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2441 - Die letzten vierzig

Titel: 2441 - Die letzten vierzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dass die Mission durch einen anderen Teilnehmer in höherem Maß gefährdet worden wäre, als dieser von Nutzen sein konnte.
    „Die Knilche schaffen das schon. Inzwischen haben sie mehr als einmal bewiesen, dass sie viel zu lang unterschätzt worden sind."
    Tatsächlich schienen die schlimmsten Hindernisse bereits überwunden. Jetzt musste sich nur noch einer der vierzig Mom’Serimer Zutritt zur Relaisstation verschaffen.
    Jeder von ihnen trug einen winzigen Datenkristall bei sich, der von der Wissenschaftsabteilung programmiert worden war. Man hatte lange genug unfreiwillig in Nahkontakt mit Truppen der Kolonne gestanden und deren Technologie vor Augen gehabt. Der Kristall mit der Botschaft der 300 Fragen brauchte vom Rechner der Funkstation bloß eingelesen zu werden, alles Übrige erledigte er von allein.
    Und dafür, dass die Schattenkämpfer wieder heil auf die SOL zurückkehrten, war ebenfalls Vorsorge getragen worden. Alles, was sie nach menschlichem Ermessen benötigten, führten sie mit sich.
    Fast ein Spaziergang, dachte der Smiler.
    Im selben Moment fiel ihm ein Ausspruch seines alten USO-Partners Sinclair Marout Kennon wieder ein: „Die Sternengötter mögen mich vor Aufträgen behüten, die man zuerst für fast einen Spaziergang hält."
     
    *
     
    Davam-Düür leitete den Transport der ONDRUFU-Mannschaft, ihrer Habseligkeiten und Handelswaren zum Elysischen Dorf in die Wege.
    Sie organisierte auch eine Vertrauensperson, welche die „Ondrillavennok" in Empfang nehmen und einweisen sollte. Dann begab sich die Bürgermeisterin zurück in den Kontrollturm, um Lyngiffer Xath über Funk Bericht zu erstatten.
    Nachdem sie die vom Adjutanten als Untertitel ins Holo eingeblendeten Huldigungsfloskeln heruntergebetet hatte, berichtete sie: „Unsere so lange im All verschollenen Raumfahrer benehmen sich trotz ihrer Traumatisierung recht vernünftig und kooperativ. Sie haben angeboten, als Ausgleich für die bei ihrer ruppigen Landung verursachten Schäden an anderen geparkten Raumern sowie diversem Flugfeld-Inventar die irreparable ONDRUFU dem Hafenmeister zur Ausschlachtung zu überlassen. Fliegen wird das Schiff ohnehin nie mehr."
    Kapitän Sincoven hatte darauf gedrängt, das Material und die restlichen Betriebsstoffe so schnell wie möglich zu recyceln. Unverkennbar legte er großen Wert darauf, dass das Wrack demontiert wurde, bevor es jemand genauer unter die Lupe nehmen konnte.
    „Ach Kindchen, wie oft haben Wir schon deklariert, dass Wir mit solchen Kleinigkeiten verschont werden möchten!", tadelte der Ganschkare schmatzend, mit vollem Schnabel. „Dafür ist Unsere Zeit zu kostbar. Hingegen würde Uns deine Expertise interessieren, was die genetischen Abweichungen dieser Bruchpiloten betrifft."
    Innerlich spannte sich Davam-Düür an. Bis jetzt hatte sie den Eparchen nicht belogen, konnte also keiner Unredlichkeit überführt werden. Ihre nächste Aussage würde dies radikal ändern.
    Aber sie musste die Chance ergreifen! „Eine grausame Ironie des Schicksals wollte es, dass ausgerechnet jene vierzig letzten Überlebenden des Drillock-Systems allesamt einer kleinen, tatsächlich stark veränderten Bevölkerungsgruppe entstammen. Ihre Mutationen, die zu einem Gutteil Defekte sind, gehen auf die frühzeitlichen, fehlgeschlagenen Experimente des verfemten Lord Cromha zurück."
    „Du meinst, die Besatzung der ONDRUFU könnte die hunderste Delegation der Elysischen Spiele von Tablo Guz bilden?"
    „Ja." Jetzt war es ausgesprochen. „Es handelt sich zwar in den Augen der Vennok und Attavennok um bedauernswerte Missgeburten, jedoch unzweifelhaft um ein eigenes Volk, welches Ondrillavennok genannt wird. Gewinnen werden diese armen Tröpfe wohl kaum etwas.
    Aber wie das von Euch höchstpersönlich so unübertrefflich wohlformulierte Motto der Spiele lautet, ›Nicht der Sieg, die Anwesenheit ist wichtig.‹" Lyngiffers Schnabel mahlte. Die roten Knopfaugen funkelten tückisch. Er schien zu überlegen.
    Dass ihm diese Wendung der Dinge nicht schmecken würde, hatte Davam erwartet. Akzeptierte er die Neuzugänge als hundertste Equipe, beraubte er sich der Gelegenheit, stattdessen Kolonnen-Angehörige teilnehmen zu lassen, diesen ungeniert erste Plätze am laufenden Band zuzuschieben und so die alteingesessenen Hangay-Völker noch weiter zu demütigen.
    Sicherheitshalber fügte sie daher hinzu: „Meine Mitarbeiter und ich sind fassungslos vor Bewunderung für Euch, o glorreicher Eparch, und Eure weise

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