Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2447 - Warten auf Xrayn

Titel: 2447 - Warten auf Xrayn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zutrifft. Aber den von euch gestohlenen Daten zufolge sitzen zurzeit auch einige hundert andere Gefangene im Kerker ein. Und die sollen alle so ungeheuer wichtig sein?"
    „Gefangene einer gewissen Klasse, die in der Stadt auffällig geworden sind und in Gewahrsam genommen wurden."
    Gucky gab es auf. Pothawk begriff einfach nicht, worauf er hinauswollte. „Für die Verhältnisse des Neganen Kerkers herrscht augenblicklich also Hochbetrieb", sagte er.
    „Genau." Pothawks Laune besserte sich schlagartig, als er sich wieder praktischen Dingen zuwenden konnte. „Und das müssen wir ausnutzen. Wir haben uns gründlich mit den Plänen vom Neganen Kerker vertraut gemacht. Ich möchte behaupten, dass meine Leute und ich uns dort blind auskennen würden."
    „Wenn wir erst mal drin wären."
    Der Commander überging den Einwand. „Hinweisen muss ich euch zu eurem eigenen Schutz auf das Dossier, das die eigentlichen Kerkermeister beschreibt. Es ist in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung." Er rief ein Holo auf. „Ein Assomga", sagte er. „Ein Wächter des Neganen Kerkers."
    Gucky betrachtete das Holo genau. Es zeigte ein auf den ersten Blick beinahe humanoid wirkendes, bei näherem Hinsehen jedoch reptiloides Wesen, dessen Haut dunkelgrau und geschuppt war.
    Das glatte Gesichtsfeld wirkte filigran, die Mundpartie fast unscheinbar.
    Doch dann öffnete das Wesen auf dem Holo den Mund, und Gucky stellte überrascht fest, dass es den Unterkiefer aushängen und den Mund erstaunlich weit aufreißen konnte. Der Mausbiber konnte sich nicht mehr erinnern, ob Glorithlin Pal daran gedacht hatte. Jedenfalls erschauderte er; unwillkürlich erinnerte der Assomga ihn nun an eine irdische Schlange, die nicht unbedingt zu seinen Lieblingen in der Fauna seiner adoptierten Heimatwelt zählten.
    „Fies", sagte er. Er hatte den Eindruck, dass dieser Assomga ihn nun in einem Stück verschlingen könnte, was natürlich Unsinn war, aber trotzdem verspürte er nicht gerade Begeisterung.
    Er musste an das Beuteschema einer Schlange denken, in das nicht nur Hasen, sondern auch Mäuse und Biber passten. Wie hieß dieser alte terranische Spruch doch noch gleich? Wie ein Kaninchen vor der Schlange?
    „Diese Assomga sind alles andere als ungefährlich", fuhr Pothawk fort. „Sie verfügen über eine Parafähigkeit, mit der sie allein Kraft ihres Geistes andere Geschöpfe leiden lassen können. Manche Assomga haben diesen Unterlagen zufolge die mentale Kraft entwickelt, ihre Opfer bis zum Tod zu foltern ... ohne einen Finger zu regen."
    „Ups", sagte Gucky. Er sah ein Problem auf sich zukommen sowie eine Erkenntnis, doch über keines von beidem konnte er mit Pothawk sprechen.
    Er kannte solch ein Wesen. Nun ja, zumindest aus den Gedanken des Neganen Beamten Pal, den er telepathisch ausgehorcht hatte. Dieser Pal, ein kleines Licht in der Beamtenschaft, hatte seinen höchsten Vorgesetzten, den Zeremonienmeister, als Assomga bezeichnet und intensiv, aber nicht unbedingt mit großer Zuneigung an ihn gedacht.
    Allerdings war der Zeremonienmeister ein Dual gewesen, bei dem nur eine Hälfte ein Assomga gewesen war.
    Gucky hatte damals unverzüglich die Parallelen zu Endogener Qual und Endogenem Genuss erkannt. Bislang waren sie davon ausgegangen, die entsprechende paranormale Fähigkeit habe sich in der aktuellen Vergangenheit noch nicht entwickelt, doch hier wurde darauf nun ein anderes Licht geworfen. War es möglich, dass diese beiden Fähigkeiten hier in der Neganen Stadt, zwanzig Millionen Jahre vor der Gegenwart, ihren Ursprung hatten?
    Gucky hatte diese Vermutung geäußert, was ihm prompt den Vorwurf der Voreiligkeit eingebracht hatte. Doch Pothawks Daten rehabilitierten ihn sozusagen.
    Aber darüber konnte er mit den Laosoor wohl kaum sprechen; was ihre wahre Herkunft betraf, ihre Zeitreise, war äußerste Geheimhaltung noch immer das oberste Gebot der Stunde. Die Laosoor wussten nicht, dass die JULES VERNE aus der Zukunft kam, also konnte Gucky sie auch nicht über die Hintergründe in Kenntnis setzen. Aber er würde Perry auf jeden Fall davon berichten.
    „Und diese Assomga verfügen als Einzelwesen über diese Fähigkeit? Nicht nur, wenn sie mit einem Kollegen zu einem wohlgestalteten Dual zusammengeschnippelt wurden?"
    „So ist es", knurrte Pothawk zur Bestätigung. „Das Datenmaterial, das wir erbeutet haben, führt den sogenannten Assomga-Biss auf genetische Veränderungen infolge der stark erhöhten Vibra-Psi-Werte in der Neganen

Weitere Kostenlose Bücher