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2441 - Die letzten vierzig

Titel: 2441 - Die letzten vierzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hangay.
    „Interessant", hatte Lyngiffer Xath die Meldung kommentiert. „Mal was anderes in der Sternenprovinz."
    Natürlich wäre es für ihn das Einfachste gewesen, die Einheit wegen zu befürchtender Renitenz kaltschnäblig abschießen zu lassen. Doch viel Abwechslung hatte Xath seinen Leuten nicht zu bieten. Nur wenige der Mor’Daer und anderen Ganschkaren teilten seine Lust, die Einheimischen mit grotesk überzogenen Forderungen bis aufs Blut auszusaugen.
    Der selbst ernannte Eparch war ein Widerling durch und durch und nachweislich verrückt. Aber er verstand, dass seine Truppen Beschäftigung brauchten, sollten sie nicht irgendwann aus purer Langeweile in die Laune verfallen, gegen ihn zu intrigieren oder ihn zumindest beim Oberkommando anzuschwärzen.
    Darum ergriff er mit Freuden die Gelegenheit, ihrer Neugier ein Betätigungsfeld zu verschaffen. Außerdem wollte er wahrscheinlich selbst gern herausfinden, wie es möglich war, dass ein Raumschiff auf den Plan transitieren konnte, das anscheinend nichts von der Terminalen Kolonne wusste.
    Er schickte der Einheit, die sich als ONDRUFU identifizierte, einen der beiden Traitanks entgegen, die mit ihrer unüberwindlichen militärischen Schlagkraft das System kontrollierten, jede Auflehnung gnadenlos ahndeten und jedes von Lyngiffers Worten zum Gesetz erhoben.
    Außerdem ließ er eine Funknachricht senden, die eine Kurzfassung der TRAITOR-Direktive enthielt.
     
    *
     
    Sämtliche Planeten, Stützpunkte und Raumschiffe der Völker Hangays stehen ab sofort unter dem Kommando der Terminalen Kolonne TRAITOR.
    Ab sofort ist den Völkern Hangays untersagt, Rohstoffe über den aktuellen Bedarf hinaus abzubauen oder in unbilliger Weise zu verbrauchen.
    Oder Ressourcen-Verlegungen in großem Maßstab zu unternehmen.
    Oder Krieg zu führen.
    Oder Einrichtungen der Infrastruktur zu beschädigen beziehungsweise durch Untätigkeit zuzulassen, dass diese beschädigt werden oder verfallen.
    Oder ohne Genehmigung von Angehörigen der Terminalen Kolonne TRAITOR Raumschiffe zu bewegen.
    Jegliche Kolonnen-Einheit, jegliches Kolonnen-Mitglied ist ab sofort gegenüber allen Völkern, Regierungen und Individuen Hangays zur Weisung berechtigt.
    Zuwiderhandlung wird bestraft.
     
    *
     
    Die ONDRUFU war aufgrund der Bauweise und Signatur eindeutig als Einheit der Attavennok erkenntlich. Ihr Funker behauptete, die Heimat des Schiffs sei das Drillock-System.
    Deshalb hatte Lyngiffer Xath die Bürgermeisterin in die Sache hineingezogen.
    Denn die 33 Lichtjahre entfernte Sonne Drillock existierte zwar und ihre in der lebensfreundlichen Zone gelegenen Planeten sowie deren Monde waren tatsächlich über Jahrzehntausende hinweg von Attavennok besiedelt gewesen. Aber die gesamte Sternenregion Ufusdhea, zu der Drillock gehörte, war schon vor Monaten von einem Entropischen Zyklon entvölkert worden!
    „Ominös. Wir hoffen doch sehr", hatte Lyngiffer gesäuselt, „dass Uns hier kein Störfaktor für die morgige Eröffnung der Elysischen Spiele erwächst. Sei also bitte so gut, allerwerteste Meisterin deiner Bürgerchen, und nimm deine unter derart befremdlichen Umständen aufgetauchten Volksgenossen in Augenschein.
    Falls sie Schwierigkeiten machen, gib Uns Bescheid."
    Neben Davam-Düür auf der Balustrade stand der Hafenmeister, ein Peergateter namens Spaubul. Seit sämtliche Flugbewegungen innerhalb des Systems von der Station der Terminalen Kolonne aus überwacht und dirigiert wurden, beschränkte sich seine Tätigkeit auf die Zuweisung und Betreuung der Stellplätze für private oder öffentliche Personentransporter.
    Er klagte gern darüber, zu einem besseren Parkraumwächter degradiert worden und nicht mal als solcher ausgelastet zu sein. Denn gleich zu Beginn der Bauarbeiten am Elysischen Stadion hatte Lyngiffer Xath über neunzig Prozent aller Gleiter und sonstigen Fluggeräte requiriert. Sie wurden nun zur Beförderung der unzähligen Zwangsarbeiter verwendet oder lieferten exotische Materialen von den Monden und aus den Asteroidenfeldern direkt zur Baustelle, die über eigene, ausgedehnte Landeplätze verfügte.
    Dort herrschte Tag und Nacht reger Betrieb. Der ehemals vor Emsigkeit überquellende Raumhafen von Tablo Guz hingegen lag öd und nahezu ausgestorben da. Die wenigen auf dem Flugfeld abgestellten Schiffe waren durch die Bank so alt und kaputt, dass sie sich wohl nie wieder vom Betonboden erheben würden.
    Spaubul raschelte mit den fleischigen, schuppenförmigen Blättern,

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