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2435 - Die Nega-Cypron

Titel: 2435 - Die Nega-Cypron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unmäßigem Tempo darauf umher. Er handelt wie ein Maestro aller Instrumente, der sich in euphorische Trance spielt.
    Die JULES VERNE gerät in den Hyperraum. In den Hyperraum! Alle Aggregate funktionieren wieder. NEMO schnurrt vor Zufriedenheit. Alarmsignale, die sich seit Tagen zeigten, erlöschen und erzeugen ein Gefühl des Unglaubens.
    Andere Besatzungsmitglieder erholen sich endlich, endlich von ihrem Schock und erinnern sich ihrer Aufgaben. Die Wissenschaftliche Abteilung meldet, dass nunmehr ein Ein- und Austritt in den Hyperraum jederzeit wieder möglich sei. Man kreiert eine dieser Worthülsen, die Unsicherheit verbergen sollen, und nennt die von Alaska forcierte Möglichkeit zur Fortbewegung „hyperphysikalischen Standard Typ Proto-Negasphäre".
    Natürlich haben die Eierköpfe keine Ahnung, wovon sie reden und was der Maskenträger für sie getan hat.
    „Ortungsschatten Roter Zwerg!", lallt der Unsterbliche.
    Er zuckt zusammen, greift sich an den Kopf, stößt ein unmenschliches Ächzen aus – und gleitet zur Seite hin zu Boden.
    Gucky fängt ihn telekinetisch auf Icho Tolot kommt herbeigestampft und lädt sich Alaska mit unheimlicher Zärtlichkeit auf die beiden Brustarme.
    Du springst herbei, ziehst ihm den Pickelhelm vom Kopf, verstaust ihn hastig im Etui – nur nicht zu lange anrühren! – und bittest den Haluter, den Bewusstlosen in seine Kabine zu bringen.
    Eine Ärztin eilt herbei, zögerlich, vom Cappin-Fragment erschreckt.
    Du kümmerst dich nicht weiter um das Schicksal des Friedensfahrers. Du hast größere Brocken zu handhaben.
    Denn die JULES VERNE ist mit dem letzten Handgriff Alaskas in den Normalraum zurückgefallen. Es sind keine TRAITOR-Schiffe anzumessen, und nur wenige Lichtminuten voraus befindet sich ein Roter Zwerg. Dorthin, so befiehlst du Saaroon, soll sich die JULES VERNE begeben.
    Du beglückwünschst dich zu deinem Glauben an den Wahnsinn.
     
    14.
    27. Dezember
    Randa Eiss
     
    Deco Forlane war Telepath; er ahnte Reaktionen und Handlungen, besaß somit einen unschätzbaren Vorsprung.
    Der Prior vor ihm hingegen war zerbrechlich und schwach ...
    Randa Eiss erkannte die Dinge wie in Zeitlupe. Doch zum Handeln, zum Eingreifen, um Davin Abangy das Leben zu retten – dazu war er nicht in der Lage.
    Um seine suggestive Kraft zu aktivieren, bedurfte es einer Phase der Konzentration – und dazu reichte es derzeit nicht.
    Deco Forlanes Hand fiel auf den Prior hinab und blieb in der Luft hängen.
    Wie eingefroren stand der Isolationist da, während Davin Abangy sich aufrichtete.
    Sich aufblähte. Wuchs. Zu einer imposanten Gestalt wurde, die keinerlei Zeichen von Schwäche, Makel, Hinfälligkeit und Alter zeigte.
    Ein Psi-Lüftchen entstand über seinem Kopf. Es wuchs sich aus, wurde zum Wind, wurde zum Sturm. Verstärkt von seinen sechs Kollegen, diesem Haufen vertrockneter Knaben, die dem Tod näher gewesen schienen als dem Leben.
    Der Sturm begann zu wüten. Er hielt zornige Ernte. Er fegte über die Angreifer hinweg. Die gut und gerne zwei Dutzend jungen Nega-Cypron, die Deco Forlanes Einflüsterungen und Schmeicheleien gefolgt waren, wehrten sich mit ihren Psi-Gaben gegen die Wucht und Kraft des Priors und seiner Altersgesellen, so gut es ging. Doch sie hatten keine Chance. Hier waren Mächte am Werk, die alles übertrafen, was Randa Eiss jemals erlebt hatte.
    Wie mächtige Zauberer bewegten sich die Greise durch den Raum, der nun hell erleuchtet war. Durch die schmalen Schießschartenfenster wetterleuchtete es herein. Unheimliche Stimmen wurden laut, ganz Baybark schien in Aufruhr geraten zu sein.
    Der Exponent war nur ein kleines Licht unter diesen sieben Geistesriesen.
    Er wusste, dass er ihnen keinesfalls in die Quere kommen durfte, wollte er nicht ebenfalls erfasst und zerstört werden.
    Es gab nur eines zu tun.
    Langsam, leise trat er auf Deco Forlane zu, der es soeben geschafft hatte, den Arm zu senken. Er stand im Zentrum des Geschehens. Im Auge des Sturms. Unberührt, wie für ihn, Randa Eiss, vorbereitet. Das Mimikgesicht wirkte verquollen, zeigte mehrere völlig konträre Signale. Sein Leib zitterte unter dem Eindruck des Psi-Gewitters.
    Davin Abangy und die Seinen kamen allmählich zu einem Ende. Zehn oder mehr Nega-Cypron lagen bewegungslos am Boden, der traurige Rest der Rebellen war in eine Ecke gedrängt, wo sie unter psienergetischer Fesselung auf einen Urteilsspruch des Priors warteten.
    „Das ist also deine Art, Politik zu machen, Deco?", fragte Randa

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