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2443 - Eschers Plan

Titel: 2443 - Eschers Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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private Negasphäre nicht besiegen.
    Genauso wenig wie das Hangay-Geschwader die Entstehung der echten Negasphäre verhindern konnte.
    Es war Lüge. Alles. Schon der Aufbruch nach Hangay basierte auf Illusionen, als gäbe es eine Chance, ein kosmisches Ereignis dieser Größenordnung zu beeinflussen, für dessen Eintreten eine Macht wie die Terminale Kolonne TRAITOR sorgte.
    „Ich sehe dir deinen Pessimismus an", sagte Pal Astuin. „ESCHER hat es schon lange prognostiziert, vom ersten Moment an, als er von deiner Beeinträchtigung erfuhr. Deine körperliche Beschränkung stürzt dich in Verzweiflung. Du hast alle Hoffnung verloren, allen Mut fahren lassen. Doch dies ist eine falsche Entscheidung, Savoire. Du ziehst inkorrekte Schlussfolgerungen, weil du nicht alle Fakten kennst. ESCHERS Plan wird aufgehen. Es lohnt sich, weiterzuleben und gegen die Negasphäre vorzugehen."
    „Wie sieht dieser Plan aus?"
    „Es gibt nach wie vor nicht wenige in der Besatzung der RICHARD BURTON, die ESCHER für eine Bedrohung ihrer Expedition halten."
    Er hämmerte mit der Faust gegen das Kommunikationspult. „Hörst du meine Fragen nicht? Hältst du einen Monolog ab, ganz egal, was ich zu sagen habe?"
    „Wir hören dich, Erster Kybernetiker, aber das tut nichts zu Sache. Ebenso wenig wie dieser Ausbruch plumper Gewalt. Egal wie fest du zuschlägst, du kannst die Oberfläche dieses Metalls nicht einmal eindellen, und selbst wenn – was würde es dir nützen? Aber wir sind nicht gekommen, um dir Ratschläge zu erteilen. Was gedenkst du zu unternehmen, um die negativen Stimmen in der Besatzung zum Verstummen zu bringen?"
    Savoire krümmte die Finger, kratzte mit den Nägeln über das Metall, als wäre er ein wildes Tier, das seine Krallen wetzte. Und genauso fühlte er sich auch.
    Die Kontrolle über sich selbst drohte ihm zu entgleiten. Seine aufgewühlten Gefühle triumphierten über den nüchternsachlichen Verstand.
    Warum auch nicht? War es nicht einfacher, loszulassen und zu vergessen?
    Vielleicht sollte er aus dem Leben scheiden.
    Selbstmord ... war das nicht eine verlockende Alternative? Warum sollte er nicht einfach alles hinter sich lassen, der Düsternis in seinem Bewusstsein nachgeben und Frieden finden? In diesem Gedanken fand er einen eigenartigen Trost.
    Es lohnte, ihm nachzugehen, später, wenn die Avatare ihn wieder allein ließen.
    „Stimmungsschwankungen", wisperte er. Hatte ihn die Kosmopsychologin Fria Harrt nicht genau davor gewarnt? Von Depression hatte sie gesprochen und davon, dass er widerstehen müsse. Schon beim ersten Anzeichen des Wunsches, sich selbst etwas anzutun, solle er sie konsultieren, sofort, völlig gleichgültig, ob es tagsüber oder mitten in der Nacht war. Sie sei für ihn da.
    „Und du wirfst uns vor, wir würden dir nicht antworten?", fragte Pal Astuin.
    „Wenigstens werfen wir keine Worte ohne jeglichen Sinnzusammenhang in den Raum."
    „Vielleicht kennt ihr lediglich meine Gedankengänge nicht. Denn sonst wüsstet ihr, wovon ich spreche." Wie Fria Harrt ...
    „Und du kennst unsere Absichten nicht. Aber das könnte sich ja ändern."
    „Worauf willst du hinaus?"
    „Neugierde, Erster Kybernetiker, kann durchaus eine lästige, höchst unangenehme Angewohnheit sein."
    „Redet endlich oder verschwindet!"
    „ESCHER hat dir eine Loyalitätsfrage zu stellen. Wirst du die Parapositronik in ihrer Entwicklung unterstützen, wie es deine Aufgabe ist?"
    Savoire schwieg. ESCHER legte eine geradezu beängstigende Eigenständigkeit an den Tag, wenn es um seinen Vorteil ging. Und ob dieser Vorteil mit den Interessen der Menschheit stets konform ging ... Als Erster Kybernetiker genoss Savoire das Privileg, im Notfall Kontrolle über den Rechner ausüben zu können – aber er fürchtete sich davor, dies im Ernstfall ausprobieren zu müssen. Denn irgendetwas sagte ihm, dass ESCHER diese Kontrolle jederzeit abzuschütteln vermochte und es nur deswegen bislang nicht getan hatte, weil er keinen Grund dafür sah.
    Er fühlte sich, als sei er inzwischen längst zu einem besseren Knecht geworden, einem Laufburschen, der zwischen ESCHER und der Besatzung der RICHARD BURTON vermittelte.
    „Antworte!", forderten beide Avatare gleichzeitig.
    Dr. Savoire seufzte. „Ich werde ESCHER unterstützen, wenn es mir möglich ist."
    „Die Frage ist nicht, ob du kannst", sagte Merlin Myhr, „sondern ob du willst.
    Deine Blindheit vermag dich nur so weit einzuschränken, wie du es zulässt. Du benötigst deine Augen

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