warten auf ein ... Signal Davin Abangys, um hier der Toten zu gedenken", antwortete Marui Simplon leise. „Wir haben soeben dieses Zeichen erhalten. Einer der Unseren ist in der Festung gestorben ..."
     
    13.
    30. Dezember
    Mondra Diamond
     
    Alaska Saedelaere.
    Hinter der Maske des Mannes wetterleuchtet es stärker als jemals zuvor.
    Entladungen zucken aus den Augenlöchern, spritzen zur Seite, ziehen sich den Hals hinab und versickern auf seiner Brust.
    Er torkelt, er taumelt. Er trägt ein Etui in der Hand. Er öffnet es, zieht den Vektor-Helm auf.
    Bei jedem anderen Menschen hätte die Pickelhaube lächerlich ausgesehen.
    Bei ihm hingegen wirkt sie Angst einflößend.
    „Platz machen!", fordert er mit schwerer Zunge von Saaroon, dem Posbi. „Ich ... nehme Kontrolle." Er stützt sich schwer auf dessen Schreibtisch.
    Ein untergeordneter Alarm ertönt. NEMO empfindet Alaskas Eingreifen in die Schiffssteuerung als gefährdend.
    Er ist verrückt geworden. Er spielt mit dem Feuer, befasst sich auf eine masochistische Art und Weise mit Dingen, deren er unmöglich Herr werden kann.
    Du weißt um die Möglichkeiten des Vektor-Helms. Du ahnst, dass damit Erlösung aus diesem scheinbar ewigen Kreislauf aus Flucht und Wiederentdeckung geschaffen werden könnte.
    Aber doch nicht von diesem ... Sonderling?!
    „Lass es ihn versuchen!", hörst du dich trotz aller Zweifel anordnen.
    Du ignorierst die Ablehnung, die dir und Alaska von den anderen Besatzungsmitgliedern der Zentrale entgegenschlägt. Du gehorchst einem Instinkt. Einem Gefühl. Dem Wunsch, die Welle der Belastungen möge endlich einmal zu Ende gehen. – Was haben denn Techniker und Wissenschaftler bislang erreicht? Konnten ihre Berechnungen, Kalkulationen, Extrapolationen, Strategien irgend etwas bewirken?
    Es ist Zeit, dem Wahnsinn eine Chance zu geben.
    „Major Saaroon!", mahnst du noch einmal.
    Der Posbi erhebt sich, dem Ton in deiner Stimme gehorchend. Sicherlich wird er seinen Protest formulieren und in einer binnen zweier Zehntelsekunden erstellten Note an NEMO weiterreichen. Man wird dich später kontrollieren, wird deine Entscheidung mit der Verweigerung, eine Gesundenuntersuchung durchführen zu lassen, verknüpfen.
    Aber noch bist du die Expeditionsleiterin.
    Alaska Saedelaere lässt sich auf den frei gewordenen Platz fallen. NEMO erteilt ihm auf deinen Wunsch hin die Freigabe, die JULES VERNE steuern zu dürfen.
    Seine Finger schweben unruhig über den Befehlspads. Er orientiert sich, er tastet sich zittrig in Gefilde vor, mit denen er sich niemals zuvor beschäftigt hat.
    Er ist ein guter Pilot, das weißt du.
    Aber die JULES VERNE ist ein ganz spezieller Fall, der eine besondere Leichtigkeit und Feinfühligkeit erfordert.
    In Zusammenarbeit mit NEMO gelingt nach dem xten Versuch ein Sprung in den Linearraum. So, wie es auch Saaroon bereits mehrmals schaffte.
    Doch nun – und alles in dir schreit danach, dem Unsterblichen Einhalt zu gebieten – greift er in die Kalibrierung des Metagravs ein! Er verändert Konstanten, bestimmt neue Energiepegel, versetzt virtuelle Wahrscheinlichkeiten in unmögliche Bereiche. Die plötzliche Ruhe, mit der Alaska Saedelaere nun seinen Arbeitsplatz beherrscht, erschreckt dich noch mehr als der Irrsinn, den er bislang zeigte.
    Rücktritt in den Normalraum. Nach acht Sekunden. Nach acht wunderbar langen Sekunden. Nach mehr als zwei Millionen Kilometern Flugleistung.
    Er ackert sich weiterhin durch ungewohnte Befehlssequenzen. Er zwingt die JULES VERNE in Flugvektoren, die abstrus wirken, verschiebt und choreografiert Steuerholos im Rhythmus der Negasphäre. Er kümmert sich nicht um NEMOS Proteste. Du gibst ihm die Freiheit, denn du beginnst ihm zu vertrauen.
    Er ist nicht mehr Alaska Saedelaere.
    Er ist die fleischgewordene Exekutive des Vektor-Helms. Er orchestriert, dirigiert, spielt die vielfältigen Instrumente, die ihn in nunmehr sechs Ebenen virtuell umgeben. Seine Finger tanzen in

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