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2443 - Eschers Plan

Titel: 2443 - Eschers Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Metallflächen der BOXEN glitzern. Es ist erhebend."
    Eine unüberschaubare Menge an Arbeits- und Servorobotern wuselte im Tal.
    Von unserem Standort wirkten selbst die einige Meter großen Kolosse wie winzige Ameisen. Ein starker Wind zerrte an unseren Kleidern und brauste so laut, dass von den Arbeiten kein Laut bis zu uns drang.
    Die Kartanin deutete an der Außenkante des Würfels vorbei. „Seht ihr die Staubwolke? Desintegratorgeschütze heben Schächte aus. Heute Morgen war bereits eine Tiefe von fast zweihundert Metern erreicht. Bald können die ersten Aggregatblöcke versenkt werden und dann die Errichtung der subplanetarischen Komplexe beginnen." Sie seufzte, eine allzu menschliche Angewohnheit, die sie wohl von Tek übernommen hatte, und drehte sich zu mir um. „Richte Tekener ..." Ein schweres Atmen. „Richte ihm meine Grüße aus."
    „Das werde ich."
    Eine bessere Antwort fiel mir in diesem Moment nicht ein. Auch Indica schwieg – das konnte ich nur zu gut verstehen –, da half alle von ihr beschworene Frauenpower nichts.
    In diesem Augenblick wurde der Wind schwächer. Die Wolkendecke riss auf, ein Sonnenstrahl traf genau auf die Metallwand der BOX und brachte diese scheinbar zum Glühen.
    Das brachte Indica wohl auf eine Idee. „Sogar der Himmel findet es gut, dass du dabei bist, deine Bitterkeit zu überwinden."
    „Was bist du?" Die Kartanin fauchte.
    „Hobbypsychologin? Der Spruch war allzu platt, genau wie dein vorheriger Versuch, mich aufzumuntern." Sie stieg in den Antigrav-Gleiter, der uns auf das Plateau gebracht hatte. „Gehen wir."
    Dr. Indica suchte meinen Blick und kniff das rechte, arkonidisch rote Auge zu, sodass sie mich nur aus dem fast schwarzen Auge anschaute – ihre gesamte Mimik wirkte dadurch völlig anders als gewohnt. „Vielleicht sollte ich meine Fähigkeiten als Therapeutin mal wieder etwas trainieren."
     
    *
     
    Zurück in der RICHARD BURTON, blieb gerade noch genug Zeit, einen weiteren Besuch abzustatten, ehe wir starteten.
    Ich machte mich auf den Weg zu Dr.
    Laurence Savoires Quartier.
    Er öffnete mir sofort – sein eines Auge stand offen, als blicke er mir genau ins Gesicht. Dass er nichts sah, wusste ich genau.
    Ich vermied es bewusst, ihm platte Fragen zu stellen. Wie geht es dir? – Was sagen die Ärzte? – Mein Mitgefühl ... All das hätte weder ihm noch mir geholfen. „Wir starten bald."
    „ESCHER ist bereit, seine Rechenleistung einzubringen, sodass wir wie üblich den Bedingungen in der Proto-Negasphäre möglichst gut trotzen können.
    Wir sollten unserem Kurs einigermaßen folgen können."
    „Du hast mit der Parapositronik kommuniziert?"
    Savoire hustete und trat dann zurück, gab den Eingang in sein Privatquartier frei. „Ich bin blind, Atlan, nicht stumm."
    Dass er sich verteidigt, ohne angegriffen worden zu sein, ist in seiner Lage nicht verwunderlich, kommentierte der Logiksektor. Ein Schutzmechanismus.
    Ich ignorierte den Hinweis, da ich nicht darauf erpicht war, dass der Extrasinn weitere Weisheiten zum Besten gab. Stattdessen trat ich ein, folgte Savoire, der zielsicher zu einem Stuhl ging und auf einen zweiten wies. „Man muss sich angewöhnen, Sachen genau dort abzulegen und abzustellen, wo man sie auch aufgenommen hat. Nur dann findet man sie wieder. Kein Sehender geht so vor, aber man gewöhnt sich erstaunlich schnell daran. Weißt du, was ich am meisten vermisse, Atlan?"
    Ich wunderte mich darüber, wie offen sich der sonst eher schweigsame und verschlossene Wissenschaftler zeigte. Ich schwieg, aber eine Antwort hatte er offensichtlich nicht erwartet.
    „Farben. Wenn ich gewusst hätte, was mir bevorsteht, hätte ich den Anblick noch einmal in mich aufgenommen. Blau, Rot ... ich vermag sie mir kaum noch vorzustellen. Jetzt schon nicht mehr. Wie wird es erst in einigen Wochen und Jahren sein?"
    „Was immer zu deiner Erblindung geführt hat, wird wieder rückgängig gemacht werden! Die Mediker ..."
    „Die Mediker, Atlan, sind Schwätzer.
    Sie sagen tausend Dinge zu mir, ohne mir eine Antwort geben zu können. Sie winden sich wie Sruki-Würmer! Aber deswegen bist du nicht gekommen. Du wolltest etwas über ESCHER hören. Es gibt keine Einschränkungen in seiner Funktionstüchtigkeit, ebenso wenig in der meinen. Die Parapositronik ist nach wie vor mit mir als Erstem Kybernetiker einverstanden. Ich habe Astuin und Myhr getroffen."
    „Und?"
    „Nichts ›und‹. Alles bleibt, wie es ist.
    Hätte ich mir einen Arm gebrochen, hätte

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