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2441 - Die letzten vierzig

Titel: 2441 - Die letzten vierzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kolonnen-Motivatoren ausgeschaltet und später den lebenswichtigen Hinweis auf die Supratronischen Projektoren gegeben. Er war eben ein Glückskind.
    Und Glück konnten sie brauchen. Das zeigte ihr kläglicher Einstand auf Cricker II: Kaum gelandet, steckten sie schon in der Bredouille.
    Endlich machte die Attavenno, die echte Attavenno, den Rüsselmund auf.
    Und sie richtete das Wort ausgerechnet an Trest!
    „Dieser Lord Cromha, dein Vorfahr", zwitscherte sie. „Ich bilde mir ein, seinen Namen schon einmal gelesen zu haben.
    Du musst mir mehr von ihm erzählen. – Aber nicht hier", setzte sie eilends fort, bevor das Nochkind, das schon begierig zum Sprechen angesetzt hatte, etwas Falsches sagen konnte.
    „Kapitän Sincoven. Bitte vergib mir meine Unhöflichkeit. Ich bin Davam-Düür, die Bürgermeisterin der Stadt Tablo Guz, und werde dir in Kürze darlegen, weshalb euer Anblick mich dermaßen überwältigt hat."
    Sinco bemerkte, dass er das Atmen vergessen hatte, und schnappte nach Luft. „Sei meines vollsten Verständnisses gewiss. Wir sind nun mal, ähem, gewöhnungsbedürftig."
    Ihm schien, der ganze Raumhafen erzittere unter dem Aufprall des Steins, der ihm vom Herzen plumpste. Sie spielte mit!
    Aus welchem Eigennutz, mit welchen Hintergedanken auch immer; das würde die Zukunft weisen. Aber zumindest vorerst entlarvte sie das Einsatzkommando der Schattenkämpfer nicht als Betrüger.
    Ihre nächsten Worte räumten die letzten Zweifel daran aus, dass die Bürgermeisterin keineswegs der Illusion erlag, mutierten Angehörigen ihres Volkes gegenüberzustehen. „In der Tat sollte die planetare Öffentlichkeit erst behutsam auf euer Erscheinungsbild vorbereitet werden ... Indessen denke ich, ihr werdet euch nicht länger in dem Schiff aufhalten wollen, das über sieben Jahre lang euer Gefängnis war."
    Nach terranischer Zeitrechnung, die an Bord der SOL galt, entsprach dies knapp vierzehn Jahren. Sinco dankte seinen Gefährten im Geist dafür, dass keiner sich bemüßigt fühlte, die Angabe zu korrigieren.
    Der zweite Planet der Sonne Cricker umlief diese in umgerechnet 514 Tagen zu 32 Stunden. Offenbar hatten die Hypnoschulungen gefruchtet, sogar bei Harkanvolter.
    „Für eine bescheidene Unterkunft wären wir dir sehr dankbar", stimmte er der Bürgermeisterin zu. „Allerdings fürchte ich, dass uns nach der langen Einsamkeit in der engen ONDRUFU ein Quartier mitten im ärgsten Trubel eines Attavennok-Viertels aufs Erste überfordern würde."
    „Das kann ich gut verstehen." Sie gab jenes Schmatzen von sich, das bei den Attavennok als Lächeln bezeichnet wurde. „Daher schlage ich vor, euch in einem eher ruhigen Randbereich des Elysischen Dorfes unterzubringen. Dort stehen noch etliche der großzügig dimensionierten Räumlichkeiten leer. Ihr habt vielleicht während eures Anfluges aufgeschnappt, dass in Tablo Guz ab morgen interkulturelle Wettspiele abgehalten werden?"
    Sinco bejahte. „Klingt ... interessant."
    Ihn beschlich der Verdacht, Davam-Düür erwähnte die Veranstaltung nicht grundlos.
    „Hundert Völker werden daran teilnehmen", sagte sie mit Nachdruck. „Exakt hundert."
     
    6.
     
    Im Freien
     
    Ein Lichtjahr vom Cricker-System entfernt trieb die SOL mit abgeschalteten Maschinen durch die Schwärze des Weltraums.
    Selbst die Passiv-Orter arbeiteten nur mit halber Kraft. Da sie den Dunkelschirm eingebüßt hatten, waren auch geringste Restemissionen der Energie zuführenden Speicher nach Möglichkeit zu vermeiden.
    „Wie sieht’s aus?", fragte Tekener.
    „Halb blind, taub und gefühllos?", gab Viena Zakata schroff zurück. Ortungstechniker waren selten erfreut, wenn sie ihre Fühler nicht zur Gänze ausstrecken durften. „Aber sonst toll. Ich kann zumindest sagen, dass kein Notruf an die nächstgelegenen Sammelpunkte der Kolonne oder gar an die Dienstburg SIRC erfolgt ist. Unsere Rematerialisierung dürfte also wie geplant im energetischen Gewitter untergegangen sein, das die zeitgleiche Brachial-Transition der ONDRUFU entfacht hat."
    „Und das Kommando ist am Einsatzort angekommen, ohne allzu viel Aufsehen zu verursachen."
    „Vierzig Mom’Serimer", sagte Don Kerk’radian mit Grabesstimme. „Die noch nie eine Tentakelspitze aus der SOL rausgestreckt haben. Auf sich allein gestellt! Wenigstens den Walfisch hätten wir ihnen mitgeben können."
    Tekener ignorierte die Kritik. Es war erschöpfend diskutiert – und sowohl von SENECA als auch Blo Rakanes Planhirn kalkuliert – worden,

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